Freitag, 28. August 2015

Augsburg am 27.08.15

Eigentlich wollte ich ja gleich in der Früh in den Zoo, in der Hoffnung, daß es dann noch nicht so voll ist - aber auf dem Weg dorthin wurde ich von einem verlockenden Naturlehrpfad am Rande des Stadtwalds abgelenkt, der mir voriges Mal schon so freundlich zugewinkt hatte, da konnte ich nicht widerstehen und hab eine kleine Runde gedreht.
So wunderschön ist es dort! Muß ich ein andermal unbedingt näher erforschen.
Durch den Siebentischwald zum Kuhsee bin ich ja als Jugendlicher oft genug gegangen, aber dieses Eck war da irgendwie nie dabei.



Weiter ging's dann durch den dunklen, dunklen Wald mit romantischen kleinen Froschtümpeln ...


... vorbei am Stempflesee ...


... mehr oder weniger direkt zum Zoo.

Ich fand den Augsburger Zoo früher schon immer sehr deprimierend, nun wollte ich mal gucken gehen, ob er mir inzwischen, mit einigen Jahren Abstand, besser gefällt.

Nein, tut er nicht.

Obwohl sich durchaus einiges verändert hat. Es wurden für die meisten Tiere deutlich bessere Lebensbedingungen geschaffen (was dringend nötig war!) und es gibt auch einige neue Sehenswürdigkeiten, beispielsweise die Vogelvoliere


oder das Katta-Gehege, welches aber - und nun gleich wieder ein Minuspunkt - nur noch zu bestimmten Zeiten geöffnet werden kann weil die Menschen zu blöd sind, sich an ein paar einfache Regeln zu halten und man daher eine Extra-Aufsicht abstellen muß. Ich werd an dieser Stelle nicht wieder das Lamentieren über die ungezogenen Bälger anfangen denen man heutzutage auf Schritt und Tritt begegnet, aber dies ist ein SEHR gutes Beispiel dafür, wie diese Bratzen und ihre unfähigen Eltern nicht nur sich sondern auch anderen die Freude verderben.

Sehr lieb fand ich die Eseltierchen, der eine hat geguckt wie mein Eselpferd in Linz!


Na und was sah ich gleich dahinter? Ein Bähnchen! Erst dachte ich: Och, is sicher eh wieder nur für die doofen Kinder - aber nein, zu meiner Überraschung dürfen dort auch Erwachsene mitfahren. Die erste Fahrt ist um 11 Uhr, ich drückte mich bereits eine Viertelstunde eher vor dem Tor herum, um die Fahrt ja nicht zu verpassen.
Zuerst war außer mir und noch zwei (eineinhalb ...) Personen niemand da, aber irgendwie scheinen die Leute den Fahrplan doch schon zu kennen, innerhalb weniger Minuten war die Bahn bis auf den letzten Platz gefüllt und es konnte losgehen.


Anfangs war ich total begeistert: Am Gleis entlang waren niedliche Kleinigkeiten aufgestellt, ein winkender Elefant, ein Affe der sich vom Dachfirst herunterhängen läßt, eine Windmühle ... und gleich bei der ersten Runde ging's durch ein Tunnel, das sicher nicht nur mich den Kopf einziehen ließ. Als der Zug jedoch nach zwei Runden bereits wieder in den Bahnhof einfuhr, machte sich rasch Ernüchterung breit. Also mindestens dreimal hätte er schon fahren können!!!
Augsburg halt wieder ...

Das Reptilienhaus ist ok, aber da hab ich auch schon bessere gesehen.

Gut finde ich, daß es für so einen kleinen Zoo doch relativ viele Restaurants und Kioske gibt, das wenn ich mal eher gewußt hätte, wäre ich sicher nicht in die große Gaststätte gegangen, die hat mir nämlich garnicht gefallen.
Aber das weiß man dann halt für's nächste Mal - sofern es ein solches geben wird. Die nächsten zehn Jahre sicher nicht und bis dahin werden wir andere Sorgen haben ...

Obwohl ich mich nicht wirklich wohlgefühlt hatte im Zoo, war ich doch länger geblieben als ich gedacht hatte, und beschloß daher, mit dem Bus in die Stadt zurückzufahren um Zeit zu sparen, ein Tagesticket hatte ich ja gekauft. Gleich das nächste Ärgernis: Beim 32-er Bus muß man stets die Fahrkarte vorzeigen wenn man einsteigt. Bis ich die rausgekramt hatte ... ich finde dieses Mißtrauen unmöglich. Wie macht der das, wenn am Wochenende der Bus gerammelt voll ist mit Leuten die zum Zoo fahren wollen? Muß da wirklich jeder Einzelne seinen Fahrschein vorzeigen? Na, kein Wunder, daß der Bus so selten fährt, das gäbe sonst einen schönen Stau auf der Strecke.

Mein nächstes Ziel war der Rote-Tor-Park, dort war ich schon ewig nicht mehr gewesen. Früher oft, mit Sigi und Gusti, die beiden haben dort sogar eine Weile gepennt Anfang der 80-er Jahre, als Gusti noch beim Obstverladen gearbeitet hatte. Da werden Jugenderinnerungen wach ...


Bei der Wiese ganz oben ist es auch heute noch relativ ruhig, nur auf einer der Bänke saß ein Mann und las in einer Zeitung, sonst niemand weit und breit. Schööön!


Ganz unten befindet sich der versteckt gelegene, aber mittlerweile durch mehrfache Empfehlungen als 'Geheimtip' doch recht bekannte Apothekergarten.


Das Besondere hierbei ist, daß man sich Kräuter in kleinen Mengen mitnehmen darf. Also nicht mit dem Schubkarren durchfahren und wahllos alles abreißen ...


... sondern nur das mitnehmen was man wirklich braucht! Dann hat auch der Nächste noch was davon. Man kann auch einfach nur dasitzen und die Blumenpracht bewundern.


Oder sich von den romantischen Ecken zu poetischen Ergüssen inspirieren lassen.


Die Anlage ist mehr als ausreichend mit Bänken bestückt und sehr gepflegt - aber halt leider auch ziemlich gut besucht. In Ruhe Nasenbohren is hier nicht.

Anschließend bin ich nach Göggingen rausgefahren und hab bei meinem alten Bekannten Edwin reingeschaut. Er betreibt seit vielen Jahren einen Getränkemarkt in der Bgm-Aurnhammer-Str. und, ähnlich wie die Rolling Stones, verkündet er immer wieder, sich nun endlich zur Ruhe setzen zu wollen. Nun aber ist es tatsächlich soweit: Ende des Monats ist Schluß mit Edwins Getränkeinsel. Zwar wird der Laden von jemand anderem weitergeführt, aber Ede ist ein Original, den kann man nicht ersetzen.



Natürlich hab ich auch noch beim Grab vorbeigeschaut, hatte ich doch den ganzen Tag das Sackl mit den Plastikblumen umeinandergeschleppt. Nun schaut's wieder schön aus und Frau Zott hat wieder was zum Schimpfen. Sie hat wohl Ede bereits mehrmals gebeten, den 'alten Gruscht' vom Grab zu nehmen, aber er hat das natürlich nicht gemacht. Es ist ja lobenswert, daß die alte Dame ab und an ein Auge auf das Grab wirft wenn sie am Friedhof ist, aber deswegen muß man es ja nicht auch noch nach ihren Wünschen dekorieren. Find ich ...

Vorher

 
Nachher


Wer noch mehr Bilder von diesem Besuch in Augsburg sehen möchte, hier der Link:



Sonntag, 9. August 2015

Freising am 8.8.15



Obwohl ich nun bereits das dritte Mal dort war, habe ich wieder ewig gebraucht, bis ich den Weihenstephaner Weg fand, bin prompt in die falsche Richtung gelaufen. Warum soll man einen Plan auch aufschlagen, es langt ja wenn man ihn hat. 


Na von wegen ... aber macht nix, so bin ich in der Haupteinkaufsstraße gelandet, wo ich freiwillig NIIIIIE hingegangen wäre, und die hatten doch glatt beim Nanu Nana diese weißen Porzellanlöffel die ich schon EWIG suche nachdem meine alle verschwunden sind. Mein Verdacht ist ja, daß Gusti die alle weggeworfen hat weil ich die Angewohnheit habe, die leeren Joghurtbecher MITSAMT dem Löffel in das neben meinem Bett befindliche Abfallbehältnis zu geben. ICH weiß ja, daß der Löffel da noch drin ist. Ein wohlmeinender Aufräumgust jedoch weiß das nicht, sieht sie daher nicht (Joghurtbecher weiß, Löffel weiß ...) und schwupps, landet alles im Mist.

Natürlich hab ich mich dann doch noch bequemt, auf den Plan zu schauen, und hab mich bis zum Fuße des Weihenstephaner Bergs durchgearbeitet.

Dort befindet sich das Eiscafé Dolomiti, die Kugel kostet hier tatsächlich noch einen Euro und es schmeckt. Mehr kann man von einem Eis nicht verlangen. Es gibt hier auch etwas ausgefallenere Sorten wie z. B. Orange Joghurt, da macht das Durchprobieren richtig Spaß, das nächste Mal nehm ich mal Zimt. Bin schon gespannt.


 
Jetzt die Blumengärten der Uni, die sind einfach unpackbar schön und sie kosten keinen Cent Eintritt!  Wenn man am Lindenkeller vorbei den Berg raufkommt findet man als erstes links den Oberdiekgarten, hier haben sie unter anderem einen zauberhaften kleinen Seerosenteich mit eingebaut, an dessen Rand man wunderbar sitzen und träumen kann.



Etwas weiter hinten dann der Hofgarten, im Hintergrund sieht man das Salettl, ein Gartenhaus aus der Barockzeit. Das wenn sprechen könnte, dort hatten sich nämlich die Bischöfe damals getroffen. Und sicher nicht nur zum Reden ...


Von hier aus führt eine Treppe hinunter zum Korbiniansbrünnlein  und den Ruinen einer ehemaligen Kapelle.  



Vor zwei Jahren im Herbst war ich das erste Mal in Freising, hab mir am Bahnhof so einen Stadtführer gekauft und was mir sofort ins Auge sprang war diese Ruine - also bin gleich mal losgewandert, laut Plan sollte sie sich am Fuß des Weihenstephaner Bergs befinden. Das war vielleicht eine Sucherei und völlig erfolglos dazu, weil man von unten nicht hinkommt. Also schon, aber dazu muß man sich gut auskennen und Lust auf eine mühselige Steigerei haben. Dabei wär's so einfach gewesen: Rauf in den Hofgarten und die Stiegen runter, fertig.



Vor den Ruinenmauern stehen Bänke, es ist meist sehr ruhig dort, ab und zu läuft mal ein Jogger vorbei, man kann dort herrlich vor sich hinträumen. Früher war ja dort auf dem Berg ein Kloster, man sieht den alten Kreuzgang noch am Rand des Hofgartens, 



und die Mönche hatten wohl eine Riesenschlepperei mit dem Wasser da rauf, da ist der heilige Korbinian hergegangen, wie Heilige das halt oft so machen, hat mit dem Stecken an den Felsen unterhalb des Klosters gehauen und siehe da, eine Quelle sprudelte heraus. Toll. Deswegen bekam sie später seinen Namen und heißt jetzt Korbiniansbrünnlein.

Die alte Kapelle obendrüber gibt es schon lange nicht mehr, im Jahre 1718-20 wurde ein Neubau errichtet, von den Gebrüdern Asam, und 1803 im Zuge der Säkularisation wieder abgerissen. Bis eben auf die Mauerreste die noch heute dastehen. Die Quelle ist durch ein Gitter vor Verunreinigung und Schabernack geschützt, aber von April bis Oktober an jedem ersten Sonntag im Monat zwischen 14 und 17 Uhr wird das Gitter geöffnet und man kann ganz rein.




Früher soll die Quelle Heilkräfte gehabt haben, also ich hab sie mir voriges Jahr angeschaut, hab auch am Wasser gerochen und fand's ein bissl komisch, vorsichtshalber habe ich NICHT davon getrunken und dennoch bin ich am Heimweg untenrum auf dem Pfad gestolpert und hingefallen. Den Göttern sei Dank in die Brennesseln am Wegrand und nicht auf einen der zahlreich umherliegenden Steine, dennoch ist das Wasser offenbar mit Vorsicht zu genießen ;-)

Auf der anderen Seite des Hofgartens geht es ein paar Stufen hinab in den Buchsgarten.
 

Der war heute irgendwie kahl, die großen grünen Buchsbaumkugeln, die dem Garten wohl den Namen gaben, waren weg.


  - Buchsgarten im Oktober 2013 -

Ob nur mal beim Friseur oder ganz verschwunden kann ich nicht sagen, aber so toll fand ich den Garten eh nie, von daher war's mir eigentlich egal, ich hatte ein viel dringenderes Problem, ich mußte nämlich furchtbar aufs Klo ... eine in der Nähe mit Blumengießen beschäftigte Frau gab mir den Tip, das Bräustüberl um die Ecke aufzusuchen 'dort hinter dem Schornstein' meinte sie, was SEHR hilfreich ist, denn sobald man durch das Tor durch ist, ist auch der Schornstein verschwunden. Hab's dann aber doch gefunden, ist freundlicherweise ausgeschildert, das Bräustüberl.


Nachdem es dort auch Wurstsalat gibt, den ich total gerne esse, hab ich mich nicht nur schnell aufs Klo geschlichen wie ich eigentlich vorgehabt hatte, sondern hab mich gemǘtlich in den Gastgarten gesetzt und lecker schnabuliert. Kann man durchaus eine Weile aushalten dort, die Bedienungen waren aus Bayern und dennoch freundlich, aber halt der Weps wieder. Seit einiger Zeit laßt mir der keine Ruhe, gestern ist er mir sogar in den Buchladen nach und wollte NICHT mehr raus!!! 

Am Weg zum Sichtungsgarten, der sich in einiger Entfernung 'am Staudengarten' befindet, kann man durch einen kleinen Obstgarten gehen, falls man sich traut (Apfelbaum und Weps, eins ist nicht ohne das andere zu haben momentan). 



Oder außenrum, an den diversen 'Kunstwerken' vorbei die hier und da aufgestellt sind. Moderner Kunst stehe ich ja gern etwas spöttisch gegenüber. Fredi setzt sich auch mal drauf, DANN ist es Kunst. Also eher noch.



Der Sichtungsgarten ist einfach der Wahnsinn. Mir gefällt er am besten von allen Gärten - 
allerdings gibt es weiter hinten noch eine Kleingartensiedlung die wohl ebenfalls zu besichtigen ist, so weit bin ich allerdings noch nicht vorgedrungen, die muß auch ziemlich neu sein und ich werde sie mir das nächste Mal unbedingt ansehen.

Der Sichtungsgarten ist halt so schön, hier verbringe ich stets eine recht lange Weile. Vorne sind wunderschöne bunte Pflanzungen zu bewundern,



 weiter hinten kommt man in den kühlen, schattigen Teil




wo man es sich auch auf Holzliegen gemütlich machen kann. 


Interessanterweise ist hier selten jemand anzutreffen und Weps war auch keiner da. Kein einziger!!! Einfach himmlisch ...

Schließlich hab ich mich aber doch wieder losgerissen, wollte ich doch dieses Mal unbedingt das alte Gefängnis besichtigen. 



Dort gibt es noch die Originalgewölbe aus Anno Toback zu besichtigen, aber nur samstags um 14 oder 15 Uhr. Alleine darf man da nicht rein, nur mit dem alten Mann der dort freundlicherweise die Führungen macht. Was ein bissl lästig ist, weil man erst ewig warten muß bis es auch GENAU 15 Uhr ist und er dann noch ewig umeinanderdödelt und einem im Detail die im Flur hängenden Schautafeln erklärt, obwohl man die bereits während des Wartens achzigmal gelesen hat ... weil er drauf hofft, daß außer mir ollen Schachtel vielleicht DOCH noch jemand kömmt ...

... und es kam dann tatsächlich noch eine Frau mit zwei Kindern, die hatte zwar ursprünglich garnicht die Absicht gehabt, die Führung mitzumachen, aber die Türe zu den (einladend kühlen) Gewölben stand bereits offen, die Kinder steckten ihre neugierigen Nasen hinein und wollten dann doch gerne mitgehen. Dadurch wurde die Führung um einiges lebendiger, ich hätte nämlich sicher nicht soviele interessante Fragen gestellt wie die beiden Buben, so habe ich doch mehr erfahren als wenn ich mit dem Mann alleine dort herumgestiefelt wäre.

Ganz alleine wäre mir natürlich am allerliebsten gewesen, damit man die Atmosphäre ein bissl erspüren kann, 


  
aber es gibt halt auch hier jede Menge sinnloser Vorschriften.

Beispielsweise darf man nicht in den obersten Stock hinauf, obwohl es dort sicher noch viel Sehenswertes gäbe, nur weil es von dort keinen Notausgang gibt. Währendhingegen man aus dem zweiten Stock, in dem hier beispielsweise eine Frauenzelle aus der jüngeren Vergangenheit des Gefängnisses nachgebaut wurde,


noch auf einem zweiten Weg flüchten könnte. So es denn einmal brennen würde. In einem steinernen Gebäude. Das brennt ja eh so leicht, ned.

Einer der beiden Buben fragte: Und was passiert mit den Gefangenen wenn es brennt? (Er hatte irgendwie nicht ganz begriffen, daß hier schon lange keine echten Gefangenen mehr sind, was kein Wunder ist, so realistisch wie teilweise die Zellen gestaltet wurden.)



Der Führer meinte, es hätte seines Wissens nach hier nie gebrannt.
Aber ein Stockwerk sperren wegen des fehlenden Fluchtwegs im Falle eines Brandes. So kennen wir unsere Bürokraten.

In der ehemaligen Wohnstube des letzten Gefängniswärters (irgendwann in den 60-ern) haben sie einen naturgetreuen Baderladen aufgebaut, komplett mit alten Trockenhauben, Drehsesseln und diversen mehr oder weniger lustigen Gerätschaften in Glaskästen an der Wand. Teilweise möchte man wirklich NICHT wissen, was sich die Leute damals alles angetan haben um so auszusehen wie sie 'sollten'. Man lacht ja immer über die Personen die sich gegenwärtig in Form schnippeln lassen, aber die Schönheitspflege damals war offenbar nicht weniger mit Qualen und Schmerzen verbunden - und hat im Prinzip genausowenig gebracht. Solang sich einer von innen heraus nicht akzeptiert, kann er von außen meißeln und brennen wie er will, der Einzige der sich ins Fäustchen lacht ist der Bader bzw. heute eben die Schönheitsindustrie.



Natürlich mußte ich mir jetzt endlich auch mal den vielgepriesenen Dom anschauen.


Jo, also schön ist er eh (jedenfalls von innen):


Schließlich mußte man ja als Zentrum des kirchlichen (und damals somit auch weltlichen) Geschehens ordentlich was hermachen, koste es was es wolle. Irgendwer hat mir erzählt, daß die Asam-Brüder nur ein gutes Jahr gebraucht haben für die gesamte Deko. Kann ich kaum glauben, wenn ich mir den Fieselkram so anschau. 

Wirklich bewegend fand ich hier lediglich die Sakramentskapelle.






Ja und die Krypta - also optisch macht sie durchaus was her, mindestens wenn nicht mehr als die in Augsburg.



Aber vom Feeling her muß ich sagen, da unten ist nicht viel los. Obwohl in diesem Schrein angeblich die Gebeine des Heiligen Korbinian aufbewahrt werden (der Entdecker der Quelle auf dem Weihenstephaner Berg, wir erinnern uns):



Einen Kreuzgang haben sie auch, den fand ich jetzt eher fad, ebenso den Innenhof. Im Vergleich zum Augsburger Dom schneidet Freising deutlich schlechter ab.

Nicht einmal Postkarten gibt's hier. Angeblich kann man die in einem Haus gegenüber kaufen, aber da ist halt ziemlich meistens geschlossen. Ein Dom-Museum gibt es auch, ein paar Meter entfernt, aber das ist selbstverständlich momentan auch geschlossen, wegen Renovierung. Ebenfalls geschlossen ist der hochgelobte Lesesaal der Dombibliothek, der sonst vom Kreuzgang aus zugänglich ist.
Also viel Freude hat man mit diesem Dom nicht, aber vielleicht schaut's beim nächsten Mal anders aus, ich werde wieder berichten.

Last but not least möchte ich die Roseninsel erwähnen, die vor relativ kurzer Zeit am Ufer der Moosach errichtet wurde.



Einerseits eine hübsche Idee, eine kleine Insel abseits des hektischen Stadtgeschehens zu errichten, wo man sich zwischen Rosensträuchern hinsetzen kann, auch eine Schaukel gibt es dort und eine kleine Kneippanlage im Wasser drunten. 

Andererseits: Warum dann gleich einmal so eine erzschiache Bruckn? Wie SCHAUT das denn aus??? Ich möcht nicht wissen was dieses Teil gekostet hat. Um das Geld hätte man doch auch eine SCHÖNE Brücke bauen können. Aus Stein. Mit Moos dran. Kein Stahlungetüm, das die Leute eher abschreckt als einlädt.


Mit den Rosen davor schaut's eh gut aus, aber wenn man so von draußen herkommt paßt dieses Teil so überhaupt nicht in mein Bild von einem Eingang zu einem Rosengarten.

Wer noch mehr Bilder von meinem Ausflug nach Freising sehen möchte:
Freising 08.08.15