Sonntag, 5. März 2017

Augsburg am 4. März 2017

Nachdem ich seit bald einem Jahr den Kranz für Gustis Grab im Wohnzimmer rumliegen habe, wurde es endlich Zeit, diesen dorthin zu bringen wo ich ihn haben wollte, also auf nach Augsburg!

Wie immer über die Ladestraße abgekürzt, hier schaut es ja eher nicht so hergerichtet aus, aber ein Parkverbotsschild muß sein, da is er streng, der Augsburger.
























Weiter geht's über die Brücke in den Wittelsbacher Park, als ich das letzte Mal hier war, vor ca. fünf Wochen, war es eiskalt und man hat soeben die Eisfläche des Sees gesäubert. Heute ist es wunderschön frühlingshaft, die Sonne scheint, die Vögel zwitschern sich eins, fabelhaft.
























Hier der Baum auf dem Sigi damals auf Trip vom Krücken-Charlie das Schachspielen beigebracht bekommen hat.
























Wie immer führt mein Weg durch den Rudolf-Diesel-Gedächtnishain.
























Hier mein Lieblingsstein, den hab ich oft frühmorgens aufgesucht ... aber heute sitzt nur mehr der Fredi drauf.
























Über die Schlittenwiese kommen wir runter zur Straße ...
























... überqueren diese und folgen dem Wertachkanal ...
























... bis zur Pferseer Brücke.

Hier überqueren wir die schöne neue Fußgängerbrücke ...
























... und finden uns an der herrlichen Wertachpromenade wieder.
























Inzwischen hatte ich mich meines Schals entledigt, es war herrlich warm und ich hätte mich gern eine Weile hier aufgehalten, aber die Zeit drängte, ich wollte ja den Viertel-nach-Zehn Bus nach Bergheim bekommen und vorher noch auf den Friedhof, da konnte ich nicht alle paar Meter genüßlich stehenbleiben, nach Herzenslust rumträumen und Bilder machen. Am Wochenende fährt der 38-er nur alle Stunde, da muß man schon schaun.

Also hopp hopp weiter, an der Kulperhütte vorbei, die zu dieser relativ frühen Morgenstunde noch leer und einsam dalag ...
























... wieder rüber über den Kanal und unter der bösen großen Straße durch, vorbei am Taubenturm ...
























... und schon sind wir am Gögginger Friedhof.
























Kranz am Grab abgelegt, keine Zeit für die Kerze, das machen wir nachher, auf zum Bus.

Unterwegs kurz in den Innenhof des alten Rathauses geschlüpft, aber aufgrund des Sonnenstandes die 'falsche' Seite des Hofes fotografiert.


Falsch deswegen, weil ich hinterher erfahren hab, daß das Gebäude an sich, also das alte Rathaus wo jetzt die Bücherei und das Gesundheitsamt drin sind, welchem wir also hier stehend den Rücken zukehren, früher mal ein Schloß war.
Na, das muß einem aber auch gesagt werden, da kommt man so nicht drauf.
Wenn ich König wär, mein Schloß sähe anders aus!
Das hier war dann wohl früher mal der Stall, und viel anders schaut das Hauptgebäude auch nicht aus.

Ja und dann hab ich erst einmal die Haltestelle nicht gefunden.
Aus alter Gewohnheit bin ich zur Post ... äh.
























Dann vor zum Kiosk wo die Einser Tram früher ... auch nix.
Hm.
Dann hab ich gesehen wie die Einser vor der Anna-Apotheke gehalten hat.
Aha, DORT isses jetzt also.


Nur gut, daß ich rechtzeitig vor Ort war, da wär mir am Ende wirklich noch der Bus auskommen weil die Gögginger sich damit amüsieren, ständig ihre Haltestellen zu versetzen. Alle paar Jahre was anderes, damit man sich ja nicht mehr auskennt. In die Bäckerei kommt ein Elektroladen rein, inzwischen ist gleich wieder was anderes drin, im Schreibwarenladen werden inzwischen Döner und so Zeug verkauft, es verschwinden ganze Häuser und fupp stehen neue da, also das macht mir keinen Spaß sowas.

In Bergheim hab ich einen alten Freund besucht, auf dem Weg dorthin kam ich an einem Hofladen vorbei und dachte: Aha, das ist interessant, schaust mal rein ... und dann stand ich doof am Hof und fand den vollmundig angekündigten Laden nicht!
























Erst ein Besuch auf der Homepage am Tag danach brachte die Aufklärung:

Storks Hofladen Bergheim

Wenn sie in echt auf das Haus auch so einen schönen großen Pfeil draufgemalt hätten, dann hätt ich auch hingefunden. So kommt doch keine alte Sau drauf.
Talking about pigs - es gibt dort wohl hauptsächlich Fleischernes was mich eh nicht wirklich interessiert, aber meine neugierige Nase hätt ich doch gerne mal reingehängt.

Gleich um die Ecke wurden meine Sinne von einem Teppich wunderschöner Frühjahrsblümchen entzückt, das mag ich SO gerne, wenn nach einem fiesen Winter endlich die ersten Blümchen rauskommen.


Neulich vor zwei Jahren als wir einen gar so milden Winter hatten, kam ich mir fast ein wenig betrogen vor, weil da dieser Kontrast gefehlt hat. Klar ist es schön, wenn man auch in den Wintermonaten ungestört rumwandern kann, aber irgendwie ...

Nach dem Besuch beim alten Freund wußte ich erst nicht so recht was ich wollte, am liebsten wäre ich durch den Wald nach Straßberg marschiert, hatte aber nix zum Essen dabei und wollte daher zunächst einmal den Supermarkt aufsuchen, der allerdings am anderen Ende des Dorfes liegt, und das ist mittlerweile doch anständig gewachsen, wär also ein bissl ein Hatscher gewesen und dann wieder alles zurück.
Auf dem Weg dorthin stellte ich fest, daß es eh grad wieder Zeit für den Bus war, also flugs rein und ab nach Inningen, eine Prise Wehmut schnupfen.
























An dem Tag hatten sie einen ganz neuen Bus im Umlauf, der war so neu, daß er noch gestunken hat innen. Sowas gab's früher auch nicht, da hatten sie einen der alten Stadtbusse für uns und unter der Woche, wenn halbstündlich gefahren wurde, kam ein Reisebus vom Schäffler zum Einsatz. Einen der Busfahrer nannten wir 'Narben-Ede', der ist gefahren frage nicht. Wir Kinder waren begeistert!

In Inningen dann erstmal in den Edeka rein und ein Tütchen Nüsse gekauft, dann mümmelnd hintenrum auf das Dorf zumarschiert.
























Mittlerweile war, wie unschwer zu erkennen ist, der Herr Sonn hinter der Wolkendecke verschwunden, aber so bekommt man wenigstens keinen Sonnenstich.

Die alten Werkswohnungen der Ferrozell wurden schon vor was weiß ich wievielen Jahren geräumt, aber sie stehen nach wie vor umeinander. Warum? Ist am Ende der Boden verseucht, so daß man nix anderes hinbauen kann/darf? Hindert die finanzielle Lage des Nachfolgeunternehmens dieses daran, hier auch mal was zu unternehmen?
























Also da frag ich mich schon. Den Platz könnte man doch wunderbar nutzen, und es stinkt lange nicht mehr so wie früher, als die armen Hund, die da wohnten, ständig den Giftmief der Ferrozell abbekommen haben.

Anschließend kleine Runde gedreht am Elternhaus vorbei, es steht noch. Frag mich ja welcher Vollhorst das mietet. Von außen schauts eh noch gut aus, aber innen, Katastrophe. Schaltest den Staubsauger ein während der andere am PC hockt - whamm - haut's die Sicherung raus.

Hier der alte Wasserturm. Steht aktuell zum Verkauf um mehr als 350,000,- Euro. Krass. Innen schaut's aus wie in diesen alten Lagerhallen wo sie immer die Mafiafilme drehen in denen die Leuten die Fresse poliert kriegen damit sie endlich verraten wo sie was auch immer versteckt haben ... also eine Doppelseite im Prospekt von 'Schöner Wohnen' geht sich so nicht aus.
























Wir marschieren die Vogteistraße hinunter ... dort bin ich früher mit meiner Mutter manchmal hingegangen um die Sterne zu beobachten, es gab dort genau zwei Häuser und KEINE Straßenlaterne. Ah, das waren noch Zeiten. Heute ist alles zubaut, sogar den alten Bauernhof gegenüber vom Wangerhof haben sie nun abgerissen, dort sind bis vor wenigen Jahren noch Hühner herumgelaufen vor einem alten Schuppen, das gab dem Eck noch so ein bissl ländliches Flair, aber nun stehen auch hier häßliche langweilige Häuser.
























Daß es auch anders geht sehen wir nur wenige Schritte weiter, nachdem wir die Straße überquert und die Adam-Riese-Straße neben der Volksschule hinuntergegangen sind, vorbei am Haus wo früher der Laden vom Böck drin war. Dort hab ich heimlich Bücher gekauft als Kind. Heimlich deswegen, weil der Herr Vater es nicht leiden konnte wenn ich was anderes gelesen hab als Schulbücher. Arschloch.

Dort war früher eine Weide auf der sich stets ein paar Kühe befanden, weiß noch wie ich mal den Klavierunterricht geschwänzt hab und mich dort verkrochen hab, weil nur selten jemand vorbeikam.
Inzwischen ist da natürlich keine Weide mehr sondern man hat eine ganz neue Siedlung gebaut und die ist SO schön, daß ich immer wieder gerne durchlaufe.
























Ich mein, wenn es so geht, warum baut man nicht überall so, anstatt die Welt mit diesen geschmacklosen Scheußlichkeiten vollzustellen die man allenorts sieht? Es muß ja kein buntes Hundertwasserhaus sein (obwohl das schon auch sehr hübsch wäre) aber sowas wie hier ist doch auch schon einmal sehr fesch, sicher auch wunderbar für die Leute die drin wohnen, und der Spaziergänger hat was für's Auge.

Hier sitzt eine Katze vor der Türe ...























.... und dort hat bereits der Frühling Einzug gehalten ...
























... im übrigen sind fast alle Vorgärten so hübsch hergerichtet, daß ich fast vermute, das gehört zu den Bedingungen, daß man dort einziehen darf. Würd mich nicht wundern, bei den Augsburgern.

Natürlich bin ich auch in Inningen auf den Friedhof und hab das Grab meiner Eltern besucht, mittlerweile ist die Marmorplatte wieder drauf, damit auch keiner rausklettert. Die arme Mama, nun muß sie mit den Schwiegerleuten und mit Papa dort unten liegen. Nur gut, daß die Leute nach dem Tod nicht mehr in ihren Körpern sind, somit ist es wurscht.

Wollte dann das vorhin im Supermarkt gekaufte Wasser aufmachen und hatte dasselbe Erlebnis wie neulich in Igls: Ich steh am Friedhof und krieg mein Wasser nicht auf!!!!!!!!!
Ok, heute saß ich weil es nicht mehr so kalt war, aber aufbekommen habe ich es wieder nicht!
Inzwischen bin ich auch sehr gereift, hab es also nicht am Boden gehauen sondern es still neben mich auf die Bank gestellt, Fred hat sich schwer das Grinsen verkneifen müssen ...
























... hab noch ein Foto von der Aussegnungshalle geknipst, die sah so schön mysteriös aus in dem dunklen Wetter ...
























... ja und dann hatte ich ein wunderbares Erlebnis:

Direkt neben der Bank auf der ich saß hatten sich zwei Frauen an einem Grab zu schaffen gemacht, und als ich aufstand und weggehen wollte, riefen sie mir nach: Sie haben Ihr Wasser vergessen!
Ich so: Ach, ich kriegs eh nicht auf, und da hab ich mir gedacht ...
Die Frau nahm das Wasser, schwupp war das offen, und reichte es mir: So, jetzt ist es auf.
Ich war total gerührt.

Vor allem weil ich mir zuvor, auf der Bank sitzend, als ich den beiden und einer dritten Frau zugehört hab wie sie sich unterhalten haben, noch gedacht hab: Also was die auch für einen Unfug daherreden, das ist doch echt peinlich so ein plattes Geschwätz.

Ja und dann ist das halt eine herzensgute Frau, die mir einfach so das Wasser aufmacht.
Da nutzt mir die wohlüberlegteste Wortwahl nix, wenn ich zu hienig bin, eine Flasche Wasser aufzumachen.
So hat eben jeder Mensch seine Daseinsberechtigung, und ich hab wieder mal was gelernt.

Anschließend hab ich überlegt wo ich jetzt hingeh, für eine ausgedehnte Wanderung Richtung Straßberg war es mittlerweile zu spät, das Wetter auch nicht mehr SOOO einladend, also dachte ich gehst an der Wertach entlang in Richtung Göggingen, dann ist es auch gut.

Als ich runterkam, in die Straße die zur Wertach hinabführt, ein Riesenschock, die schöne Weide die dort schon IMMER gestanden war, war weg. Total weg. Ab. Kaputt. Tot.
ICH FASSE ES NICHT!!!
WARUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUM???
























Hier zum Vergleich ein Bild vom Dezember 2015, also vor einem guten Jahr, da war noch alles dran. Im vorigen Sommer als ich vorbeiging übrigens auch!


























Wie schaut das denn jetzt aus! So nackt und kahl. Dieser Baum war immer dagewesen, immer.
Da geh ich nicht mehr lang, das kann ich nicht sehen sowas.

Die Lust auf einen ausgedehnten Spaziergang war mir dann vergangen, der Bus fuhr eh grad die Straße hinunter ...
























... was bedeutet daß er auch gleich wieder zurückkommt, hinter der Brücke befindet sich nämlich die Endhaltestelle.

Also sind wir nach Göggingen gefahren, um dort nochmals den Friedhof aufzusuchen.
Der Park liegt noch im Winterschlaf, der sonst so hübsche Teich ist ein morastiger Tümpel.
























Vorbei am Schwimmbad und schon sind wir wieder am Friedhof.
























Nun hatte ich genug Zeit, in Ruhe die Kerze anzuzünden, die voriges Jahr eingebrachten Plastikblumen einzusammeln und wegzuwerfen, und den Kranz geradezurücken.
























Eigentlich hätt ich mir den Efeu viel schlimmer vorgestellt, nachdem ich nun doch schon länger nicht mehr hier war, aber entweder hat jemand was gemacht (nur, wer??) oder der wächst einfach nicht so schnell.
Was gut ist. Aber demnächst muß ich doch mal mit der Schere vorbeikommen, nach links breitet es sich doch schon wieder sehr aus. Ein Rand wäre auch schön, aber bis ich zum recht weit entfernten Fluß runtergeh, Steine hol, die hertrage, wieder runtergeh, da bräucht ich ja Tage. Na, vielleicht fällt mir mal was ein.

Hinterher bin ich noch ein bissl rumgeschlendert ...
























... und was find ich vorne bei den Urnengräbern? Das Grab von Hacky und seinem Vater! Daß der Vater tot ist wundert sicher niemanden, der war uralt, eh ein Wunder daß der bis 1992 gelebt hat, aber der Hacky war grad mal zwei Jahre älter als ich! Was da wohl passiert ist? Am 9. Mai 2015 ist er gestorben. Ok, wir waren nur wenige Wochen zusammengewesen damals, Anfang der 80-er Jahre, aber er war ein guter Kerl, es hat mich also schon bedrückt, so über sein frühzeitiges Grab zu stolpern.

Wir gehn hinten wieder raus aus dem Friedhof, zurück an den Wertachkanal ...















... und finden uns bald wieder an der wunderschönen neuen Wertachpromenade wieder.
























Dort vorne hab ich mich ein Weilchen auf einen Stein gesetzt, die Kulperhütte war inzwischen schon wieder überfüllt, neben mir saß am Boden eine junge Frau mit einem Bier, es kam ein junger Mann hinzu, brachte ihr ein Stück Kuchen und berichtete, daß nur mehr drei Stücke dagewesen seien, drinnen fände wohl eine Geburtstagsfeier statt und die Schlangen an beiden Ausgabestellen seien unglaublich lang.
Auf dem weiteren Weg sah ich dann noch mehr Menschen mit dem Bierglas am Wasser sitzen, und in der Tat war der Biergarten knallevoll und die Schlange der Wartenden meterlang.

Kaum zu fassen wie sowas funktioniert. Während meiner gesamten Jugend, und die war LANG, hat sich kein Mensch für diesen Ort interessiert und nun rennen sie den Betreibern die Bude ein. Es sah aber damals halt auch lange nicht so einladend aus. Das Ufer war dicht bewachsen und nicht begehbar, weiter vorne befand sich ein weiterer Biergarten, dort sind sie alle gesessen. Der ist halt jetzt weg. Also keine Konkurrenz mehr. Und die Gegend ist nun wirklich bezaubernd geworden, wie geschaffen für einen Kurzurlaub am Wasser. I-DE-AL wie Prof. Dürr sagen würde.

Weiter hinten hab ich mich dann auch nochmal eine Weile runter ans Wasser gesetzt, der Herr Sonn war mittlerweile wieder rausgekommen und es war einfach herrlich.
























Wer von euch also mal in die Gegend kommen sollte: Jause mitbringen, dann spart man sich die Ansteherei und kann es sich am Flußrand bequem machen, abseits der Massen. Das Klo der Kulperhütte kann man auch so problemlos mitbenutzen.
























Leider war mein Aufenthalt hier nicht GANZ so idyllisch wie es auf den Bildern ausschaut, da von weiter drüben wüstes Gegröhle herüberschallte. Erst dachte ich, daß da vielleicht Nazis vorbeimarschieren oder irgendsowas und beschloß, einfach so lange sitzenzubleiben bis die weg sind.
Nachdem das aber nicht aufhörte, bin ich halt doch irgendwann aufgestanden und weitergegangen.

Unterwegs fand ich auch raus, für was die vielen dicken Baumstämme bei der Brücke vorn rumliegen: Damit die Kinder drauf rumklettern können! Da bin ich richtig neidisch geworden, obwohl ich mich das auch als Kind mit einem intakten Körper nicht getraut hätte, war schon immer ein Hasenfuß. Es gibt also keinen Grund neidisch zu sein, ich freu mich lieber, daß ich immerhin wieder ungehindert stundenlang in der Gegend rumstapfen kann.

Na und dann blieb ich aber doch erst einmal wie angewurzelt stehen: Da ist doch tatsächlich so ein Wahnsinniger am Brückengeländer balanciert!
























Klar hab ich schon von Leuten gelesen, die sowas machen, also in Städten auf Bauwerken oder Brücken rumkraxeln, aber am hellichten Tag wo ständig Leute vorbeifahren und -gehen, das find ich dann schon krass.
Hinter mir auch gleich eine Mutter zu ihrem Kind: 'Das ist TOTAL gefährlich, das darf man NIEMALS tun!'

Der Typ ist derweil seelenruhig rübermarschiert, ab und an hat es ihn schon arg schräg gelegt und ich dachte wow, jetzt hupft er, aber nein, er ist weiter bis zum Ende.
Sein Kumpel stand währenddessen am Ufer und sah ihm zu.
Wenn er wenigstens Ersatzgewand mit dabeigehabt hätte, im Fall daß es ihn ins Wasser haut, aber nix.
Die jungen Leute sind so leichtsinnig ...

Weiter hinten fand sich dann auch die Ursache des dummen Gegröhls das man bis zum Fluß runter hört:
Im Rosenaustadion war ein Fußballspiel in vollem Gange.
























Ich hatte geglaubt, irgendwo gelesen zu haben, daß das Stadion kaum mehr benutzt wird weil es so hienig ist, aber offenbar ist es durchaus noch in Gebrauch.
Vor dem Eingang unten wimmelte es von Polizisten, das war ein gutes Gefühl, da durchzulaufen ... brrrr ... also ich war dann sehr schnell wieder am Hang oben ...
























Bin noch ein bissl durch den Park geschlendert ...
























... und hab mich ein Weilchen auf diese Bank hier gesetzt:
























Das mach ich immer wenn ich hier langkomme und das Wetter danach ist. Dann freue ich mich einfach so, daß ich wieder frei bin und keine Angst mehr vor dem Heimgehen haben muß. Hier bin ich nämlich mal gesessen als ich mit einer gewissen Person zusammen war, Anfang der 90-er Jahre war das, und es war - neben meiner Ehe, die allerdings nicht lange andauerte - die schlimmste Beziehung die ich je hatte und der Kerl ist einfach nicht mehr gegangen, und ich konnte ja nicht ausziehen da es die Wohnung meines Vaters war. Damals gabs das noch nicht, daß man an jedem Eck Beratungsstellen vorfand, auch der Polizei war das herzlich egal wenn eine Frau was auf die Mütze bekam. Wird sie schon selber schuld sein.
Also bin ich hier hilflos gesessen und habe mir SO gewünscht, daß der endlich verschwindet, und hab mir vorgenommen, wenn das zuende ist, kommt mir NIE mehr ein Kerl in die Wohnung. Nie!

Woran ich mich bis jetzt auch gehalten habe, wenn man von dem Intermezzo mit Gusti absieht, aber er ist immerhin Verwandschaft gewesen und daß es mit ihm dann auch solchen Ärger gibt, war ja nun wirklich nicht vorauszusehen.

Eigentlich hatte ich noch in den Dom gewollt und hierhin und dahin, aber inzwischen war es nach 16 Uhr und mir taten schön langsam die Füß ein bissl weh, bin halt nix mehr gewohnt nach dem langen Winter.
Also bin ich gemütlich Richtung Bahnhof geschlendert, hier noch meinen Baum besucht, da bin ich auch immer wieder mal gesessen nachts, früher ...
























... weil das einfach ein besonderer Baum ist.


Unterwegs hab ich im Netto am Kö noch Häuslpapier gekauft, damit ich in München nur noch rasch am Bahnhof ein bissl was mitnehmen und dann zack heimkann.

Auch dort kamen Erinnerungen auf, früher war da ein Plus drin und ich hatte dort jahrelang Hausverbot weil Sigi mal einen Flachmann geklaut hat, ich hab das garnicht mitbekommen und es war eh ein Riesenblödsinn von ihm gewesen weil ich doch grad meinen Lohn bekommen hatte, wir hätten den also locker kaufen können, aber nein, er mußte einen auf Obercool machen.
Als Resultat gab es einen Riesenärger, eine Verhandlung und hinterher Hausverbot. Die Verhandlung wurde zwar wegen Mangels an Beweisen eingestellt, aber ich wurde im Verlauf doch von einigen Personen behandelt wie ein Verbrecher obwohl ich nichts getan hatte, sowas prägt.

Am Hauptbahnhof wird grad mal wieder gebaut.
























Insgesamt war ich am Ende des Tages sehr froh, all diese bedrückenden Erinnerungen hinter mir gelassen zu haben und pünktlich zum Sonnenuntergang wieder in meiner neuen Heimat, dem Münchner Norden, anzukommen.
Home sweet Home ...
























Wie immer zum Abschluß die Fotos des gesamten Tages:

Augsburg 4. März 2017



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