Das möcht ich immer haben!!!
Aber kost halt a Lawine sonst.
Hab mir das auch nur gegönnt weil ich ein paar Punkte einlösen konnte und so einen kostenlosen Upgrade bekam. Eigentlich Verschwendung für so eine kurze Reise, aber den Upgrade bekommt man nur wenn die gesamte Reise innerhalb Deutschlands stattfindet.
Nicht nach Linz, nach Wien oder nach Innsbruck.
Irgendwo is halt immer ein Haken.
In Nürnberg war ich schon EWIG nicht mehr gewesen, hab ich gleich daran gemerkt, daß ich den Weg zum Hotel nicht mehr gefunden hab obwohl ich dort auch schon mehrmals abgestiegen war. Aber halt früher. 2009 oder so.
Natürlich hab ich dann schon hingefunden, eh klar, aber eben nicht auf Anhieb, so wie wenn man nach Hause geht ohne nachzudenken.
Einmal den falschen Aufgang bei der U-Bahn und schon denkt man: Hm, irgendwie schaut das alles ganz anders aus ...
Mein Zimmer war eine ganz tolle Sache, fast eine richtige Wohnung mit Küche, Bad, und Wohnbereich der vom Bett mit einem Vorhang trennbar war. Hab ich natürlich nicht gemacht, war ja allein unterwegs, aber ich hätte können.
Leider hatte ich, das alte Lied, nicht gut geschlafen und war daher alles andere als unternehmungslustig drauf. Schade, denn ich hatte mich schon lange auf diese Reise gefreut, eben weil ich endlich mal wieder meine Lieblingsplätzchen in Nürnberg aufsuchen wollte.
Gleich um die Ecke liegt ein netter kleiner Friedhof, DEN hab ich auf Anhieb gefunden. Geht doch ;-)
Der Rochusfriedhof ist der kleine Bruder vom Johannisfriedhof, welcher einer der schönsten Friedhöfe Deutschlands ist. Wenn nicht eh der Schönste.
Ganz früher waren beide Friedhöfe in der Stadt, bei St. Lorenz (Rochusfriedhof) und bei St. Sebald (Johannisfriedhof) gelegen. Aber nachdem die Pest große Teile der Bevölkerung schneller dahinraffte als man sie begraben konnte, war da kein Platz mehr und man hat sich wohl auch gegraust, und die Friedhöfe wurden ausgelagert. Den Friedhof in Johannis gab es schon, den im Gostenhof mußte man neu machen. Ja und da liegen die Toten also seit Jahrhunderten hier rum, und das gibt eine ganz, ganz wunderbare Atmosphäre. Leider ist der Rochusfriedhof relativ klein, somit hat man hier nicht wirklich was davon.
Weiters kann man in die Kirche nicht rein. Sowas liebe ich besonders. Also nicht!
Also einfach eine kleine Runde durch die Altstadt gemacht, Baustellen besichtigen.
Ja und dann beim weißen Turm dieser Brunnen. Der ist so voll arg. Eigentlich will ich nicht wirklich hingucken, aber natürlich mach ich es doch jedesmal wieder.
Wer auch immer dieser Hans Sachs war, eins ist sicher: Er war der große Zyniker vor dem Herrn mit seinem Gedicht vom 'bittersüßen ehelich Leben'. Und der Künstler dann erst, der das Gedicht 'bebildert' hat. Wer da noch nicht Single ist, fragt sich nach Genuß der Skulpturenrunde kleinmütig, ob das mit der Verlobung nicht vielleicht doch etwas voreilig war ... und wer bereits verheiratet ist möcht bald auf dumme Gedanken kommen (da war doch noch das Sackl mit dem Rattengift im Keller ...).
Bei den beiden hier muß ich immer an Gusti und seine Frau denken:
Mit einem Kind würd ich da jetzt ungern davorstehen und die Fragen beantworten müssen die m. E. unweigerlich kommen müßten.
Aber offenbar ist den Kleinen das direkt wurscht alles. Die balancieren ungerührt auf dem Rand des Brunnens, gucken nicht einmal richtig hin und ärgern sich höchstens, daß sie nicht ins Wasser dürfen.
Da frag ich mich dann wieder, ob ich vielleicht zuviel Phantasie hab oder die einfach garkeine.
Natürlich mußte ich schnell mal im Oxfam vorbeischauen, aber mit Büchern schaut es da einfach total schlecht aus, ich hab da noch nie was gefunden. Aber egal, ich hatte ja noch eins.
Was das leibliche Wohl betrifft: Die Haupteinkäufe hab ich logischerweise im Marktkauf erledigt, der ist nur ein paar Meter weiter beim Plärrer, und da gibt es alles. Oben alles mögliche Zeuch und unten dann Lebensmittel, teilweise auch echt gute, also dort kann man schon einkaufen.
Aber wenn es einem dann nach Wurstsalat gelüstet, dann sollte man schon ins Fachgeschäft gehen, und in Nürnberg ist da die Anlaufstelle meiner Wahl die Metzgerei Walk.
Die haben in einer der Hauptstraßen hinter dem Karstadt eine große Filiale, aber bis man die wieder findet ... ich geh daher grundsätzlich in die kleine Filiale bei der U-Bahn-Haltestelle Lorenzkirche, die kann man nicht verfehlen, die ist immer da.
Es gibt neben allen möglichen Würsten und dem Üblichen eine Auswahl an leckeren Salaten, da kriegte sogar Gusti Appetit damals, und wenns seuchheiß ist draußen bekommt man um ein Fuffzgerl eine Isoliertasche mit Eis gefüllt, in der man seine Einkäufe sicher bis ins Hotel tragen kann.
Die Leut sind freundlich auch wenn der Laden voll ist, und das ist er eigentlich immer, und was halt wichtig ist: Die Qualität der Ware ist 1a. Auch wenn die Vegetarier jetzt wieder aufjaulen und auch wenn ich selber immer seltener Lust auf tote Tiere habe: WENN es dann doch mal wieder soweit ist, dann ist man hier zumindest richtig.
Am nächsten Tag waren sowohl ich als auch der Herr Sonn wunderbar ausgeschlafen, also gleich mal runter zur U-Bahn ...
... in Nürnberg gilt übrigens die Tageskarte am Wochenende für Samstag UND Sonntag, also ideal für Wochenendereisende.
Idealerweise fährt die Bahn vom Gostenhof direkt nach Fürth, kein langes Umgesteige und Rumgesuche, einfach rein und hin.
Vom Fürther Hauptbahnhof sind es auch nur wenige Meter bis zum Eingang in den herrlichen Park. Gleich am Anfang steht die Auferstehungskirche.
Leider war die noch zu, wird erst um Zehne aufgemacht, also vorerst nur mal von außen fotografiert:
Irgendwann muß hier auch einmal ein Friedhof gewesen sein, aber davon sind nur mehr sehr wenige alte Grabsteine übrig. Schade.
Der Park selber ist eine Wucht, kann man nicht beschreiben da ist soviel drin. Ich kann nur ein paar Impressionen geben, anschaun muß sich das jeder selber.
Um diese Jahreszeit besticht als erstes einmal der von duftenden Blüten überbordende Rosengarten:
Hier das Ganze mit Springbrunnen, im Hintergrund die Kirche:
Weiter hinten gibts gleich eine ganze Springbrunnen-Landschaft. Kann mir so richtig vorstellen wie der Springbrunnen-Vertreter reingeschaut hat und der Park-Gestalter so: Ja, also ... der gefällt mir, der auch, ja und DER ist erst schön ... ach weißt was, ich nehm sie ALLE!
Wir reißen uns los, wenn auch ungern ...
... und steigen bei der Freilichtbühne hinab in Richtung Spielplatz.
Hier finden im Sommer diverse Aufführungen statt, vom Theaterstück bis hin zum Salsa-Abend.
Der Spielplatz wird von Märchenfiguren gesäumt ...
... aber ansonsten ist für uns hier nix zu holen, in Deutschland hat man als Erwachsener auf Spielplätzen nix zu suchen, was ich einfach nicht verstehen kann. Solang man nix kaputtmacht und keine Tschick in den Sandkasten wirft oder gar Bierflaschen, sollte man doch auch mal schaukeln dürfen ...
Minigolf darf man doch auch, obwohl das ja nun WIRKLICH eine echt kindische Angelegenheit ist.
Wurscht, wir gehen beleidigt weiter und setzen uns hier an ein besonders hübsches, ruhiges Plätzchen.
Wir schlagen einen Bogen ...
... und kommen so an die Pegnitz, in der sich angeblich sogar Fische befinden sollen.
Kaum vorstellbar wenn man sich die Dreckbrühe so anschaut:
Eigentlich hätte ich jetzt so richtig Lust gehabt, am Fluß entlang in Richtung Nürnberg zurückzumarschieren, vorbei am Westfriedhof, am Johannisfriedhof ... aber erstens wollte ich nochmal zu der Auferstehungskirche zurück, die inzwischen auf sein sollte, und zweitens hatte ich wieder mal nix dabei für einen längeren Spaziergang, also eh nochmal zurück (Supermarkt).
Wir marschieren also über die Brücke und außen am Radweg entlang wieder zurück zum Anfang des Parks.
Bald kam die nächste Brücke wieder zum Park hin, zu der Stelle, an der ich früher mit Gusti immer in den Park reinkam. Nach längerer Sucherei an der Straße entlang jedes Mal. Keine Ahnung warum ich dieses Mal auf Anhieb hingefunden habe und zwar direkt zur Kirche - vielleicht haben sie alles umgebaut. Ich hab die Städteplaner ja eh im Verdacht, daß sie, sobald der Plan gedruckt ist, gleich einmal die Gassen noch einmal verlegen. Wie sonst ist es zu erklären, daß man oft dasteht, den Plan in der Hand und sich fragt, wo zum Teufel man jetzt eigentlich genau ist und warum die Straße, die man sucht, da nicht drauf ist ...
Egal, hier jedenfalls der entzückende Froschtümpel am Anfang des Parks, mußte ich natürlich sofort hinstapfen und während ich am Rand stehe und versuche, einen der Frösche zu entdecken ...
... taucht hinter mir ein Hund auf, der die Frösche wohl nicht nur entdecken wollte sondern eindeutig nichts Gutes im Schilde führte.
Kurz drauf sah er mich und rannte bellend auf mich zu, mit böse aufgestellten Ohren und wildem Gesicht.
Das Frauchen pfiff ihn zurück, er folgte erst, drehte sich aber dann wieder um und rannte wieder auf mich zu ... das Spiel wiederholte sich einige Male, bis Frauchen ihn an die Leine nahm und sich mit ihm auf die Bank weiter oben verzog.
Hmpf. Da hätte ich eigentlich dann auch hinwollen, aber nicht wenn da der geifernde Höllenhund lauert.
Frauchen meinte zwar, sie hätte ihn an der Leine und ich könnt ruhig da weitergehen, aber es war mir direkt vergangen und ich bin lieber wieder zum Weg runter und weiter zum großen See.
Nach Umrundung desselben kommen wir hier zu einem sehr schönen Teil, da muß ich immer mehrmals drüberlaufen, macht einfach Spaß und man kann das auch als alter Mensch mit hienigen Knien noch machen weil man sich schön einheben kann an der Seite.
Nun queren wir wieder den Spielplatz, steigen bei der Freilichtbühne rauf und sind bald zurück bei der Stelle mit den vielen Springbrunnen.
Wir huschen über das kleine Brückchen da drüben und stehen alsbald vor den Blumenrabatten bei der Kirche.
Innen besticht die Kirche durch ihren klaren Stil. Kein Firlefanz wie bei den Katholiken, alles schlicht - aber nicht langweilig oder gar leer.
Leer schon einmal deswegen nicht, weil gerade eine Ausstellung stattfindet, da hat sich ein Mann aus dem Kriegsgebiet im Irak eine ganze Menge Mühe gegeben, das Licht seiner Seele auf Papier zu bringen. In fieseligster Kleinarbeit erstellte er wunderbare Collagen, die in der dunklen Kirche ohne Rahmen garnicht richtig zur Geltung kommen.
Der Mann heißt Ako Goran und muß wirklich ein sehr geduldiger Mensch sein.
Natürlich hab ich auch ein Kerzerl für Mama und Gusti angezündet.
Wir nehmen nun Abschied vom schönen Rosengarten (im Hintergrund sieht man eine Braut die soeben einen Mann geheiratet hatte, weiter hinten bei den Bänken war ebenfalls ein Hochzeitspärchen dabei sich ablichten zu lassen, allerdings handelte es sich hier um zwei Frauen. Dachte immer sowas macht man im Mai.
Mein nächstes Ziel war das Einkaufszentrum (Hornschuch Center), an dem ich am Herweg vorbeigekommen bin, hatte gesehen, daß es dort einen Rossmann gibt, die haben immer was Nettes zum Naschen für unterwegs und einen guten Saft.
Wurde diesbezüglich auch fündig, hatte nun aber keine Lust mehr, wieder durch den Park und an der Pegnitz entlangzustiefeln weil sich der Herr Sonn mehr und mehr zurückzog. Fredi meinte, das Beste hätten wir an diesem Tag bereits hinter uns. Ich fand das echt voll pessimistisch, marschierte aber dann doch wieder zur U-Bahn vor, um Richtung Stadtpark zu fahren, den ich ebenfalls in sehr guter Erinnerung hatte und den ich mir daher nochmal anschauen wollte.
Am Plärrer bin ich umgestiegen, wollte unbedingt mal mit einer dieser fahrerlosen Bahnen mitfahren.
Ich mein, mir ist eh klar, daß die Bahnen heutzutage eh schon von selber fahren und daß da keiner mehr lange rumsteuert. Das hab ich ja auch im ICE bei der Herfahrt schön beobachten können, da ich direkt hinter dem Fahrer saß. Oder sollte ich sagen, dem Mann in der Fahrerkabine?
Zumindest am Anfang saß der nämlich aufgestützt da und las irgendwelche Anweisungen, während der Zug fröhlich von alleine entlangpreschte. Erst später hat er dann auch rausgeguckt und ab und zu an einem Hebel gezogen, damit der Zug langsamer oder schneller fährt.
Bissl was machen sie also doch noch. Klar, bei dem Tempo ist es direkt wurscht ob er rausguckt oder nicht, weil da wenn eine Kuh am Gleis steht - also bis der die sieht ist er auch schon drüber.
Dennoch ist es ein uriges Gefühl, in einer U-Bahn zu stehen, wo vorne einfach nix is da wo normal die Fahrerkabine hingehört.
Da hats ein Fenster und man kann sich hinstellen und schaun.
Solang die Bahn durch den Tunnel braust sieht man natürlich nix außer sich selber und die anderen hinter sich ...
... aber wenn das Bähnle dann in den nächsten Bahnhof einfährt, das hat schon was:
Von der Haltestelle Maxfeld ist es nicht weit bis zum Stadtpark, mittlerweile sah das Wetter bereits deutlich dunkler aus als in der Früh ...
... aber Fred meinte das macht nix und hat sich gleich einmal in den Baum gesetzt um einen Überblick zu bekommen.
Denn auch im Nürnberger Stadtpark variiert das Bild an jeder Ecke: Es gibt lauschige Plätzlein ...
... und große Wiesen.
Wo sich der Ev gleich einmal auf einer der hübschen blauen Liegen ausstrecken mußte. Schööön!
Natürlich auch hier Rosen - im Hintergrund jongliert einer mit Keulen, muß er noch üben, es fällt ihm ständig eine runter. Ob er dann auch auf der Straßenkreuzung auftritt so wie der Kollege in Wien? Der stellt sich immer wenn rot ist auf eine große Kreuzung, sammelt Geld von den Autofahrern ein und jongliert ihnen zum Dank etwas vor.
Nun kommen wir zur Straße der Kinderrechte. Wer mich kennt weiß, daß ich Kinder nicht unbedingt mag, aber dieses Eck ist halt sehr schön bunt und gefällt mir deswegen ausgezeichnet. Wenn es die Kinder auch freut dann ist's ja gut, vielleicht hören sie dann auf, überall so laut umeinanderzubrüllen.
Fredi gefällt es auch sehr gut hier ...
... und selbst Käthe hat eine kleine Freude: In 'Treasure Island' fehlt ein 'a'!!!
Das letzte Mal als ich hier durch bin war Gusti noch dabei ...
... und wir haben uns gegenseitig fotografiert, wie wir die Köpfe durchstecken. Gusti war natürlich links hinten der Polizist, hoho.
Neben dem recht schmutzigen See steht ein imposanter Brunnen, der Neptunbrunnen.
Um die Ecke im Gebüsch ist ein hübscher versteckter Sitzplatz wo sich offensichtlich Nürnbergs 'Elite' zum Saufen trifft, dementsprechend einladend sehen auch die nahegelegenen Häusln aus.
Da verzichtet man dankend und begibt sich lieber wieder ans andere Endes des Parks um die Klos im Kulturzentrum zu benutzen.
Interessante Wasserhähne haben sie dort. Schauen uralt aus während nebendran die modernen Seifen- und Handtuchspender hängen. Krass.
Natürlich auch hier wieder einen Selfie:
Gegenüber des Parks erhebt sich eine wunderbar düstere Kirche:
Da müssen wir schon mal rasch über die Straße und reinschauen, in die Reformations-Gedächtniskirche Maxfeld.
Der Eingang ist schon einmal vielversprechend:
Oh ja, DAS ist einmal eine Kirche. Hammer.
Auf den ersten Blick meint man: Woh, ALT! Ist sie aber keineswegs. Anfang der 30-er Jahre des vorigen Jahrhunderts erbaut, wurde sie im Krieg g'scheit zerdeppert, mußte also kaum 10 Jahre nach ihrer Fertigstellung gleich wieder praktisch neu aufgebaut werden. Aber die Arbeit hat sich rentiert, dieses Bauwerk ist wahrhaft göttlich.
Man sehe sich nur einmal die Decke an!
Unser nächstes Ziel ist der Marienbergpark. Einfach die Straße 'Am Stadtpark' Richtung Norden entlangmarschieren ...
... dann beim Altenheim unter dem Nordring durch ...
... und links in die Senefeldstraße abbiegen, mit ihren hübschen Häusern und Vorgärten ...
... nochmal unter einer Straße durch ...
... und schon stehen wir vor dem Eingang zum Park.
Mittlerweile hat sich das Wolkengebirge stark verdichtet, das schaut jetzt ECHT nicht mehr schön aus.
Nachdem aber Wetterarsch keinen Ton von Regen oder gar Gewitter hat verlauten lassen, marschieren wir tapfer weiter, obwohl ich, wäre ich in den Bergen gewesen, bei SO einem Anblick wie dem hier ...
... ganz rasch wieder umgedreht wär. Aber wir sind ja nicht in den Bergen, es schaut nur so aus. Sehr hübsch gestalteter kleiner Aussichtshubbel im Marienpark, insgesamt erinnert das Ganze ein wenig an den Wasserpark in Linz, nur daß der nicht ganz so groß ist und natürlich, Linz halt, auch nicht so schön.
Insgesamt schaut es hier irgendwie völlig anders aus als voriges Mal wie ich da war. Naja, das war 2009, also auch wieder ein paar Jährchen her, da kann sich viel tun in einem Park.
Hier einen Kiosk, dort ein paar Wegebereinigungen, und schon ist das Bild ein völlig anderes.
Mir hat's sehr gut gefallen, keine Frage.
Mittlerweile hatte ich Hunger, und hab mich daher an dieser Stelle ...
... die ein wenig an den Englischen Garten Nord erinnert, auf einer Bank niedergelassen.
Ich hätte es besser wissen müssen.
Diese Stelle schaut nicht nur so aus, wie im Englischen Garten Nord.
Denn während ich noch mit Fredi rumgealbert und ihm Knöpfe aus Haferkeksen verpaßt hab ...
... tauchten wie aus dem Nichts drei riesige Höllenhunde auf und rannten direkt auf uns zu. Ich hab grad noch meine Kekse in Sicherheit gebracht, da waren die blöden Viecher schon über uns. Schlabber, schnüffel, sabber ... einfach widerlich!
Die menschlichen Begleiter riefen sie zwar zurück, was denen aber sowas von wurscht war.
Hilflos mußte ich mitansehen, wie sie meinen Fredi beschnüffelt und vollgesabbert haben und mir meine Kekse wegnehmen wollten.
Mit den Köpfen der Hunde vor der Nase rief ich den blöden Weibern zu, sie sollten doch endlich die Hunde da wegnehmen!
Wozu sie sich dann auch bequemten, aber, und nun kommts: Da hat diese total bescheuerte Gans sich noch bei mir beschwert, weil ich nicht 'BITTE' gesagt hab. JA HALLO! Da wird man von drei riesigen Zerberus-ähnlichen Gestalten buchstäblich überrannt, glaubt das letzte Stündlein hat geschlagen, und dann soll man noch höflich bitte bitte machen damit die idiotischen hirnverbrannten Deppenweiber die ihre Mistviecher nicht im Griff haben, diese gnädigst wieder zu sich nehmen?
Ja wo sind wir denn!
Ui war ich grantig!
Der Mann, der an einem nahegelegenen Fitneßgerät trainiert hat, machte direkt eine Pause um zu gucken was passiert, aber die Blödweiber mit ihren Höllenhunden sind dann doch abgezogen und ich bin schimpfend weitergestapft.
HMPF!!!!!!!!!!!!
Natürlich hab ich mich dann wieder beruhigt, es ist eh schön dort und man kann wunderbar rumlaufen.
Bald hatte ich den See im hinteren Teil des Parks erreicht, wo schon das nächste Ärgernis herrannahte:
Noch ist alles in Ordnung, eine Familie fahrt mit dem Radl vorbei, und läßt sich drüben am Seeufer nieder.
Alles friedlich, die Gänse rupfen Gras wie sie das halt nun mal machen, und der Ev macht Fotos. Ja und dann kommen diese Blödkinder angerannt und fangen an, die Enten zu jagen, nach ihnen zu treten und gar Steine etc. nach ihnen zu werfen.
Ich hab dann SEHR böse geschaut, also regten sie sich wieder ein bissl ab und ich ging dann weiter. Aber kaum war ich um die Ecke, ging die wilde Jagd wieder los, ich also zurückgefegt, fassungslos mit angesehen wie die nach den armen Tieren getreten haben, mich mit in die Seiten gestemmten Armen aufgebaut und war grad dabei, die Mistblagen zu fragen was sie glauben was sie da eigentlich machen, da haben die Eltern wohl auch letztendlich mal bemerkt was der Nachwuchs so treibt und die Mutter hat ihnen ins Gewissen geredet.
Kurz darauf kamen sie wieder angetrabt und wollten den Gänsen jetzt abgerissene Zweige anbieten.
Die hatten aber nachgerade genug von der Menschheit und haben dennoch flügelschlagend das Weite gesucht. Also irgendwie nur marginal besser als vorher, aber was will man machen. Hab dann noch ein bissl streng geguckt, und den Buben wurde es dann doch auch zu fad und sie sind wieder ans Ufer runter um sich dort nasse Füße zu holen.
Mittlerweile hatte sich die Wettersituation verschärft, es sah NICHT mehr gut aus.
Gusti hätte die ganze Zeit schon gestöhnt: Des druckt so, des druckt so!
Es sah wirklich ganz stark nach Gewitter aus, dazu paßte auch der aufkommende starke Wind, und so beschloß ich, obwohl ich grad ein wunderschönes Plätzchen entdeckt hatte, mit Fröschen und Libellen und so ...
... diesem wunderbaren Ort den Rücken zu kehren und zur Straße vorzueilen.
Auf dem Plan war die ganz nah, auch hatte sie mich auf dem Weg durch den Park stets auf der rechten Seite begleitet.
Aber wo war sie nun, da ich mit dem drohenden Gewitter im Rücken dastand?
Rechts hinten sah ich einen Parkplatz und dachte: Sehr gut, da schauts nach Rand aus, da gehma hin!
Unterwegs begegnete ich diesem Pärchen und dachte: Oida, gleich bricht der Ur-Sturm los und die marschieren noch gemütlich an den See als ob nix wär???????????
Inzwischen schaute es ECHT NICHT MEHR schön aus ...
... und ich kriegte echt Angst, weil ich keinen Plan hatte wo ich bin und auch keine Regenjacke dabei hatte und nix. War ja nicht ausgemacht gewesen, so ein Wetter.
Der Wind blies immer stärker, trieb die fiese Wolke immer näher her, und die Häuser waren noch immer so weit weg ...
... aber dann dachte ich mir, das schaut aus wie die Gärtnerei wo ich damals auch immer langkam und siehe da, vorn bei der Straße die vertraute Bushaltestelle.
Kaum war ich unter dem Dach verschwunden, fielen die ersten Tropfen, aber das war's dann auch. Kein Gewitter, kein Sturm, nur ein paar Dröppsche und aus. Hm. Viel Wind um nichts.
Inzwischen weiß ich auch, daß schräg gegenüber noch eine Haltestelle ist, von wo ebenfalls ein Bus Richtung Stadt fährt, aber in dem Moment war ich einfach nur froh, ein Dach über dem Kopf zu haben und zu wissen, daß in einer Viertelstunde der Bus kommt und gut is.
Bin am Rathaus ausgestiegen weil ich noch ein Stückerl durch die Stadt wandern wollte auf dem Heimweg, und siehe da, in der Stadt bestes Wetter. Keine Spur von fiesen Wolken oder gar Gewitter. Hm!
Vor dem Zeitlos stand ein Schild, daß es hier noch Spargelgerichte gäbe, und nachdem ich noch immer Hunger hatte (nachdem meine Haferkeks-Orgie so rüde, haha pun intended, unterbrochen worden war, hatte sich mein Appetit verflüchtigt gehabt) hab ich mich in den Gastgarten gesetzt und hab mir Rhabarberschorle, Spargel und Kartoffel kommen lassen.
Das Mahl war nur bedingt genußreich erstens weil mir bei Z. n. stattgehabter Laserbehandlung beim Zahnarzt noch immer der gesamte Unterkiefer wehtat und ich daher nur sehr vorsichtig kauen konnte, zweitens weil man meiner Bitte, nur Salzkartoffeln zu reichen nicht entsprochen hatte (die Kartoffeln trieften vor Fett, das war nicht lieb!!!) und drittens wurde ich dann noch vergessen als ich zahlen wollte obwohl echt nicht superviel los war. Wirft kein sehr positives Licht auf den Laden. Da muß der Herr Chef halt noch wen einstellen, wenn seine Bedienung alleine nicht fertig wird. Oder sollte man den Namen des Restaurants so verstehen, daß man dort mühelos jede Menge Zeit los wird?
Ich hatte für abends ja noch was vor, nämlich eine Kabarettvorstellung wollte ich mir anschaun, aber nachdem ich nun schon einmal in der Nähe war, hatte ich große Lust auch noch rasch zur Burg raufzusteigen.
Nürnberg ohne Burg ist wie Venedig ohne Wasser: Da fehlt einfach was!
Also rauf die Gasse, obwohl bei dem schönen Wetter (Frechheit echt. Erst mich aus dem schönen Park jagen und dann so tun als ob nix wär!!!) bereits jede Menge Leut unterwegs waren.
Aber so rechte Freude wollte nicht aufkommen. Auch hier oben überall Baustellenflair ...
... vor jeder vielversprechenden Türe stand einer und wollte Geld bzw. eine Eintrittskarte sehen (hier beispielsweise vor dem Aufgang zum Sinwell-Turm) ...
... und die Zugänge zu den hübschen kleinen Gärten die ich in Erinnerung hatte, waren entweder versperrt oder ich hab sie grad irgendwie nicht gefunden.
Lediglich die schöne Aussicht von oben entschädigte für die Kräulerei.
.
So stiegen wir alsbald wieder hinunter in die Stadt ...
... durch das hübsche Gäßchen in dem es immer ein bissl aussieht wie in Irland, samt Pub!
Unten beim Hasen alles voller Leut wie immer.
Unterhalb des Dürerhauses reiht sich Laden an Laden, einer ärger als der vorherige.
Gut, wenn ich einen Garten hätte, ich muß gestehen, ich wär in Versuchung geraten ...
Wir schlendern also weiter durch die Stadt, hier das berühmte Burgtheater. Muß ich jedesmal lachen. Man stellt sich sonstwas vor, so: Boah, Burgtheater, Hammer!
Und dann das:
Eigentlich wollte ich auch noch rasch in den St. Sebald rein, aber irgendwie hatte ich beim Anblick der Menschenmassen keine Lust mehr, mir war eh nicht gut und zum ersten Mal an diesem Tag beschlich mich der Verdacht, daß es mit der Abendveranstaltung wohl doch nichts mehr werden würde.
Obwohl ich mich sehr drauf gefreut hatte.
Hab die Jungs schon lang nicht mehr gesehen, war mal wieder Zeit.
Aber mir tat sowas von die Fresse weh, da vergeht einem alles.
Also rechtsum und Rückweg marsch marsch über den Trödelmarkt ...
... am Henkershaus vorbei.
Meine Kollegin, die ja aus Franken kommt, hat mir neulich erzählt, daß es früher so war, daß der Henker nicht auf Stadtgebiet wohnen durfte. Also normalerweise draußen irgendwo in einem einsamen Häuschen wo er seine Ruhe hat weil sich eh keiner vorbeitraut.
Hier in Nürnberg jedoch konnte er mitten in der Stadt wohnen, weil das Häuschen praktisch über dem Fluß schwebt, also nicht zum Stadtgebiet gehört. Schlau!
Das Fußballfieber hat auch vor der ehrwürdigen Altstadt nicht haltgemacht, das berühmte Motiv Pegnitz mit Lepraspital wird somit von der deutschen Fahne verunziert.
Eine Gasse weiter hofft der Franzose.
Drüben beim Kettensteg hab ich eine Weile den Enten zugeschaut wie sie oberhalb von dem Wasserfällchen hin- und herrudern. Eigentlich müßten die doch schaun, daß sie da wegbleiben, damit sie nicht in den Sog geraten. Aber die geraten nicht. Ist mir schon öfters auch andernorts aufgefallen, ich find das faszinierend.
Die schwimmen da in aller Ruhe umeinander, nur ein paar Zentimeter vom Gefälle entfernt, tauchen auch noch nach Leckerbissen und rudern dann gemütlich weiter. Und wenn wirklich mal eine Ente einen Wasserfall hinunterfährt dann machts Plopp und sie schwimmt unten weiter. Nix mit in den Strudel geraten und ertrinken und so. Die bleiben immer oben.
An der Stelle mußte ich wieder sehr an Gusti denken weil das 'seine Gasse' ist.
Nun marschieren wir noch durch den hübschen Innenhof und weiter rauf zur U-Bahn Weißer Turm und hier endet auch schon der Ausflug.
Nix mehr war's mit Fortgehen an dem Tag, obwohl das bewußte Theater nur wenige Schritte vom Hotel entfernt gewesen wäre.
Am nächsten Tag ging es meinem Kiefer zwar erheblich besser, aber ich hatte wieder mal wenig geschlafen, also hab ich die Reservierung auf 10 Uhr vorgerückt und bin zum Bahnhof gefahren. Bringt ja alles nix. Werde schon irgendwann einmal wiederkommen, die Sehenswürdigkeiten und Lieblingsplätzchen laufen ja nicht weg.
Hier wie immer der Link zu allen Fotos dieses Tages:
Nürnberg 18. Juni 2016



































































































































