Ein ganzes Jahr ist es nun her, daß ich das letzte Mal in dieser Stadt war.
Damals ging es mir aus Gründen, die zu erläutern hier zu weit führen würde, ziemlich mies und ich konnte meinen Aufenthalt nicht richtig genießen.
Mittlerweile jedoch habe ich ein neues Leben angefangen und bin am Freitag voller Tatkraft, wenn auch etwas müde, hier im Haus Lechner angekommen.
Gleich der erste Schreck: Hinter dem Haus ist jetzt eine Baustelle.
Dort wurde eifrig gearbeitet und ich dachte mir noch: Hoffentlich hören die abends damit auf!
Naja, carpe diem, also ausgepackt und losmarschiert, vor dem Haus ist eine Haltestelle, also rein in den Bus und ab nach Bergheim. Von dort aus kann man ganz wunderbar zur Basilika Maria Plain aufsteigen, einer meiner Lieblingsorte in Salzburg, einer den ich unbedingt jedes Mal aufsuchen muß.
Inzwischen gibt es am Fuß der Treppe einen kleinen Kinderspielplatz und daneben haben sie eine Art 'Besinnungsweg' eingerichtet, kleine Täfelchen mit Sinnsprüchen säumen den Aufstieg, da kann man sich in aller Ruhe alle Naselang verschnaufen ohne sich schämen zu müssen - man möchte schließlich lesen was da steht!
Der Friedhof um die Bergheimer Pfarrkirche ist immer wieder ein sehr nettes Motiv.
Die Kirche selber ist zwar recht interessant eingerichtet aber die Kerzen sind ein Ärgernis. Genau wie am Kahlenberg sind es elektrische Kerzen, die noch dazu 70 ct kosten. Find ich gnadenlos überteuert. Für Kerzen, die man einfach draufsteckt und nicht richtig anzünden darf. Dabei mach ich das doch so gerne!
Dafür darf man hinten die Treppen raufsteigen und sich das Ganze von oben anschauen.
Sehr fein.
Dann der restliche Aufstieg zu Maria Plain, mir gefällt diese Strecke so gut, ich könnt sie grad jeden Tag gehen. Es ist so friedlich hier oben, die Vögel singen, die Grillen zirpen, es stehen jede Menge Bänke bereit, dieser Weg ist ein vollkommenes Vergnügen.
Hier oben, kurz vor der Basilika, haben sie vor kurzem einen Naturfriedhof eingerichtet, ich hab mir gedacht hier möchte ich auch einmal bestattet werden. Absolutely! Ich fühl mich hier so wohl, da könnt ich es glatt eine Ewigkeit lang aushalten.
Drüben unter der Linde sitzt es sich so angenehm wie sonst nirgends auf der Welt. Bin ich mir ziemlich sicher.
- Sicht über Salzburg vom Bankerl unter der Linde -
In der Kirche waren grad Leut, also bin ich in den Kramerladen und hab mir ein paar Postkarten gekauft. Die Leute dort sind sehr nett, grad mit ihm geht sich immer eine kleine Plauderei aus. Obwohl ich die Devotionalien, die sie dort verkaufen, schon recht teuer finde.
- die Basilika Maria Plain -
Der 'Plainer Ansitz' ist grad geschlossen weil man eine neue Leitung sucht, das fand ich sehr schade weil ich tierisch Durst hatte und natürlich wieder mal nix dabei.
- Leerer Gastgarten des 'Plainer Ansitz'. Traumhafte Aussicht ... -
Also rüber in das Gasthaus.
Das hab ich noch nie mögen, und meine Ahnung hat sich bestätigt. Dort ist halt einfach alles nur zweite Wahl, sogar die Aussicht ist nicht mit der vom Ansitz zu vergleichen.
- Der Kellner brachte mir relativ rasch die Karte, die bestellte Spargelsuppe kam ebenfalls sehr schnell, war aber ziemlich dürftig. Eh schön dekoriert mit Kresse, aber um 4 Euro einfach zuwenig.Es folgte meine Römerquelle. Ich hatte bestellt OHNE Kohlensäure und bitte nicht kalt.
- Gut, er hat die Flasche fürsorglich in einen Sektkühler gestellt der mit warmem Wasser gefüllt war, das fand ich echt süß, aber es war halt eine Römerquelle MIT Kohlensäure. Hab das aber erst gemerkt als ich sie aufgemacht hatte und mir daher nix sagen getraut. Als Hauptgang hatte ich mir eine Sulz mit Schwarzbrot bestellt. Daran gab es nichts auszusetzen, es war eine sehr feine Sulz, in Scheiben geschnitten und liebevoll mit leckerem Gemüse und Salat garniert. Wirklich sehr fein.
Während ich mit dem Rest meiner Römerquelle kämpfte, fiel eine Radwallfahrergruppe in den Gasthof ein und die Kellner waren dann sehr beschäftigt. Mußte lachen als er jedem Tisch statt des Gewünschten den Wallfahrerwurstkessel aufquatschte, jedesmal mit den Worten 'Is am G'scheitstn, glaubts ma, Leit.'Die Leut glaubten und bestellten.
Auf das Zahlen mußte ich ewig warten, es hat halt nicht jeder Kellner dort Inkasso, die machen das eh so daß die einen die Bestellung aufnehmen, die anderen bringen sie und wieder ein anderer kassiert dann und so hat's halt gedauert ... als der Vollmächtige Herrscher dann endlich kam las er mir was völlig anderes vor als ich konsumiert hatte - das waren dann die Jungs am Nebentisch, also kassierte er erst dort ab.
Wieder bei mir, las er mir WIEDER was anderes vor, dann erschien noch eine Kollegin und holte ihn weg, weil er ihr dringend eine Rechnung fertigmachen sollte - da war ich dann schon etwas ungehalten!
Erst als er dann beim Kollegen Rat eingeholt hatte, wie der denn die Tische bitte numeriert hätte, fand er mich und konnte mir endlich die Rechnung ausstellen.
Bissl sehr patschert für ein so nobles Restaurant wie die gern tun daß sie wären. Vor allem auf der Preisseite.
- Unterhalb der Basilika kann man wunderschön durch den Wald wandern, ich hab mich aber damit begnügt am Alterbach entlang
- am Alterbach -
bis zum Spielplatz am Rauchenbichl zu gehen, dort schaukle ich sehr gerne,
und gleich um die Ecke in der Kirchstraße fährt ja der Bus Nr. 7 in die Stadt und auch gleich weiter zum Aya-Hallenbad. Ein selten blödes Bad, echt.
- Gleich zu Anfang: Das Wasser ist kalt. Sogar sehr kalt. Nicht nur beim Reingehen sondern auch später noch wenn man länger drin ist. Und das ist unangenehm. Vielleicht hätte ich ins Freibad gehen sollen, das sich gleich nebenan befindet, aber just zu dem Zeitpunkt zu dem ich das Bad betrat, verschwand die Sonne hinter den Wolken und im Mai ist es bei bewölktem Wetter doch noch ein bissl frisch für Freibad. Ich war bereits voriges Jahr schon einmal drin gewesen, da hat es mir auch nicht wirklich gefallen, aber das Paracelsusbad hatte so grausame Kritiken, also bin ich hierhergefahren. Dieses Bad ist wenigstens neu. Sehr neu. Und dafür, daß es so neu ist, ist es ziemlich scheußlich finde ich. Überall dieses helle Kotzgrün, an den Schließfächern, an den Wänden - drin dann zwei Glaswände, eine zur Liegewiese des Freibads raus, wo man sehen kann wie die anderen schwitzen während man selbst im kalten Wasser friert, die andere zur Straße raus wo die Fahrradständer stehen und immer wieder Leute dumm reinglotzen als ob sie sich sonstwas erwarteten. Leute, dies ist ein Schwimmbad, keine Sauna.
Womit wir beim nächsten Thema wären. EUR 4.60 Eintritt damit ich frierend auf zwei Bahnen die ich mir mit jedem teilen muß, der grad auch drin schwimmen möchte, hin und her schwimmen darf. Sonst nix. Bissl heftig, oder? Für das Publikum sind nämlich immer nur eine oder zwei Bahnen freigegeben, den (eh nicht so üppigen) Rest belegen Schulen oder Vereine. Jetzt hatte ich voriges Mal Glück und es war nur eine Frau mit mir drin, heute waren es vier Leute, die sind dann aber den Göttern sei Dank bald gegangen und ich durfte alleine frieren. Ja, Glück gehabt. Aber sonst? Auf engem Raum im kalten Wasser in kahlem Ambiente seine Runden drehen und das um den Preis?
Ich glaub das nächste mal probier ich doch mal ein anderes Bad aus. Vor allem weil meine 'Mitschwimmer' ausnahmslos Menschen sind, die mit viel Aufwand und jede Menge Spritzerei SEHR schnell schwimmen, da fühl ich mich immer sowas von im Weg. Was ich ja auch bin. Aber wenn es ein Bad nur für Sportschwimmer wäre, dann dürften sie keine alten Frauen wie mich reinlassen. Hmpf.
Wie ich nun schon mal in der Gegend war, wollte ich noch rasch bei Carla reinschaun ob ich was Nettes finde
aber mit dem Carla in Aigen kann ich immer weniger anfangen, da er sich mehr und mehr zu einem Umschlagplatz für handgefertigten Schmuck und selbstgemachte Marmelade und Sirup etc. wandelt. Der vordere Teil des Ladens ist fast in seiner Gesamtheit bereits davon eingenommen, auch teure Kleidung hab ich da hängen sehen, weiß aber nicht ob das jetzt einfach teure Second-Hand-Ware ist (weil supermodisch oder so) oder ob es sich um Neuware handelt, die irgendwie total fair und so weiter ist. Fragen hab ich mich nicht getraut weil die ganze Zeit zwei so Typen mit riesigen Kameras total auf wichtig umeinandergewuselt sind und das Personal mit denen sehr beschäftigt war. Wer bin ich dagegen schon.
Das mit dem Schmuck und der Marmelade etc. ist sicher sehr fein wenn jemand von dort ist und ein nettes Geschenk sucht, aber wenn ich in einen Laden gehe suche ich eigentlich was für mich, meist ein Leiberl oder so weil ich grundsätzlich mehr brauche als ich dabeihabe.
Mit Second-Hand-Artikeln schaut's hier jedoch nicht so gut aus - außer für Kinder, da gibt's durchaus einiges, also junge Mütter mit wenig Geld sollten hier unbedingt mal reinschauen.
Einen total süßen Teddy hab ich gesehen - aber während ich noch überlegt habe, zack, war der weg. Na, dann eben nicht *schmoll*. Bin dann an der Salzach entlang in Richtung Stadt marschiert weil ich noch ins Künstlerhaus wollte, liegt eh am Weg.Ich mag das Künstlerhaus total. Immer wenn ich in Salzburg bin schaue ich rein und bin gespannt was es wohl dieses Mal zu sehen gibt. Manchmal was ganz Tolles und manchmal etwas wo ich nur mit dem Kopf schüttle und gleich wieder rausgehe.
Gleich wenn man reinkommt gradaus ist der große Ausstellungsraum, dort kann man großformatige Bilder oder auch komplizierte Installationen sehen. Rechts hinten im Eck ist noch ein kleinerer Raum.
Was sehr praktisch ist, ist das Klo um die Ecke, neben dem Café Cult. Das Café hat leider am Wochenende geschlossen, aber das Klo ist immer auf.
Ich find's einfach prima, daß es einen Ort gibt, wo die Leute ihre noch so durchgeknallten Ideen auch mal zeigen können, und jeder darf rein und sich das einfach anschauen. Kein Museumswärter folgt einem auf Schritt und Tritt und belauert einen, daß man ja nicht falsch guckt oder gar ein Foto macht, nein, man kann sich in aller Ruhe umsehen. Wer Fragen hat findet im Büro eine nette junge Dame die einem gerne was erklärt, ansonsten liegen auch immer Flyer auf in dem die Künstler mit vielen Worten ihre Sachen oft auch kaputterklären. Les ich meistens nicht, bringt nix. Bei mir ist Kunst ganz einfach: Entweder sie gefällt mir oder nicht. Und wenn sie mir gefällt, muß man auch nix dazu erklären, das ist dann einfach so.- - da mußte ich dann auch was dazumalen -
Auf der Suche nach dem Denns hab ich mich gleich mal wieder verfahren, manchmal hab ich das Gefühl, mich in Salzburg Null auszukennen sobald ich von den gewohnten Pfaden abweiche. Ganz komische Sache. Natürlich hab ich ihn dann doch gefunden und lecker eingekauft.
Gedämpft wurde das Einkaufvergnügen lediglich von einer Fliege, die unter dem Kühlregal am Boden lag und auch nicht mehr so recht fit wurde, nachdem ich ihr mit Hilfe eines Preisschildchens auf die Beine geholfen hatte.
Gedämpft wurde das Einkaufvergnügen lediglich von einer Fliege, die unter dem Kühlregal am Boden lag und auch nicht mehr so recht fit wurde, nachdem ich ihr mit Hilfe eines Preisschildchens auf die Beine geholfen hatte.
Eigentlich hätte ich sie erlösen sollen, aber andererseits wollte ich auch niemanden umbringen, es langt, daß Gusti tot ist. Das gibt einem dann ein total blödes Gefühl, sowas.
Abends der totale Hammer: Die Bauarbeiter wollten nicht und nicht aufhören, Krach zu machen.
Ich war MÜDE, ich wollte ins BETT gehen, aber nein. Trotz Ohrstöpsel und geschlossener Fenster war der Lärm deutlich zu hören. Ich habe kurzzeitig erwogen, die Matratze in die Küche rauszuziehen, wußte aber nicht, ob im Zimmer nebenan jemand wohnt, der wäre dann über mich drübergestolpert in der Früh, geht ja auch nicht.
So gegen dreiviertelzehn war dann endlich Ruhe und ich war grad so am Wegdämmern ... auf einmal ging ein Krach los, ein Gewummere und Geballere ... ein Feuerwerk an gleich zwei Stellen in Salzburg, in einer solchen Lautstärke,daß ich garnicht wissen will wieviele ältere Mitbürger aus dem Schlaf gerissen (die hatten ja keine Baustelle hinter'm Haus) schnurstracks in den Keller taumelten weil sie dachten, die Amibomber sind wieder da.
Irgendwann war dann doch mal Ruhe und ich konnte endlich einschlafen. Normal geh ich um Acht ins Bett, nicht nach Zehn!
Samstag in der Früh natürlich um kurz vor 5 erwacht wie üblich, aber keineswegs ausgeschlafen gewesen. Es hatte nämlich nachts auch noch ein Gewitter gegeben, und der Regen hatte so heftig auf das Oberlicht getrommelt, daß ich eine ganze Weile wachgelegen bin.
Den Göttern sei Dank konnte ich dann nach einiger Zeit des Dumm-Rumliegens noch ein halbes Stündchen ranhängen, so daß ich einigermaßen ausgeschlafen in den Tag starten konnte.
- natürlich waren die Bauarbeiter auch schon längst wieder fleißig -
Eigentlich wollte ich ja mal wieder über den Heuberg wandern, aber die Wolkenberge, die über dem Gaisberg hingen, versprachen Unheil, also marschierte ich einfach mal los in Richtung Stadt.
Den Bahnhof haben sie ja nun endlich fertig, auch der Ausgang nach Schallmoos ist nun kein Provisorium mehr sondern wunderschön geworden.
Mir hat der Übergang früher auch gefallen, das hatte was Geheimnisvolles, aber ein ordentlicher Aufgang ist halt doch eine vernünftige Sache, jeder kann ihn finden, auch die Fremden die noch nie hier waren. Und so soll es ja auch sein.
Nach einigem ziellosen Umherwandern in der Bahnhofsgegend hab ich einen Einser-Bus vorbeifahren sehen und mir gedacht, au ja, gehst auf die Dult. Hatte bereits am Vortag von Maria Plain aus das Riesenrad gesehen.
Na, von wegen größtes Volksfest Westösterreichs. Ein Graus ist das! So laut, so furchtbar laut überall, wie halten die Leute, die da arbeiten, das nur den ganzen Tag aus?
Naja, sie schaun auch alle sehr kaputt und verlebt aus, hinter einem Wohnwagen lehnte ein Mann der sich mit einer Frau unterhielt, ich mußte mich total zusammenreißen, daß ich die beiden nicht ständig anstarre. Haben mich halt so an früher erinnert. Genauso sahen die Leute aus, die ich immer so gekannt habe. Das waren trotz all dem Ärger halt immer noch ECHTE Leute und keine so Plastikmenschen in die die meisten Leut sich verwandelt haben.
Na und dann die Fahrgeschäfte. OIDA! Ich komm dabei sehr billig weg, mir wird schon vom Zuschauen total schwindelig. Wie kann man nur mit sowas mitfahren!
- da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich -
- geh bitte des is doch a Wahnsinn, oder? -
- Waaaah, daß die ned alles vollspeibn! -
Den Krach hab ich nicht lange ausgehalten - am nächsten Tag hab ich festgestellt, daß man die laute Musik tatsächlich bis rüber nach Gaglham hört!!! - und nachdem ich ein paar Fotos geschossen habe und mich in der Halle hab anquatschen lassen um meine Kontaktdaten, weil man so einen lieben kleinen Geist dafür bekommen hat
- Fredi mit unserem neuen Hausgeist -
Mir hat der Übergang früher auch gefallen, das hatte was Geheimnisvolles, aber ein ordentlicher Aufgang ist halt doch eine vernünftige Sache, jeder kann ihn finden, auch die Fremden die noch nie hier waren. Und so soll es ja auch sein.
Nach einigem ziellosen Umherwandern in der Bahnhofsgegend hab ich einen Einser-Bus vorbeifahren sehen und mir gedacht, au ja, gehst auf die Dult. Hatte bereits am Vortag von Maria Plain aus das Riesenrad gesehen.
Na, von wegen größtes Volksfest Westösterreichs. Ein Graus ist das! So laut, so furchtbar laut überall, wie halten die Leute, die da arbeiten, das nur den ganzen Tag aus?
Naja, sie schaun auch alle sehr kaputt und verlebt aus, hinter einem Wohnwagen lehnte ein Mann der sich mit einer Frau unterhielt, ich mußte mich total zusammenreißen, daß ich die beiden nicht ständig anstarre. Haben mich halt so an früher erinnert. Genauso sahen die Leute aus, die ich immer so gekannt habe. Das waren trotz all dem Ärger halt immer noch ECHTE Leute und keine so Plastikmenschen in die die meisten Leut sich verwandelt haben.
Na und dann die Fahrgeschäfte. OIDA! Ich komm dabei sehr billig weg, mir wird schon vom Zuschauen total schwindelig. Wie kann man nur mit sowas mitfahren!
- da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich -
- geh bitte des is doch a Wahnsinn, oder? -
- Waaaah, daß die ned alles vollspeibn! -
Den Krach hab ich nicht lange ausgehalten - am nächsten Tag hab ich festgestellt, daß man die laute Musik tatsächlich bis rüber nach Gaglham hört!!! - und nachdem ich ein paar Fotos geschossen habe und mich in der Halle hab anquatschen lassen um meine Kontaktdaten, weil man so einen lieben kleinen Geist dafür bekommen hat
- Fredi mit unserem neuen Hausgeist -
bin ich nochmal zu Maria Plain raufgewandert weil es so schön in der Nähe liegt, leider war der Kramerladen am Samstagnachmittag geschlossen, also bin ich praktisch umsonst auffekräult wo ich doch Postkarten kaufen wollte weil ich meine daheim in München liegenlassen habe. Wollte nämlich dann ins Gasthaus zur Plainlinde gehen und wußte ja, daß man da eine Weile auf sein Essen warten muß, da hätt ich grad sehr schön derweil Postkarten schreiben können.
Es hat dann eh zum Regnen angefangen, also nix wie rein in die gute Stube.
Es hat dann eh zum Regnen angefangen, also nix wie rein in die gute Stube.
Und ich war begeistert! Die Terrasse ist ein Traum, auch die Räume drinnen sind liebevoll gestaltet mit beispielsweise einer alten Krämerwaage im Eck, alles strahlt eine so heimelige Atmosphäre aus, daß ich mich sofort rundum wohlgefühlt habe, am Eingang kann man sich eine aktuelle Tageszeitung nehmen und vor der Türe zu den Toiletten steht ein Schuber mit Comics und sogar Büchern. Nicht, daß man jetzt SO lange auf*s Essen warten müßte, daß man ein ganzes Buch auslesen kann, aber ein bissl dauert es schon. Die Wirtin schreibt extra bereits in der Speiskartn: Ich koche frisch und das dauert halt dann.
Hab mir einen Wiener Suppentopf bestellt und ein stilles Mineral. Das kam prompt, war auch still wie geordert, und der Suppentopf war ein Gedicht! Am liebsten hätte ich gleich nochmal einen gegessen. Also HIER werde ich sicher nochmals herkommen, vor allem weil die Leute rundherum alle so leckere Sachen hatten, da möchte man sich am liebsten quer durch die Speiskartn probieren.
Die Bedienung ist ein erfrischendes junges Mädel, das stets die Übersicht behielt und von einer natürlichen Freundlichkeit war, die einen sofort willkommen heißt.
Jetzt im Juni haben sie zu, aber da hätt ich eh keine Zeit gehabt.
Spätestens zum Rupertikirtag jedoch bin ich wieder in Salzburg und dann aber nix wie hin zur Plainlinde!
- Aussicht vom Gastgarten -
Manchmal ist es dann dort am Schönsten wo man es am wenigsten erwartet. Nachdem ich den ganzen Tag nach freudigen Momenten gesucht hatte, fand ich welche ausgerechnet im Mirabellgarten, diesem Touristenmagneten wo man an Wochenenden eigentlich kaum durchkommt und dies im allgemeinen auch garnicht möchte.
Da das Schwimmbad, in das ich wollte,allerdings genau daneben liegt, bin ich halt doch durchgegangen, mich traurig daran erinnert wie oft ich hier mit Gusti gegangen war, gesessen bin, und was wir hier alles erlebt hatten.
Doch horch - da drüben, wer spielt denn da so wunderbare Musik?
Beim Eingang zur Orangerie spielten zwei junge Männer verjazzte Versionen bekannter Melodien, mit Saxophon und Akkordeon - traumhaft.
Ich beschloß, mich auf eine Bank zu setzen und eine Weile zuzuhören. Die Noten schwirrten durch die Luft, die Leute flanierten vorbei, jede Menge hektischer Asiaten fotografierten sich gegenseitig und die Blumen, ich hab mir gedacht da brauchst keinen Fernseher, mußt nur diesen ganzen Irren zusehen, hast genug Unterhaltung für den ganzen Tag.
Da legt sich eine ins nasse Gras (es hatte immer wieder geregnet über Mittag) nur damit das Foto auch schön romantisch wird, sie als Fee hinter den Blumenrabatten oder was? Hinterher kam sie nicht mehr auf und mußte sich von ihrer Tochter hochhelfen lassen.
Da biegt eine Gruppe Japaner um die Ecke, baut sich vor dem Schloß auf für's Gruppenfoto und vor lauter Höflichkeit brauchen sie ewig und drei Tage um zu entscheiden, wer fotografiert und wer also mit auf's Bild kommt und wer nicht.
Ein junger Mann kommt vorbei mit so argen Genua vara, daß er spätestens in 20 Jahren nicht mehr wird gehen können, eine Frau Mitte 30 schlapft daher, bringt die Füß kaum hoch, und hinten hängt ihr der halbe Schwabbelrücken raus. Merkt man das nicht wenn's einem von hinten am Popsch zieht?
Kurz darauf steuert eine ältere Dame auf die Bank neben mir zu, begrüßt dort lautstark eine Bekannte und zeigt ihr freudig ihre neuesten Errungenschaften. Eine Schildkröte aus Murano-Glas für den Sohn weil der jetzt dann 60 wird und er hat ja auch soviele echte Schildkröten, 40 davon sogar in der Wohnung.
'Was, in der Wohnung' entsetzt sich die Bekannte.
'Noja, am Balkon halt, und in der Garage.'
Weiters hatte sie sich Ohrhänger gekauft 'Um 18 Euro bitte, was kriegt man denn heute noch um 18 Euro, garnix kriegt man mehr!'
Die Bekannte pflichtete bei.
'Und wo es mir doch so eine Freude macht. Ein Onkel von mir, der hat sich mit über 80 Jahren noch ein neues Schlafzimmer gekauft und alle ham ihn g'fragt was er in dem Alter noch ein neues Schlafzimmer braucht, da hat er gesagt: Und wenn ich auch nur eine Nacht drin schlaf, so hab ich doch eine Freude dran, an meinem neuen Schlafzimmer.
Und recht hat er gehabt. Weißt, das war so ein g*scheiter Mann, der hat Englisch können und Französisch, der hat als Kellner gearbeitet in Paris und London, aber dann is der Krieg kommen da hat er müssen gehen. Da hat er daheim dann immer Radio London gehört und eine Nachbarin hat ihn vernadert da ist er ins KZ kommen auf ein Dreivierteljahr.
Jetzt hat er aber funken können, da hat er erzählt er hat zwar nur eine Wassersuppen bekommen jeden Tag mit einem Stückl Schwarzbrot, aber er hat den ganzen Tag dürfen beim Funkgerät sitzen und ist nicht geschlagen worden und hat auch nicht schwer arbeiten müssen, so hat er überlebt, und nach einem Dreivierteljahr habens ihn wieder gehen lassen. Hat er halt ein Dreivierteljahr bekommen für's Schwarzhören. Da hat's die Plakate geben damals, da war einer drauf, der war ganz schwarz ... no, da hat ihn die Nachbarin verraten - da is dann die SS kommen und hat ihn mitg'nommen.
Sag, wie kann man nur so sein ...'
Während die Damen sich noch kopfschüttelnd berieten wie man nur so sein könne und seinen Nachbarn an die SS verraten nur weil er Radio London hört, bin ich aufgestanden und weitergegangen, schließlich wollte ich ja noch ins Schwimmbad.
Das Paracelsusbad wäre ein wirklich vortreffliches Schwimmbad - wenn halt die Leut nicht wären.
Es waren zwar - für einen Samstagnachmittag - relativ wenig Leute vor Ort, aber die haben dennoch dafür gesorgt, daß der Ev keine ungetrübte Schwimmfreude haben durfte nachdem er die Tücken des Erstbesuchs (wie herum feedet man die Eintrittsmarke in den Eingangsautomat und wieso klappt das bei mir nicht) überwunden hatte.
Vorne ist das Kindererlebnisbecken mit diversen Wasserspielen, einem Piratenboot und einer kleinen Rutsche. Warum man bei der Bedienung derselben so einen Krach machen muß wird mir ein ewiges Rätsel sein, aber ich werd's auch nicht ändern können, daß ein Kind nicht einfach rutschen will sondern vorher mindestens fünfmal mit voller Lungenkraft nach seiner Mutter brüllen muß.
Und jetzt badet da halt nicht ein Kind sondern mehrere.
Man kann sich den Lärmpegel also ungefähr vorstellen.
Sagen wir mal so, wenn ich ein Flugzeug wäre, das beim Starten und Landen dieselbe Dezibelstärke an den Tag legt, wäre ich bereits verboten.
Aber Kinder dürfen das, es sind ja Kinder.
Nun war auf der einen Seite des Beckens eine Gruppe Jugendlicher eifrig beim Reinhupfen vom Brett, alles fein, dürfen sie ja.
Nur: Auf der anderen Seite, wo ich dann schwimmen konnte, war hinten die Türe zur Liegewiese offen und es hat sauber hereingezogen. Ganz fein bei so einem feuchtkalten Wetter wie wir es heute nachmittag hatten und mit nassem Kopf.
Ich war begeistert.
Kaum hatte ich dann, nachdem die Jugendlichen mit Springen fertig waren und ich mich auf die gegenüberliegende Seite traute, dort Massagedüsen entdeckt die im Wechsel mit der Wasserwand im Kinderbecken ordentlich was rausdüsten und begann, gegen den Strom schwimmend mich so richtig happy zu fühlen, kamen die Jugendlichen zurück und nahmen wieder 'ihre' Seite des Beckens in Beschlag.
Hmpf.
Also wie gesagt, es wäre echt sonst ein ganz tolles Schwimmbad, relativ leer, Wassertemperatur angenehm - wenn halt die anderen Leute nicht wären die einen immer stören.
Aber dennoch um Längen besser als das Aya-Bad, da geh ich sicher NIE mehr rein.
Als ich nach Hause kam waren die Arbeiter den Göttern sei Dank weg, also dürfen sie Samstag doch mal eher Feierabend machen.
Dafür wohnten wohl im Stock unter mir komische Leut die abends total falsch Geige üben, das dafür aber ordentlich laut.
Sonntag dann war das Wetter erst sehr schön und ich hab mir gedacht prima, komm ich doch noch auf meinen Heuberg? Aber es hat dann sehr bald angefangen, zuzuziehen, und dann bin ich halt heimgefahren, so ein Blog schreibt sich ja auch nicht von selbst ...
Hier der Link zu den übrigen Fotos: Salzburg Mai 2015
Sonntag dann war das Wetter erst sehr schön und ich hab mir gedacht prima, komm ich doch noch auf meinen Heuberg? Aber es hat dann sehr bald angefangen, zuzuziehen, und dann bin ich halt heimgefahren, so ein Blog schreibt sich ja auch nicht von selbst ...
Hier der Link zu den übrigen Fotos: Salzburg Mai 2015