Samstag, 17. Juni 2017

Stuttgart/Ludwigsburg 15. bis 17. Juni 17

Die Anfahrt am 15.6. war wieder total ruhig und angenehm, hatte wieder Erste-Klasse-Tickets ergattern können und war hellauf begeistert, auch meinen Lieblingsplatz (106) wieder bekommen zu können.
Besser geht's nicht.

Hatte dieses Mal ein Zimmer mit Balkon gebucht, hätte es aber nicht gebraucht, war nur einmal kurz draußen ...








... und danach nie mehr, bin ja auf Reisen stets den ganzen Tag unterwegs und am Abend reicht es auch wieder mit 'draußen' da will ich dann meine Ruhe haben. Vor allem weil es kein 'richtiger' Balkon war sondern es wurden den Leuten halt vor das Fenster je ein blauer Klappsessel gestellt und fertig.

Das ist nur so lange lustig, wie man alleine draußen hockt, denn wenn die vor oder hinter einem das Rauchen und Rumlärmen anfangen, ist es aus mit der Freude.

Nächstes Mal wieder normales Zimmer, man kann ja auch unten vor dem Hotel ein bissl im Schaukelsessel sitzen wenn man unbedingt meint man muß noch raus.

Auf das Mineralbad hatte ich mich besonders gefreut, also gleich einmal den Badeanzug gepackt und ab durch den Kurpark ...












... vorbei am Kursaal mit der Reiterstatue (König Wilhelm I.) davor ...

... hopps rein ins Vergnügen.

Und ja, es war ein Vergnügen. Trotz Feiertag war noch ausreichend Platz, es WAREN zwar Kinder drin, was kurzzeitig Enttäuschung in mir aufsteigen ließ, aber das Bad ist sehr geräumig, da kann man sich aus dem Weg gehen, weiters ist man fast überall vom feinen Rauschen der Wasserfälle umgeben, das dämpft etwaig anfallendes Geschrei doch erheblich.

Natürlich hab ich im Bad keine Fotos gemacht, wen es interessiert der kann sich hier auf der Homepage genau ansehen was es für Becken gibt und was sonst noch alles da wäre. Badelandschaft Mineralbad Bad Cannstatt

Ich hab mich jedenfalls pudelwohl gefühlt, die zwei Stunden (es gibt eine Kurzbadekarte um 8.80 mit der man zweieinhalb Stunden drinbleiben darf) sind wie im Fluge vergangen, mal war ich im Schwimmerbecken, mal im Außenbecken, beides mit wunderbar warmem, sprudelndem Wasser gefüllt, mal bin ich in einem der heißen Whirlpools gelegen - haaaaaaaaaaaaaaaach das tut gut - und einmal hab ich den Zehen in das Kaltwasserbad gesteckt aber ganz schnell wieder rausgetan bevor er mir blau anläuft. Brrrrrrrrrrrrrrrr ... das ist was für Liebhaber. Eine Frau, die mit mir im heißen Whirlpool saß, stand doch glatt auf und ging rüber in das Kalte. Krass.

Das Publikum besteht großteils aus älteren Leuten, fand ich prima, bis die anfingen, sich im sowieso räumlich schon sehr begrenzten Schwimmerteil mitten in den Weg zu stellen und das Ratschen anzufangen als ständen sie beim Bäcker am Eck. Naja, immer noch besser als permanent kreischende Kinder.

Hinterher rasch ins Hotel zurück ...
























... den Badeanzug aufhängen und vom Brunnen vor dem Haus, dem Schiffmannbrunnen (er steht nicht direkt vor dem Haus sondern in einer Wohnanlage deren Eingang sich schräg gegenüber dem Hotel befindet) ein bissl Wasser mitzunehmen.
Das ist nämlich auch etwas, das ich bei meinem vorigen Besuch noch nicht wußte: Aus fast allen Brunnen in der Altstadt kommt Heilwasser raus, das kann sich jeder einfach so mitnehmen und trinken. Somit hab ich mir dieses Mal natürlich nicht ständig neues Wasser kaufen müssen sondern hab die alten Flaschen immer wieder neu befüllt. Kann man mit Plastikflaschen natürlich nur begrenzt machen weil sich da, grad bei der Hitze, Nanopartikel abspalten die man mittrinkt, aber war mir wurscht, solange mich die Autos so verpesten dürfen kommt es auf ein paar Nanos auch nicht mehr drauf an.
















Man beachte das Schild: Aufenthalt beim Brunnen nur zur Wasserentnahme gestattet und das auch nur bis 20 Uhr. Wer also kurz vor dem Tatort noch Durst kriegt: Pech gehabt, mußt dir was an der Hotelbar kaufen ...

Nun also los, über den Neckar wie immer, drüben an der scheußlichen Wilhelma geh ich nicht mehr vorbei, die hat bei mir SOWAS von verschissen ...





















 ... noch eine kleine Wanderung durch den Rosensteinpark ...


















... vorbei am Naturkundemuseum wo ich dieses Mal nix trinken mußte, hatte ja mein Heilwasser dabei ...





















... über den Brünner Steg ...






... direkt in den Wartburgpark mit dem schönen Egelsee.



Dieses Mal waren die Fontänen alle an, so daß ich endlich mal einen Eindruck davon bekam, wie schön es hier sein kann wenn die Attraktionen alle aufgedreht sind. Herrlich! Leider hatte sich der Herr Sonn mittlerweile verabschiedet, so daß ich nicht mehr groß rumfotografiert hab, wird ja doch nichts Rechtes wenn es so düster ist.





















Oben am Killesberg war es schon recht spät, die Bahn fuhr nicht mehr, aber es waren nach wie vor jede Menge Leute anwesend. Bin so ein bissl durchspaziert, dachte mir: da mußte aber schon noch einmal wiederkommen, an einem Tag wo nicht SOOO viel los ist, die Blumen sind schon sehr schön, sogar bei dem düsteren Wetter.

Wollte dann mal was ausprobieren und hinten runter Richtung Feuerbach gehen und mit der Bahn heimfahren. Hatte auch mehrere Leute gefragt, weil mein Plan so weit leider nicht geht, aber außer einem jungen Mann der gebrochenes Deutsch sprach, konnte mir keiner weiterhelfen. Der Typ hat auch nur immer was von einem großen Haus mit Fernseher gelabert, ich bin dann einfach mal drauflos und hab unten nochmal gefragt, so hab ich die Haltestelle Maybachstraße gefunden, von der aus die Stadtbahn direkt bis vor meine Haustüre fährt. Also irgendwann mal, wohlgemerkt. Zehn- oder gar -Fünfminutentakt kennen die hier keinen, schon garnicht an einem Feiertag. Da heißt es warten ...














Am Freitag dann voller Elan aus dem Bett gesprungen: Heute geht's nach Ludwigsburg!!!
Wollte ich ja voriges Mal schon hin, aber da hat es mir dann so gelangt gehabt von dem Geschrei in der Wilhelma und am Killesberg, daß ich mir das nicht auch noch antun wollte.

Nachdem ich aber nun am Donnerstag so einen feinen ruhigen Tag gehabt hatte, war ich zu allem bereit und fuhr mit der S-Bahn rüber. Das Internet schickte mich über den Hauptbahnhof, was über 4 Euro kostet, bei der Rückfahrt hab ich mitbekommen, daß man da auch einfach über Feuerbach fahren kann, und das ist dann günstiger und vor allem einfacher. Jaja, das Internet hat schon so seine Tücken.
Die Automaten sind überhaupt cool. Du suchst dir deine destination, gibst die Nummer ein die daneben steht, und der Automat sagt dir, was du einwerfen sollst. Toll!

Ja und dann Ludwigsburg: Die Suche nach einem Plänchen gestaltete sich zunächst als etwas schwierig, man vermutet sowas ja in der Bahnhofsbuchhandlung, aber es gibt dann doch welche in der Tourist Information, völlig kostenfrei. Natürlich nur kleine Plänchen, viel ist nicht drauf, aber viel hab ich ja auch nicht gebraucht, nur den Weg zum Residenzschloß.

Auf dem Weg sieht man die Klischees vom fleißigen und sparsamen Schwaben bestätigt, einer gießt am Schillerplatz die Blumen ...













... der nächste stellt das größte Sparschwein der Welt vor der Sparkasse auf.




















Ansonsten, was man so in Bahnhofsnähe sieht, es handelt sich hier offenbar um ein nettes kleines Örtchen, erinnert mich ein bissl an Erlangen. Also den älteren Teil, den beim Schloß, dahinter wird Erlangen ja auch bald einmal recht scheußlich.

Putzig fand ich die beiden Kirchen am Marktplatz. Normalerweise sind ja die katholischen Kirchen groß und prächtig und ragen mit ihren Türmen weit in den Himmel hinauf, während sich die evangelischen Kirchen bescheiden in ein Eck ducken.
Hier ist es genau umgekehrt:

Das da ist die evangelische Kirche ...









... und das da die katholische Kirche:











Tjo, andere Länder, andere Sitten, hier darf man ja auch in vielen Kneipen noch rauchen.

Auf dem Weg zum Schloß gab es noch manches zu sehen, obwohl ich mich eh beeilt hab hinzukommen (hab mir gedacht, je früher ich da bin, desto weniger laute Kinder sind vor Ort), hier ein Memorial für Eduard Mörike ...








... der, wie wir mittlerweile wissen, auf meinem geliebten Pragfriedhof begraben liegt.

Hier lauern bereits böse Mächte, die den Menschen vom Guten abbringen wollen, so daß er von den unschuldigen Freuden des Märchenreichs nichts abbekommen soll sondern nur bekleidet mit seinen Unterhosen schändlich die Stadt wieder verlassen muß ...
























... hier sucht einer seinen Motor ...






... oder der Schwiegermutter ist die Perlenkette gerissen und er muß jetzt alle Perlen aus dem Auto klauben wie Aschenbrödel die Linsen aus dem Erbsentopf ... ja man merkt, ich kann es kaum mehr erwarten endlich hinzukommen, ich hatte mich doch schon SO gefreut!!!

Aber nun haben wir es endlich erreicht, das Schloß.











Prachtvoll in der Tat, aber das interessiert uns jetzt eigentlich weniger, ich suchte ja den Märchengarten.

Auf dem Weg dorthin wurde ich von einem außerordentlich hübschen Gärtchen mit Springbrunnen und Rosen aufgehalten, an sowas kann ich doch nicht einfach vorbeigehen ...
























... aber dann weiter im Text, wir hatten es schließlich eilig wegen der Kinder, eh schon wissen.

Aber hier sind wir nun endlich angekommen:















Gleich am Anfang die Bootsfahrt, das war auch sehr gescheit, daß wir das sofort gemacht haben, als noch kaum jemand da war. Später war es hier total überlaufen, und ich mußte mein Vorhaben, vielleicht doch noch eine Runde fahren zu wollen, schleunigst ad acta legen.
Aber in der Früh war es wunderbar, kein Gedränge, kein Geschrei, wir drei in our boat gemütlich das Flüßchen entlanggeschaukelt ...
















Das Spieglein an der Wand hat mit mir nicht geredet, bei soviel runzliger Vielfalt ist es wohl entsetzt verstummt ...
























Hier sehen wir Witwe Bolte, wie sie ihrem Spitz ein Frühstück macht ...

















... der Schneider Böck ist auch schon fleißig ...
























... und im Eck lauern die bösen Buben und überlegen sich, was sie den Leuten alles antun könnten.



Vor der Geschichte mit dem Lehrer Lämpl hatte ich als Kind total Angst weil das verbrannte Gesicht des Lehrers im Buch so voll arg aussieht.

Hier hat man sich für eine etwas gedämpftere Version entschieden, im wahrsten Sinne des Wortes, während der Lehrer zunächst noch ruhig im prächtig dekorierten Schulzimmer sitzt ...
























... sieht man ihn auch nach der Pfeifenexplosion noch genauso dasitzen, nur ein bissl Dampf wabert durch die Gegend, vielleicht daß man mal ein schwarzes Fuzerl abbekommt, das ist alles.
























Natürlich gibt es auch ein Hexenhaus, dort drückt man die Klinke vom Gartentürl herab und schon kommt die Hexe raus und quatscht einen auf Schwäbisch an. Herrlich!
























Aha, ein Bähnle gibt's auch?



Da wollen wir doch gleich einmal ...
























... achso, erst ab Zehne. Naja, dann machen wir halt noch eine Runde derweil, es gibt ja soviel zu sehen überall. Beispielsweise die Räuber, wie sie sich in den Ölfässern verstecken ...
























... oder der Sindbad wie er seinem Haberer erklärt, er müsse ihm nicht neidig sein, er hätte seinen Reichtum ja auch nicht auf der Straße gefunden sondern hätte sehr viele und sehr grausliche Abenteuer bestehen müssen bis er ihn erlangt habe. Daraufhin war der andere nicht mehr neidig. So einfach geht das im Märchenland.
























Das Huhn legt die goldenen Eier erst, wenn man einen Euro in den Automaten wirft. Dann kommt unten eins raus.










Hab mir gedacht unter'm Strich wird das ein teures Vergnügen für eine Mutter die mit mehreren Kindern hierherkommt. Erst der Eintritt, der ja für eine Frau mit wenig Geld schon echt happig ist, dann an jeder Ecke ein Extra: Mal ein Euro für ein goldenes Ei, mal Einsfünfzig für die Fahrt mit der Bahn, der Goldesel oben legt die Münzen auch nicht einfach so ... und gegessen und getrunken muß schließlich irgendwann auch einmal werden. Bei mehreren Kindern kommt da was zamm!

Aber wurscht, wir wollten ja Bähnlefahren. Dieses wird gerade funktionstüchtig gemacht ...




















... aber nachdem es noch nicht 10 Uhr ist, schauen wir noch bei Rotkäppchen rein, die wieder mal von den Pilzen genascht hat und keinen Plan hat, daß statt der Omma dieses Mal WIRKLICH der böse Wolf im Bett liegt und nicht die Omma einfach wieder mal so ausschaut, hihihi.




Abgesehen vom Bootfahren gefielen mit die sieben Gaißlein am besten, da mußte man an der Türe rütteln und mit tiefer Stimme rufen: Laßt mich herein, ich bin eure Mutter!
Ja das haben die schlauen Kerlchen dann aber sofort bemerkt, daß da nicht ihre Mutter vor der Türe steht sondern der große böse ... Ev!!!




Mittlerweile war es dann doch Zeit für das Bähnle geworden, hier wird es in den Bahnhof gefahren und viele große Kinderaugen können es kaum erwarten:

















Die Fahrt war sehr fein, wenn auch sehr kurz, gleich um die Ecke gibts Häusln ...
























... wo sich Herr Umnus bitterlich beschwerte, daß er die ganze Zeit im Sackl gewesen wär und GARNIX gesehen hätte.
Da mußten wir doch grad noch einmal fahren, damit er auch was sieht!

















Ich kann und werde nicht alle Attraktionen aufzählen die es hier gibt, manche sind einfach nur fad, beispielsweise der Brunnen von der Goldmarie, da hockt man einfach am Brunnenrand und unten wird die Geschichte mit wechselnden Bildern erzählt.
Manche kann man nicht fotografieren weil sie nur funktionieren wenn Kinder was drauf machen und Kinder gehören nicht ins Internet.
Ja und unter'm Strich sind es einfach zuviele, und es soll ja auch noch eine gewisse Spannung übrigbleiben: Ja, was gäb es denn sonst noch? Da müssen wir doch auch mal rein! Und dann tanzen vor Vorfreude wie das Rumpelstilzchen hier, das zu dem Zeitpunkt noch glaubt, die Königstochter kommt NIE drauf wie es heißt und daher den dummen Fehler macht, seinen Namen in den Wald hinauszuposaunen ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, daß da ein Jäger hinter'm Hag lauern könnte und sich das alles anhört um es gleich darauf der Königstochter weiterzuerzählen.



An diesen lustigen Papierschlucker kann ich mich auch noch erinnern. Obwohl ich als Kind natürlich vor dem auch Angst hatte. Also daß er mir die Hand abbeißt.















Ja und daran kann ich mich auch noch erinnern, aber wahrscheinlich nur, weil es ein Foto gibt, auf dem Uli naßgespritzt wird weil er nicht schnell genug über die Steine gelaufen ist. Rainer und ich hatten das natürlich gleich raus.




















Hinter dem Irrgarten geht es noch weiter mit dem Turm von Dornröschen, aber für mich wollte der Zopf nicht herabfahren - offenbar sind diese Dinger alle auf helle laute Kinderstimmen eingestellt, wenn da ein alter Ev dumpf raufbrummelt passiert ... nix.




















Nun ist es aber an der Zeit, auch den Rest des Schloßgartens zu besichtigen, es gibt ja noch viel mehr zu sehen als den Märchengarten, der sich mittlerweile gut gefüllt hatte, und ich daher hier eh keine Freude mehr hatte. Beim Papagei, der alles aufnimmt was gesagt wird und dann wiederholt, tummelten sich freche Jugendliche die mit Schimpfwörtern und Fäkalausdrücken um sich warfen, so daß brave Mütter die mit ihren Kindern einfach nur was singen wollten, betreten von dannen ziehen mußten.
So geht das nicht! Da macht es mir dann auch keinen Spaß mehr und Bussi ba ba ...

Insgesamt muß ich aber sagen, daß sich der Kinderlärm hier sehr in Grenzen gehalten hat. Offenbar verkehrt hier ein völlig anderes Klientele als auf dem Killesberg. Bis auf diese wirklich ärgerlichen Jugendlichen beim Papagei gab es während meines Aufenthalts in meiner Nähe keinerlei Zwischenfälle, die Kinder waren durchweg gut erzogen und richtig lieb. Ein Kleinkind gar hatte total Angst vor dem Riesen, der da, wenn man ihn ruft, aus seinem Schloß auftaucht und fragt, wer jetzt schon wieder stört ...



Wir treten also hinaus in den Schloßgarten ...












... es ist so wunderschön überall, da kann die Wilhelma scheißen gehen. Wer einmal hier war möchte dort nie mehr hin. Also eh schon nicht, aber dann erst recht nicht.

Es gibt hier soviel zu sehen, daß ich alles auch nur kurz anreißen kann:

Also gleich neben dem Märchengarten der Rosengarten ...





























... da sitzt dann auch plötzlich mal ein Raubvogel in der Wiese und läßt sich überhaupt nicht stören ...










... weiter hinten gibt es einen Vogellehrpfad, sehr grün, sehr abgelegen, sehr romantisch mit Bächlein und Sümpfen voller Frösche, herrlich!





















Romantisch geht es weiter mit dem Posilippo-Tunnel ...











... welcher direkt hineinführt in eine Großvoliere.




















Dahinter wird es erst richtig schön, man sieht einen großen Teich mit Springbrunnen, dahinter ein Pferdekarussell, aber gnädigerweise sind die Pferde aus Holz, nicht echt wie im Wurstlprater (wobei hier erwähnt gehört, daß diese Quälerei seit Herbst vorigen Jahres endlich zusperren mußte. Natürlich sind laut Betreiber wieder die bösen Tierschützer an allem schuld, die ihn aus falsch verstandener Tierliebe in den Ruin getrieben haben. Ja Witz. Man mußte sich die armen Viecherln ja nur einmal anschauen, wie sie daherkamen nach Stunden um Stunden in der lauten Musik und von wilden Kindern beklettert. Wem will der Kerl was von 'tiergerechter' Haltung erzählen??? Grrrrrrrrrrrrrrrrrr!!!).



Dieses Karussell jedenfalls ist sehr schön, läuft auch ohne Musik, und ich mußte mich fest zusammenreißen um nicht auch hinzugehen, aber ich befürchtete, mit meinen hienigen Knochen nicht mehr auf so ein Pferd zu kommen.  Weiß noch wie ich mich in Seefeld mal blamiert hab, Gusti wollte sich totlachen  wie ich mich angestellt hab ...





















Umadum herrliche Landschaften mit Rosen, Hecken, Statuen, man kommt sich zeitweis vor wie in Italien.











Vor dem Parkcafé stand einer vor der Türe im Bedienstetenoutfit und telefonierte französisch, also dachte ich da kann man es riskieren, was zu essen. War auch nicht so schlecht, das Süppchen, aber halt nur lauwarm weil es im Prinzip ein Selbstbedienungsrestaurant ist (in einem Eck kann man sich auch was bringen lassen) mit einem dementsprechend raschen Durchlauf. Da muß alles schon bereitstehen sonst wird des nix.






Unbedingt erwähnt gehört der Japangarten, weil er relativ geräumig und sehr geschmackvoll angelegt ist. Hat mir voll getaugt ...






















... und in einem 'Hinterzimmer' gab es gar noch eine Bonsaiausstellung. Toll!






Nun aber wieder zurück zum Schloß, schließlich wollten wir uns das Seeschloß irgendwo weiter oben auch noch ansehen!









 Oh halt, was ist das?





















Klang interessant, war es auch ...





 ... da würden sich die Spießer in meiner Anlage sehr bedanken wenn ich ihnen beim Gießen der Salatköpfe ständig auf den Kopf tropfe! Um das Haus rum waren noch einige sehr hübsche Gartenideen angelegt, hat mir sehr gut gefallen. Leider wurde die Freude durch lärmende, kreischende Kinder am Weg oben erheblich getrübt, was den Ev schlußendlich dazu zwang, ganz entsetzlich aus dem Garten rauszuschimpfen, so daß gleich ein paar Rosen welk wurden. Kann aber auch an der Hitze gelegen haben.







Nun aber endlich rüber zum Schloß ... na sowas? Kommen die Pferdeknechte heutzutage auch schon am Motorrad angefahren? Naja, seit man fast nirgends mehr reiten darf, bleibt einem ja nix anderes übrig.

























Schloßbesichtigung? Wollen wir eine Schloßbesichtigung machen? Also eigentlich hatte ich nur die Klos gesucht, aber wenn wir schon einmal hier sind, warum eigentlich nicht???

Die Tickets holt man sich drüben an der Kassa wo es auch Postkarten etc. gibt (aber nix G'scheits, alles muß man selber machen ...) und wandert hernach an jenem blasierten Herrn vorbei die Stiegen hinauf um dort zu warten, bis alle beinand sind und es losgehen kann.











Während der lästigen Wartezeit (stundenlang auf den Füßen gewesen, aber die nur spärlich vorhandenen Wartebänke bereits belegt) kam doch glatt eine gar lustige Mutter mit ihrem verzogenen Blag die Treppen herauf, der natürlich wie auf's Stichwort das Greinen anfing.
Jösses, dachte ich, das kann heiter werden ... aber da bekam ich mit, daß zeitgleich eine Führung auf Englisch angeboten wurde ... ja prima dachte ich, da schau ich wo DIE mitgehen und nehme dann die andere.
Mutter und Blag entschieden sich für die deutsche Führung, hähä, freute ich mich, und wartete gerne noch ein paar Minuten länger auf die englische Führung, damit die nur recht weit weg kämen in der Zwischenzeit und man sie nicht mehr hört.

Meine Befürchtung, daß die Führung mit dem Kind keine Freude wird, hat sich übrigens bestätigt: Am Ende sind beide Führungen wieder zusammengetroffen und man hat das Kind bereits von weitem gehört. Ich frag mich echt, welcher Idiot auf die Idee kommt, ein Kleinkind mit auf eine Schloßführung zu nehmen!

Unsere Führung dagegen war sehr unterhaltsam, sogar die Bedienstetenkammer konnte man angucken, der Mann hat sehr lebendig erzählt, also dickes Lob und unbedingte Empfehlung, falls ihr da mal hinkommt.

Leider durfte man während der Schloßbesichtigung keine Fotos machen. Dies ist also das letzte Foto, vom Balkon aus gemacht.



Verstehe ich nicht, warum sie die Leute nicht knipsen lassen, auf die Art und Weise würden die anderen doch neugierig und würden auch mal gucken kommen.

Es gibt eine Menge zu sehen, obwohl so Schlösser eigentlich im Prinzip alle gleich aussehen innen, die Originalmöbel sind ja bis auf wenige Restbestände kaputt und verschwunden, aber dennoch, es ist immer wieder was Interessantes, spezifisch für genau dieses Schloß in dem man grad ist, zu erfahren.

Auf den Galerien allerdings schauen die Leute nun wirklich fast immer alle gleich aus.
Hier jemand wie Charles II, dort jemand wie Anna von Cleve, und sogar ein Heinrich VIII war dabei.
Offenbar hatten die Hofmaler damals gewisse Schablonen: um die 20, hübsch, oder über 40 und grauslich, und nach denen wurde alles abgemalt.
Facebook gab es ja damals noch keins, so daß das aufgefallen wäre.

Hey Otto, dein Profilbild schaut aus wie meins, von wem hast das denn machen lassen?
Holbein dem jüngeren.
Hah, dann werd ich mal dafür sorgen, daß der jung bleibt, und zwar für immer! Hugo, mein Schwert!

Sogar ein Theater hatten die dort im Schloß. Die Leute mußten aber alle stehen, weil nur wenige das Recht hatten, in der Gegenwart des Regenten zu sitzen. Die hockten dann in den Logen. Der König hatte auch eine Geheimloge wenn er mal incognito in Ruhe was angucken wollte ohne ständig huldvoll winken zu müssen.

Achja die Kunst, manchmal frag ich mich schon. Neulich hab ich mir in Gräfelfing wieder so Monsterleinwände angesehen wo eigentlich nicht viel drauf war, aber die Preise, frage nicht.
Und dann seh ich im Schaufenster dieses geniale Bild, das geben sie um lockere 180 Euro her. Selbst wenn es 'nur' ein Druck ist. SOWAS ist Kunst!!!




Zum krönenden Tagesabschluß hier noch das Highlight am Heimweg, eine wunderschöne Baustelle für Ulli und Babs:





















Anschließend in Cannstatt noch im Mühlrad schön Obst eingekauft und im Feinkostladen am Eck einen Saft und was zum Knabbern, und rasch nach Hause zum Schnabulieren.

Samstag war das Wetter in der Früh erst einmal nicht sooooo, daher war ein weiterer Besuch im wunderbaren Mineralbad angesagt, in der Hoffnung, daß es an einem Samstagmorgen doch ein wenig leerer sei als an einem Feiertag zur Mittagszeit. Nachdem aber dort erst um 9 Uhr aufgesperrt wird, war noch genug Zeit für einen Bummel über den Markt, wollte ich mir doch unbedingt wieder eins dieser genialen Dinkelbrote kaufen. Ich eß ja schon gerne vom Feinsten, aber SO ein Brot ist mir echt noch nie begegnet. Am Standl steht Winnender Backwaren JÄGER BROT. Nun denn. Wie gesagt, es ist gut, daß ich nicht hier wohne, sonst würd ich innerhalb kürzester Zeit wieder 80 Kilo auf die Waage bringen, so feine Sachen kriegt man hier. Die Leut sind auch total herzlich und offen, mit der Gemüsefrau hab ich mich ewig unterhalten obwohl wir uns zuvor noch nie begegnet sind.




Anschließend im Mineralbad war es herrlich, ich verbrachte extrem angenehme zwei Stunden dort - mein Arm fand das weniger toll und tat mir im Verlauf so weh, daß ich die ganze Zeit in Stuttgart nur mit Pillen schlafen konnte, das fand ich blöd aber der wird schon auch lernen müssen, daß ich mich von körperlichen Firlefanzereien nicht von meinen kleinen Freuden abhalten lasse. So ein feines Schwimmbad aber auch. Hier werde ich sehr bald noch einmal herfahren müssen!!!

Anschließend ab auf den Killesberg, ich wollte es doch noch einmal wissen.
Dieses Mal, ich kannte mich ja nun schon etwas besser aus, erfolgte die Anfahrt mit der Bahn, es war ja schon Mittag und der Herr Sonn hatte nicht vor, lange zu bleiben. Hat er gesagt. Also mußte ich mich ranhalten, wenn ich ein paar schöne Fotos machen wollte. Hier gehen wir die Maybachstraße entlang, es gibt auf dieser Seite zwei Eingänge, einer direkt vorn am Eck und einer ein bissl weiter rechts durch ein Wohngebiet durch.





















Ja und was soll ich sagen, dieses Mal hat es mir viel besser getaugt dort oben, der Park war zwar auch an diesem Tag sehr gut besucht, aber es gibt auch etwas stillere Plätzchen, man muß nur wissen wo die sind.

Und das wollte ich heute rausfinden. Und natürlich nochmal Bähnle fahren! Zunächst jedoch wollte ich einfach ein paar Fotos machen und bin daher einfach mal so von hinten durch. Hier die Ziegen auf ihrem Thron:





















Dort die Wasserbecken mit Fontänen und Enten:








































Die Bepflanzungen waren um einiges bunter und üppiger als bei meinem letzten Besuch obwohl der grad einmal drei Wochen her war, Ende Mai. Ich mein, Mai, nicht März! Erstaunlich.










































Hier hinten beim Rosengarten war ich voriges Mal noch nicht gewesen, da gehen wir doch gleich einmal schauen!





















Ja, eh hübsch, leider die Bankerln alle in der Sonne und jede Menge Kindergeplärr vom direkt oberhalb gelegenen Restaurant. Schaut also sehr idyllisch aus, ist es aber nicht.





















Um die Ecke ein Saustall, offenbar verbringt hier die Jugend ihre Abende.





















Aber dann, dann hab ich mein Lieblingsplätzchen gefunden:









































Sogar Eidechsen laufen umeinander, es ist wie im Paradies.
Herr Umnus hat sich gleich einmal eine Bananenstaude gesucht ...





















... und wir haben es uns dann ein Stockwerk höher auf einer schattigen Bank gemütlich gemacht.





















Aber natürlich hab ich dann wieder aufs Häusl müssen, also bin ich weiter nach hinten und bin auf die WCs beim Spielplatz gestoßen. Du meine Güte. Also Leute, solltet ihr jemals auf den Killesberg kommen und mal müssen: Don't go there! Nicht beim Spielplatz! Wah!

Am Rückweg bin ich dem Fahrer begegnet wie er das Bähnle aus dem 'Mittagsschlaf' geholt hat, offenbar waren nun genug Leute im Park, so daß man mit dem Fahren beginnen konnte.





















Das Teil mieft dermaßen, es ist unglaublich. Pfui Deibel!

Dieses Mal hab ich auch endlich den 'alten Friedhof' gefunden. Daß es ein Friedhof war sieht man nicht mehr, leider, ich weiß es auch nur weil ich es gelesen habe. Hier hat es mir ausgezeichnet gefallen, nur schade, daß es nirgends ein Bankerl gibt, sonst wäre es mein absoluter Lieblingsplatz.









































Auf der Friedhofsmauer wachsen nicht nur Blümchen sondern auch Erdbeeren:





















Dies ist mein Lieblingsgänseblümchen, das hab ich gleich auch ein bissl gegossen, es war so trocken überall und es hatte Durst.








Nach dem Besuch dieses beschaulichen Ortes bin ich noch eine ganze Weile, der Herr Sonn war mittlerweile hinter den  Wolken verschwunden, beim Seerosenteich gesessen, es ist dort einfach so herrlich, die Eidechsen sitzen in der Mauer, die Vöglein singen, der Wasserfall rauscht, die Enten laufen rum, Libellen fliegen, ab und zu geht mal ein Mensch vorbei aber das war's auch schon wieder. Einmal mußten natürlich drei Kinder hergelaufen kommen und rumschreien, als ob sie nicht den GESAMTEN restlichen Park für sich hätten, da müssen sie auch noch an diesen abgelegenen Ort der Ruhe und Besinnung kommen und dort rumkrakeelen was der blöde Hals hergibt! Mann war ich sauer! Aber irgendwann sind sie dann doch wieder gegangen, so ein Teich hält die Aufmerksamkeit halt doch nur für begrenzte Zeit.



Dies ist übrigens das Höhencafé, von dem aus die lieben Kleinen täglich den darunterliegenden Rosengarten beschallen.





















Nun war es aber wirklich Zeit für das Bähnle, also auf zum anderen Ende, und da sind wir auch schon an der sogenannten grünen Fuge, ein neuerer Teil des Parks, eine von Wasserkanälen und Spazierwegen durchzogene Grünfläche. Sehr hübsch, aber halt noch ein bissl kahl.





















Dieses Mal war ich ned so deppat wie voriges Mal, und bin mit der Elektrolok gefahren. Erstens stinkt es nicht und man kann die Fahrt genießen, zweitens sind die meisten Kinder genauso doof wie ich es war und wollen unbedingt mit der Dampflok fahren, so daß die Elektrolok-Züge nicht GANZ so voll sind und einem somit niemand an's Knie haut. Geht doch, man muß nur wissen, wie.

Hinterher bin ich noch eine Weile rumgeschlendert, hier unten gibt es noch eine hübsche Stelle, wenn man bei den Rehen vom Weg runtergeht ...





















... aber zuerst muß man natürlich wieder die ubiquitäre Bahnlinie überqueren wo auch schon der Stinkezug herangeschossen kommt ...





















... aber dahinter eröffnet sich ein idyllisches Örtchen.





















Im Eck finden wir die Statue 'Adorans', dem gefällt es hier wohl auch bestens, so daß er sich gleich ausgezogen hat um ungehindert die Natur anzubeten.





















Das fanden meine beiden Begleiter urlustig und wollten mitspielen.






















Nachdem ich mein letztes Wasser mit dem Gänseblümchen am alten Friedhof geteilt hatte, war ich schon wieder durstig und bin gegangen. Klar gibt es hier jede Menge Möglichkeiten, sich was zum Trinken zu besorgen, die sind aber alle mit Kindergeschrei verbunden.

Und nachdem sich der Ev nun schon ein kleines bissl auskennt, ist er beim Ausgang unterhalb des Bahnhofs raus, und gleich nach dem Tunnel befindet sich auf der linken Seite der Gastgarten des Naturfreundehauses.





















Dort kann man in aller Ruhe und Gemütlichkeit sitzen und eine Rhabarberschorle trinken. Essen könnte man auch, leider hatte ich keinen Hunger. Das einzige was ein bissl stört ist die depperte Straße, die man von oben deutlich hört, aber sonst: Ich hab mich hier total wohl gefühlt, fast ein bissl wie wenn man bei Freunden eingeladen ist und im Garten sitzt. Also so stelle ich mir das halt vor, daß das wär. Einfach schön.





















Den Rückweg hab ich dann ganz gemütlich zu Fuß gemacht, der Herr Sonn war zwar weg aber es war immer noch schön warm, da wandert es sich grad nochmal so fein. Durch den Wartbergpark am großen Ei vorbei, die Stiegen hinunter zu den Wasserspielen ...









































... dann über den Brünner Steg, vorbei an der Siedlung mit den Kirschbäumen davor, ein paar Kinder haben geschäftstüchtig welche gepflückt und den Vorbeigehenden verkauft, dann weiter durch den Rosensteinpark ...





















... wo wir den Teich wo der Junge den Fotografen reingeschubst hat besser mal rechts liegenlassen.







Links kann man schön in die Wilhelma reingucken wo jetzt kurz vor der Schließungszeit immer noch alles voller Gschroppen ist.
Ich hab mir dieses Pferd angeschaut, das war so arg und hat immer die anderen rumgescheucht. Hab vor mich hingemurmelt: So ein schönes Tier, leider völlig verrückt.





















Das hat ein Mann gehört, der grad am Fahrad hergefahren kam, und wir haben uns ein bissl unterhalten, über die Pferde und so weiter.

Überhaupt ist es total einfach, in Stuttgart mit jemandem ins Gespräch zu kommen. Die Leute dort sind so offen und freundlich, ich bin jedes Mal wieder komplett verblüfft. Auch am Vormittag wie ich vom Bad kam und mir meine Flaschen am Polizeibrunnen hinter der Kirche auffüllen wollte, hat mich eine Frau sofort vorgelassen als sie sah, daß ich nur zwei kleine Fläschchen habe während sie mit zwei Kisten voller leerer Weinflaschen dastand.

Sie hat mir erzählt, daß sie sich ihren gesamten Wasservorrat hier holt, seit über 20 Jahren schon, und da schmeckt nicht nur der Kaffee besser damit sondern das Wasser ist auch tatsächlich gesund. Ihr Sohn wohnt auch in München und es gefällt ihm bestens dort. Naja, für junge Leute ist die Stadt ja auch genial. Ich finde die Leute in München generell sehr, sehr spröde, fast schon feindselig. Das macht mich manchmal ein bissl traurig.

Hier noch eine Baustelle für Ulli und Babs ...





















... und dann bin ich auch schon wieder im Hotel und kriege Oliven und leckeres Brot vom Markt.

Am nächsten Morgen bin ich bereits früh nach Hause gefahren, so geht sich wenigstens noch eine Runde im Fitneßstudio aus.





















Wunderschön war's gewesen, und ich möchte unbedingt bald wieder her!

Hier die Fotos dieser Reise:

Stuttgart 15.6.17

Ludwigsburg 16.6.17

Stuttgart 17.6.17

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen