Mein Date erwartete mich bereits bei der Treppe und wollte sich fast totlachen über meine Whatsapp die ich noch im Zug geschrieben hatte, daß ich einen grauen Mantel und rote Schuhe anhaben würde. Als ob wir uns sonst nicht erkennen würden, meinte er. Naja, ich hatte halt gedacht weil ich mein Hauberl aufhatte und da sieht man ja doch bald einmal ein bissl anders aus.
Nun ist der Mann Autofahrer, das bedeutet, er hat ständig seinen Wagen dabei. Normalerweise schreite ich wohlgemut voran und bin in wenigen Minuten im 'Leichtsinn', Karottenkuchen besichtigen und Salat kaufen. Dieses Mal lief das anders. Zuerst mußte man am Schallmooser Ausgang rauf um das Auto zu suchen. Das stand da den Göttern sei Dank auch noch, man muß aufsperren, sich reinsetzen und losfahren. Natürlich jetzt nicht einfach um die Ecke und vor das Leichtsinn, das geht ja nicht mit einem Auto. Da muß man, grad in Salzburg ist das oft lustig, viele Schlauferl fahren bis man dahin kommt wo man hinmöchte. In diesem Fall das Parkhaus vom Kiesel.
In der Zeit die das gedauert hat, das Auto dorthinzufahren, zu parken, und vom Parkhaus rüberzulaufen ins Leichtsinn, da wären wir zu Fuß dreimal dortgewesen und hätten auch schon das Essen halb weggemümmelt gehabt. Aber gut. Vorfreude ist die schönste Freude, und es hat auch dieses Mal wieder hervorragend geschmeckt.
Auf den Bildern schaut es jetzt so aus, als wäre außer uns keiner dagewesen.
Das war total nicht der Fall, es war gesteckt voll, ich hab nur ungern Leute auf meinen Fotos damit es keinen Ärger gibt.
Das Essen ist dort einfach phänomenal, die Salatbar ein Traum und die Leute sowas von nett und freundlich, auch wenn sie im Streß sind, daß ich bei jedem Salzburg-Besuch, wenn möglich, dort vorbeischaue.
Leider ist nur von Mo bis Fr offen und auch da nur bis halb sechs, man muß sich also als Wochenendreisender schon immer gleich nach der Ankunft am Freitagmittag hinbegeben, sonst ist geschlossen für den Rest des Aufenthaltes.
Nach dem Essen kann man, wenn man ein Auto dabeihat, natürlich nicht einfach mit dem Bus ins Hotel fahren, nein, man muß zuerst das Auto aus der Tiefgarage klauben. Zuvor noch rasch im Billa Reiswaffeln, Wasser und Bananen gekauft, auch in der Hoffnung man bekäme dort eine Art Gutschein mit dem man sich die Kosten für das Parkhaus spart - aber nein. Eine halbe Stunde Parken ist frei, danach muß man löhnen. Nun weiß ich warum es heißt: Besitz belastet. Das tut er in der Tat.
Dieses Mal hatte ich leider im Motel One Mirabell kein Zimmer mehr bekommen, sonst hätte ich einfach nur um die Ecke zu gehen brauchen - ok dieses Mal auch nicht, wer weiß wieviele Schlauferl man mit dem Auto fahren muß bis man vom Kiesel-Parkhaus um die Ecke zum Motel One kommt ;-)) - nicht einmal in der Filiale Süd war mehr was frei gewesen, aber ich hatte ein relativ neu eröffnetes kleines Hotel in Aigen entdeckt, das nennt sich Doktorschlössl und ist tatsächlich ein echtes kleines modernisiertes Schloß. Wirklich hübsch und im Eingangsbereich riecht es immer nach Whisky.
Es hat mir soweit ganz gut dort gefallen, es war nicht lärmig, obwohl man mir - trotz meiner Bitte um ein ruhiges Zimmer - eins gleich im ersten Stock neben dem Treppenaufgang gegeben hat. Hm.
Aber das Ambiente des Zimmers war irgendwie nicht so ... obwohl gut geheizt war, was mir ja wichtig ist, ich hasse es wenn es kalt ist ... und obwohl alles da war was man so braucht, sogar eine Minibar in der man den Ziegenkäse aufbewahren kann.
Nachdem wir zuerst einmal im falschen Hotel gelandet waren - direkt nebenan befindet sich ein weiteres Hotel dessen Name ebenfalls mit 'Doktor' beginnt und am Hauseck ist ein Riesenschild: REZEPTION so daß man denkt ok, die Rezeption ist dann eben dort. Ja, schon, aber halt nicht die, die wir gebraucht hätten.
Aber Ende gut alles gut, richtiges Hotel gefunden, eingecheckt, Sachen abgelegt, und wieder raus in die Kälte. WIE kalt es war sieht man hier am Bild ganz wunderbar: Flüßchen eingefroren!!!
Unweit des Schlößchens befand sich ein Friedhof, da mußte ich doch gleich einmal gucken gehen, aber es fand sich nichts weiter Besonderes dort, es war einfach nur kalt und öde.
Allerdings ist es gut zu wissen, daß es den Friedhof gibt und daß sich dort eine Toilette befindet. Nur ein paar Meter weiter ist nämlich ein hübscher Fußweg zum Schloß Aigen, wo ich schon lange einmal hinüberwandeln wollte. Kann man also dort bei Bedarf einen Boxenstop einlegen.
Wir also wieder zurück zum Auto, eh klar, und ab in die Stadt. Wieder die Frage: Wo tut man das Auto hin??? Schlußendlich fand sich ein - wiederum kostenpflichtiger - Parkplatz am Salzachufer beim Mozartsteg. Mit begrenzter Parkzeit. Brauchst also auch noch eine Uhr auf die du ständig gucken mußt damit du ja nicht zu lange in der Stadt umeinanderstiefelst. Ja bin ich froh, daß ich kein Auto habe. Man hat nur Last und Mühen damit und es kostet auf Schritt und Tritt eine Lawine. Warum sich die Menschen das antun ist mir ein Rätsel, aber es gibt ja auch Kettenraucher und Leute mit Genitalpiercings, von daher ...
Sogar bei dieser Saukälte saßen hier und da Bettler, ich find das so grauenhaft. Das sollte nicht notwendig sein, daß Menschen bei diesen Temperaturen am Boden hocken und betteln müssen. Andererseits können wir in Europa auch nicht all das ausgleichen, was die Regierungen der anderen Länder versaubeuteln. Darf man wahrscheinlich wieder nicht sagen, aber is halt meine Meinung.
Zunächst lenkten wir unsere Schritte Richtung Postamt, ich liebe ja Briefmarken und wurde auch dieses Mal wieder fündig. Die Frau dort ist auch sowas von freundlich gewesen, ich hab ein Rabatthefterl bekommen und gleich ganz viele Stempel hinein.
Als nächstes ging's Richtung Petersstift, was Feines zum Naschen kaufen. Mmmmmhmmmm ...
Hier sieht man auch wieder ganz deutlich wie kalt es war, das Mühlrad ist total vereist.
Hinterher durch den Petersfriedhof Richtung Grünmarkt ...
... die Gurkerl vor der Uni besuchen.
Schlußendlich ging es wieder zurück Richtung Auto, vorher noch rein in die Steingasse, am Kino vorbei, das Programm für März holen. Klar gibt's das online auch, aber auf Papier ist es halt doch gleich noch was anderes.
Interessanterweise bin ich noch nie über das Kino hinaus in die Steingasse hineingegangen, das war heute das allererste Mal und hey, Zeit ist's geworden! Das ist urschön dort!!!
Am Abend wollte ich eigentlich noch ein paar Postkarten schreiben, aber ich wurde nicht nur zum Hotel begleitet sondern auch noch hinein, und ich hatte danach gerade noch Zeit, ein paar Karten zu frankieren und zu adressieren. Schreiben ist sich nicht mehr ausgegangen.
Am nächsten Morgen war es zwar immer noch kalt, aber nicht mehr so sehr und der Herr Sonn gab eins seiner selten gewordenen Gastspiele.
An diesem Morgen wurde ein Kompromiß geschlossen: Mit dem Auto bis in die Stadt aber dann wird es abgestellt und wir benutzen das bereits am Vortag gekaufte Tagesticket. Man ist einfach viel unabhängiger. Klar muß man nach den Haltestellen schauen und so, aber das ist in meinen Augen viel weniger Aufwand als sich ständig zu überlegen, wo man das Auto nun wieder hintun kann.
Fußmarsch Richtung Haltestelle - im Hintergrund die Festung
Auf dem Grünmarkt hatte ich die wunderschönen Frühlingsblumen bewundert ...
... und schon hatte ich eine Rose in der Hand.
In der Früh.
Wenn man vorhat, den ganzen Tag unterwegs zu sein.
Wahrscheinlich war meine Reaktion wieder mal 'so furchtbar negativ' wie meine Kollegin sagen würde, aber ich finde das nicht romantisch sondern unpraktisch und die arme Rose freut sich auch nicht wenn sie den ganzen Tag kein Wasser bekommt.
Als nächstes war der Dom dran. Also das Gebäude *blödgrins*. Ich war da noch NIE dringewesen, kaum zu glauben, aber wahr. Jedes Mal wenn ich vorbeilaufe ist alles voller Leute, das schaut halt für mich nicht sehr einladend aus.
Dieses Mal aber war es noch sehr früh, sie hatten gerade erst aufgesperrt, nicht einmal das Tischchen war schon besetzt wo die Person sitzt die die Touristen anbettelt um ein Eintrittsgeld. Genial.
Wir also rein, natürlich mußte ich zwei Kerzerl anzünden für Gusti und Mama.
Es ist eh leiwand da drinnen, aber das allerleiwandste ist die Krypta. So eine wunderschöne Krypta hab ich noch nie gesehen. So alt und so richtig echt, ich war begeistert!!! Im Internet hab ich hinterher gelesen, daß das alles schon über 800 Jahre alt ist, ja bist du deppat. Aber man merkt es irgendwie beim Durchgehen, dieser Schauder der einen ergreift - ich liebe das!
Herrn Umnus hat es auch wunderbar gefallen.
Ganz hinten war dann noch eine Kunstinstallation namens 'Vanitas' ...
... welche den Zweck hatte, auf das Vergängliche des Lebens hier auf Erden hinzuweisen. Vielen Dank Herr Boltanski, wär ich sonst nicht draufkommen.
Daß es sich um Kunst handelt hab ich zunächst nicht einmal bemerkt, erst als ich im Hintergrund die Zeitansage hörte, die ja nun in einer Kirche wirklich nix verloren hatte, hab ich mir gedacht: Irgendwos ...
Angeblich, so stand es wenigstens auf dem Taferl vor dem Eingang in das 'Kunstzimmer', zieht auch ein Todesengel seine Kreise hier, aber den haben wir nicht entdecken können. Vielleicht war er grad beim Semmerl holen, wer weiß es schon.
Insgesamt ein sehr imposanter Bau und ich war total froh, hier endlich einmal drinnen gewesen zu sein, es hat schon was für sich wenn man mit einem Einheimischen unterwegs ist, noch dazu mit einem der sich auskennt und sehr gescheit ist, und einem auch hier und da was zeigen und erklären kann.
Als nächstes mußte ich mal wieder aufs Häusl, es ist ja gleich eins da am Eck, und beim Blick in den Spiegel dachte ich: Ein bisserl schaust selber aus wie der Tod, mit der Kapuze.
Eigentlich hätt ich wollen ins Museum gehen an diesem Morgen, aber bei dem schönen Wetter ... also haben wir beschlossen wir laufen lieber noch ein bissl rum obwohl er es am Knie hatte und nicht besonders gut gehen konnte. Fand ich sehr tapfer.
Die Musikanten waren auch schon vor Ort, dick eingepackt gegen die noch immer allgegenwärtige Kälte. Hier unten wieder mal ein Fiaker der durch den Kapitelplatz pflügt.
Hier die Sphaera und im Hintergrund die Festung.
Reference to the Cloak of Conscience
Natürlich war auch an diesem Morgen ein Besuch in der Mönchsbäckerei angesagt, ich habe in Gedanken meinen Hosenbund schon einmal weiter geschnallt, denn es sollte ja Mittagessen auch noch geben, und Salzburg ist eh eine Stadt in der einen die lukullischen Genüsse von allen Seiten anspringen, es ist wirklich schwer hier abzuwägen zwischen 'ach das darf ich mal' und 'jetzt is aber gut sonst schau ich bald aus wie ein vollgeschissener Strumpf'.
Mein Begleiter hat sich ein halbes Brot gekauft und wir hatten uns überlegt, wenn das Wetter mal besser wird, ein Picknick vielleicht am Leopoldskroner See, mit Ziegenkäse vom Markt und Brot von den Mönchen ... Oida ... traumhaft ... und wenn es mir endlich mal wieder besser geht vielleicht einen Schlumberger dazu ...
Aber noch ist es Winter, es ist zwar grad mal nicht trübe aber dennoch kalt, wir wandern daher weiter über den Residenzplatz ...
... machen ein Schlauferl durch die Altstadtgassen ...
... und kehren hier einmal ein in einer Parfumerie und dort in einem Hutgeschäft, bissl plaudern, probieren, und dann wieder gehen. Auch etwas was ich sonst absolut nie mache, wenn ich stöbern will dann tue ich das nicht in der Altstadt sondern im Carla oder am offenen Bücherschrank. Hab halt schon die Gene vom Vater, auch wenn man es nicht immer gleich merkt.
Anschließend wanderten wir gemütlich an der Salzach entlang, wo es dann doch ziemlich windig und kalt war, Richtung Mülln und die Uniklinik.
Erstaunlich wie der Mann da so ruhig sitzen konnte, wahrscheinlich war er schon festgefroren. Vermutlich einer der Rumänen ... ich frag mich ja wo die schlafen im Winter. Da geht doch nun wirklich nix mit Park und so. Angesichts dieser Leute geniere ich mich dann schon immer, daß es mir so gut geht, andererseits kann man halt nicht die ganze Welt retten, da muß man auch mal irgendwie drüber hinwegkommen ... also wie gesagt irgendwie ...
Die Pfarrkirche von Mülln, an dieser Stelle bin ich früher oft auf den Mönchsberg rauf um dort oben rumzulaufen, aber halt jetzt nicht bei dem Wetter. Viel zu kalt.
Hier stiegen wir in einen Bus und während sich das Umsteigen etwas abenteuerlich gestaltete (wir müssen hier raus - nein hier - doch komm, hier geht es schon ... aha und wo ist jetzt die Haltestelle? Hier drüben? Ach nein, die muß da hinten sein ...) kamen wir dann doch sehr bald und relativ zügig an unser Ziel. Es sollte ein asiatisches Mittagsbuffet geben, also mit Sushi und so. Absolut nicht meins, aber man sollte ja alles mal probiert haben.
Ich weiß jetzt nicht mehr genau wo das war, aber das ist eigentlich egal denn ich werde dort ziemlich sicher nicht mehr reingehen. Es herrschte eine furchtbare Hektik, da die Leute ja ständig in Bewegung waren um sich etwas nachzuholen. Die Auswahl war erdrückend. Jede Menge Vorspeisen und Mittelspeisen und Hauptspeisen und Nachspeisen, ich bekam alles von meiner Begleitung erklärt und fragte mich dann aber, wie die anderen sich zurechtgefunden haben. Sogar die Kinder wußten offenbar ganz genau was was ist. Ich probierte ein bissl Lachs im Reis- und Algenmantel, bissl Fisch hier und Obst da - die Honigmelonen und Ananas fand ich sehr fein, saftig und süß, aber ich brauchte nicht zu glauben, daß ich mich damit durchmogeln könne.
Nein, man muß auch ein Hauptgericht essen, dazu nimmt man eine Klammer aus dem Körbchen am Tisch, je nach Farbe der Klammer weiß dann der Koch in welche Sauce er die ausgewählten Fleischstücke tunken muß - oder so. Worin das Ganze gebraten und gesotten wird weiß kein Mensch, will er wahrscheinlich auch nicht wissen.
Ich wollte dann Fredi ein wenig ärgern und nahm mir Kaninchen, dazu Pute, Ente und jede Menge Brokkoli. Die Ente war echt gut, Pute und Kaninchen eher trocken, wobei ich dann nach dem Kochen nicht mehr wußte was was war, es sah beides gleich aus.
Nachdem ich einen kleinen Jungen dabei beobachtet hatte wie er eine Muschel in die Hand nahm, sich verstohlen umblickte und sie wieder in das Behältnis zurücklegte aus dem er sie entnommen hatte, ist mir der Appetit dann mehr oder weniger vergangen. Außerdem war ich sowieso total vollgefressen, normalerweise esse ich tagsüber kaum etwas sondern nur abends, weil ich erst dann Zeit und Muße habe, es auch zu genießen.
Mit vollem Bauch ging es danach noch rasch in den dm, ich mußte vor dem Kinobesuch noch etwas einkaufen da die Läden in Salzburg am Samstag allen Ernstes um 18 Uhr schließen. Da kennen die nix.
Hinterher wälzten wir uns zurück zur Bushaltestelle, und zurück in der Stadt angekommen schlenderten wir gemütlich, es war noch Zeit, durch die Gassen in der Nähe des Kinos.
Ich habe es sicher schon öfters erwähnt, aber das Kino in der Steingasse ist mein absolutes Lieblingskino, jetzt nicht nur in Salzburg sondern überhaupt. Es läuft (fast) immer ein guter Film, die Leute an der Kassa sind total freundlich, die Häusln warm und sauber - und ich krieg meine Ö1-Club-Ermäßigung wie ein echter Österreicher. Was will man mehr?
Der Film den wir uns dieses Mal anschauten heißt, wie bereits eingangs erwähnt 'Die beste aller Welten' und es geht um einen kleinen Jungen der mit seiner Mutter und deren Freund aufwächst, die Mutter und ihre Habschis haben jedoch alle miteinander ein massives Drogenproblem und es war einerseits beeindruckend wie die Mutter es dennoch geschafft hat, dem Jungen ein liebevolles Zuhause zu bereiten und die Ängste und Schrecken ihres Daseins (von den gefürchteten Kontrollbesuchen des Mannes vom Jugendamt bis hin zum Drama des Entzugs) großteils von dem Buben fernzuhalten. Natürlich konnte das nicht immer gelingen, und irgendwann reicht es ihr.
Nachdem der durchgeknallte Kokstyp, der immer über den Balkon kam, mit dem Jungen 'spielen' und ihn zum Schnapstrinken nötigen wollte und sie bei ihrem natürlich ebenfalls abhängigen Freund weder diesbezüglich (heast es duat eahm eh laad, oiso loß eahm eine sonst gät a wieda!!!) noch bei ihrer Absicht, vom Stoff wegzukommen, auch nur die LEISESTE Unterstützung fand und der Knabe sich letztendlich in ihrer Abwesenheit auch noch am Opiumtee vergriffen und im Rausch die Bude abgefackelt hatte, macht sie einen Entzug mit Therapie - und alles endet in Friede Freude Eierkuchen.
Nachdem der durchgeknallte Kokstyp, der immer über den Balkon kam, mit dem Jungen 'spielen' und ihn zum Schnapstrinken nötigen wollte und sie bei ihrem natürlich ebenfalls abhängigen Freund weder diesbezüglich (heast es duat eahm eh laad, oiso loß eahm eine sonst gät a wieda!!!) noch bei ihrer Absicht, vom Stoff wegzukommen, auch nur die LEISESTE Unterstützung fand und der Knabe sich letztendlich in ihrer Abwesenheit auch noch am Opiumtee vergriffen und im Rausch die Bude abgefackelt hatte, macht sie einen Entzug mit Therapie - und alles endet in Friede Freude Eierkuchen.
Der Schluß war mir dann doch ein wenig zu sehr 'heile Welt' (abgesehen von der Info im Abspann, daß die Mutter letztendlich in den 90-ern an Krebs gestorben ist) und ich hab mich hinterher gefragt, wie die gute Frau ihren Konsum eigentlich finanziert hat. Mit einem Teilzeitjob an der Würstelbude, der ihr ja dann auch noch gekündigt wurde, geht sowas jedenfalls nicht. Ein weiteres Zeichen dafür, wie gut die Mutter ihre Sucht und deren Folgeerscheinungen vor ihrem Sohnemann hatte verheimlichen können - der Regisseur war nämlich genau jener Sohn, welcher mit diesem Film wohl sein Kindheitstrauma abgearbeitet hat.
Insgesamt ein bissl ein Flashback auch für mich, schließlich habe ich meine Jugend mit Leuten verbracht die ungefähr genauso gelebt haben, auch wenn ich selber aus diversen Gründen niemals von harten Drogen abhängig war. Ganz deppert war ich trotz aller Bemühungen dann doch nicht, und außerdem vertrag ich halt auch einfach nix. Das war schon immer so, wenn auch nicht so voll arg wie heute.
Nach dem Kinobesuch ging es dann gemütlich durch die abendlich beleuchteten Gassen zum Bus ...
... und hernach zu mir nach Hause, noch eine Runde plaudern, eigentlich wollte ich nun doch einmal meine Postkarten schreiben aber wenn der Mann im Hause lieber reden und rumknutschen will - dann bleiben die Karten eben ungeschrieben.
Am nächsten Morgen - leider verlief die Nacht nicht ganz so ungestört wie die zuvor und ich war infolgedessen ziemlich übernächtigt - empfing mich beim Blick aus dem Fenster heller Sonnenschein ... siehe da, es gibt auch einen Swimming Pool vor dem Haus.
Stelle ich mir im Sommer unwahrscheinlich 'toll' vor wenn die Leute bis in die Nacht hinein am Pool hocken, tschechern und laut umeinanderkreischen, während man selber dann schon einmal gerne schlafen würde!!!
Also das nächste Mal wieder Motel One. Sicher atmosphärisch ebenfalls keine Offenbarung aber es ist RUHIG und das ist mir halt einfach die Hauptsache.
Neben dem Doktorschlössl hat es - und das ist doch noch ein Punkt der für das Hotel spricht - einen Briefkasten. Ich liebe Briefkästen, und so konnte ich gleich einmal die dann doch noch hastig gekritzelten Postkarten dort hineinversenken. Viele waren es nicht bei der zeitlichen Herausforderung, aber immerhin ein paar.
Manchmal ist so ein Auto ja doch ganz praktisch - indem daß man dann doch relativ mühelos, wenn auch erst nach einigem Suchen (bin halt kein Autofahrer und als Fußgänger geht man eben doch andere Wege), direkt dorthin kommt wo man hinmöchte. Zum Beispiel hinauf zur Wallfahrtskirche Maria Plain.
Ich habe es total genossen, nach dieser langen Zeit der Dunkelheit endlich einmal wieder die Sonne genießen zu dürfen, es war so wunderbar warm dort oben, die Aussicht wie immer herrlich ...
... und wir saßen eine Weile dort oben in der Sonne wie ein altes Ehepaar.
Die Kirche an sich ist zwar ein wunderbares Motiv von unten, aber innen ist sie halt schon sehr kitschig eingerichtet und auch sehr überladen. Bauernbarock nannte es mein Begleiter.
Es heißt ja, daß Männer ungern nach dem Weg etc. fragen, aber ich muß zugeben, was das betrifft bin ich auch ein Mann. Wenn ich was suche dann frage ich extrem ungern danach sondern suche es mir entweder selber oder behelfe mich dann eben anders.
Ich hätte also glatt irgendwo hinter die Büsche gepinkelt, aber nachdem mein 'Chauffeur' nicht so schüchtern ist und im Devotionalienladen nach einer Toilette gefragt hatte, entdeckte ich eine Reihe Häusln hinter der Kirche, wo ich noch nie gewesen war weil ich nicht auf die Idee gekommen wäre, dort auch nur IRGENDetwas zu suchen geschweige denn ein Klo. Es prangte auch extra ein großes Schild davor, daß diese Toiletten NICHT öffentlich wären sondern nur für die Besucher gedacht seien, die zum Gottesdienst gekommen sind. Es fanden aber keinerlei Kontrollen statt ;-) so daß ich mich auch zweimal hineinbegeben konnte. Sehr sauber war eh nicht und es hatte auch kein Häuslpapier (mehr) also nix zum Nach-Hause-Schreiben.
Sonst geh ich halt rüber in die Toilette beim Bergheimer Friedhof, dort ist es echt cool und man kommt sich nicht vor wie ein Dieb der sich heimlich auf ein Klo geschlichen hat wo er eigentlich nicht hindürfte. UND es gibt immer Häuslpapier!
Bei dem herrlichen Wetter unternahmen wir dann noch einen kleinen Spaziergang auf den offenen Flächen unterhalb der Kirche, ich bin einfach so gerne dort ... ich möchte meinen Körper auch unbedingt auf dem unterhalb der Kirche gelegenen Naturfriedhof begraben lassen ... wenn ich es in diesem Leben noch schaffe, das zu arrangieren.
Inzwischen war es Mittag und der Gasthof hatte aufgesperrt. Zwar schien der Herr Sonn ohne Unterlaß aber SO warm war dann doch auch wieder nicht, daß man hätte draußen essen können, also hinein in die warme Stube.
Natürlich mußte gleich nach uns eine Familie mit einem lärmigen Kind hereinkommen, und nachdem das Gasthaus relativ klein ist wurde ich bestens beschallt, aber was will man machen. Das Essen ist einfach hervorragend dort und dafür nehme ich doch einiges in Kauf.
Inzwischen war ich dann doch schon SEHR müde und beschloß, trotz des wunderbaren Wetters gleich nach Hause zu fahren.
Es ist wirklich schade, daß mir durch diese blöden Schlafstörungen immer wieder solche Beschränkungen auferlegt werden, aber es geht mir insgesamt schon viel besser als noch vor einem halben Jahr und es geht weiter aufwärts. Insgesamt war es ein sehr netter Aufenthalt trotz aller Widrigkeiten und ich freue mich schon auf den nächsten Besuch!
Hier wie immer der Link zu allen Fotos des Wochenendes:








































































