Zunächst einmal wird in Linz zusammengepackt, mein treuer Assistent kümmert sich derweil um die Post.
Die Reise mit der Westbahn war wie immer sehr angenehm, ich war begeistert!
Hier beim Bahnhof um's Eck war einmal ein Billa drin. Und damals, als es das neue Einkaufszentrum direkt am Europaplatz noch nicht gab (und das Kiesel haben wir wohl irgendwie lange übersehen), waren Gusti und ich ab und zu drin. Ja so ein grauslicher Billa. Da hat das Einkaufen wenig Freude gemacht, und mit der Zeit ist wahrscheinlich auch keiner mehr rein nachdem es in der Umgegend genug Alternativen gab, und sie haben zugesperrt. Hat eh lang genug gedauert.
Ich Volldepp habe irgendwie mein Seefeld-Sackl, in das ich die heiligen Gebäckstücke reintun wollte, bei den Schließfächern liegenlassen. Oder sonstwie verdaddelt. Jedenfalls hatte ich es nicht mehr und wollte nun als erstes zur Carla in Lehen, schaun ob die was Passendes haben.
Die St-Julien-Straße bietet ja selten Grund zur Freude, aber das hier fand ich dann doch witzig:
Immer schön züchtig, sonst gibts die Peitsche!
Wir gehen über die Brücke, es fährt grad ein Zug.
Was mich jedes Mal ärgert wenn ich hier vorbeikomme (eh nicht oft ...) ist, daß man Nikolaus Lenau, der so himmlische Gedichte geschrieben hat, so eine schiache Straßn gewidmet hat. Die hätt man doch auch anders nennen können. Heinrich-Himmler-Straße oder so. Aber das wär wahrscheinlich Wiederbetätigung, außerdem würd dann keiner hinziehen, wer will sowas schon als Adresse haben. Außer vielleicht der Hatsche und seine Haberer.
Im Carla um die Ecke hab ich tatsächlich ein geniales Sackl bekommen, um ein Fuffzgerl. Wie gemacht für meinen Zweck.
Hab dann noch beim Literaturhaus vorbeigeschaut wo ich schon einmal in der Gegend war.
Wie es sich gehört für ein Literaturhaus, steht davor eine Bücherzelle.
Allerdings ist sehr selten etwas G'scheits drin.
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Wir gehen also weiter Richtung Stadt, unter der Bahnlinie hindurch Richtung Landeskrankenhaus.
Hier zwei fleißige Mitarbeiter des MA 48 bei der Arbeit.
Eigentlich wollte ich im Antichi Sapori ein Jauserl nehmen weil die Berichte auf Yelp alle so begeistert klangen, aber dort war noch zu, es gibt erst ab halb 12 was.
Also hab ich mich ein Weilchen an die Salzach gesetzt.
Ach, wäre ich doch gleich weitergegangen ins Leichtsinn. Aber momentan ist mir oft nach Tomatensauce, also hab ich mir Spaghetti mit Fleischsauce eingebildet.
Hab ich dann auch bekommen, aber ein Vergnügen war's keins.
Der Rucola auf den Bruschetta war bitter und hat den gesamten Geschmack versaut.
Die Spaghetti mit Fleischsauce waren ok soweit, aber nachdem mir die liebe Ulrike neulich in Wien welche gekocht hat, schmeckt es mir woanders nicht mehr. Da kommt halt keiner ran.
Die Location ist auch ziemlich beschissen, direkt neben der Straße. Da wenn einer lange Arme hat, kann er einem im Vorbeifahren direkt die Getränke vom Tisch klauben.
Was hier ausschaut wie eine Urinprobe aus dem Spital um die Ecke ist nur ein aufgespritzter Apfelsaft.
Das Häusl findet man auch nur auf Nachfrage, da es im hintersten Winkel hinter einer Theke verborgen liegt und auf der Türe nix draufsteht.
Hab mich dann in einen der vielen hier vorbeifahrenden Busse gesetzt und bin zum Künstlerhaus gefahren ...
... leider ist dort Montags die Ausstellung geschlossen, aber das Klo hat immer auf. Und die Zeichnungen im Gang sind natürlich auch immer da.
Hier der obligatorische Selfie:
Vor dem Künstlerhaus steht ebenfalls ein Bücherschrank.
Wir überqueren nun beim Gericht die Ampel und laufen die Nonntaler Hauptstraße hinunter.
Es gibt noch Telefonhütterln. Ab und an zumindest sieht man noch eins. Aber auch dort sind keine Telefonbücher mehr drin. Man kann niemanden mehr spontan anrufen wenn man die Nummer nicht weiß. Man kann bald überhaupt niemanden mehr anrufen, weil es außerhalb des Stadtgebietes auch kaum mehr öffentliche Telefone gibt. Das interessiert nur kaum jemanden, weil mittlerweile selbst die Ärmsten der Armen ein g'schissenes Handy haben. Nicht, daß ich ständig wen anrufen müßt, aber ab und an kommt es doch einmal vor und da kann man dann blöd schaun.
Wir sind nun auf dem Krauthügel zwischen Festung und Seniorenheim, und siehe da, das 'Kunstwerk' an dessen Eröffnung wir im Mai vorbeigelaufen sind, steht noch immer da.
Links der Radweg, rechts die Autobahn. Haha. So ein Schas, echt.
Sorry Herr Andreas Slominski, aber ich find man kann nicht einfach die Gegend verschandeln nur weil man daheim keinen Platz mehr für seine egomanischen Ergüsse hat.
Über der Festung ziehen gar dunkle Wolken auf.
Natürlich dürfen wir die dritte Komponente des 'Kunstwerks' nicht vergessen, die mittlerweile sicher vergammelten Rüben auf dem Anhänger.
Hah. Wer will den Gatsch schon angreifen, hm? Bis Ende September steht's noch rum, dann kann's endlich weg.
Mittlerweile fängt es ernsthaft das Regnen an, also ab in die Büsche und hinauf auf den Mönchsberg ...
... zunächst aber eine kleine Rast auf einer Bank, den Regen abwarten.
Während ich mich noch frage, wer all die Mistkübel ausleert, kommt ein kleines Auto der MA 48 von oben angefahren, der Beifahrer steigt aus, dreht den Kübel um und leert ihn in den mitgeführten großen Eimer hinein, den er hinterher wieder hinten an's Auto hängt.
Cool.
Nachdem der Regen nun wieder aufgehört hat, steigen wir vollends hinauf und marschieren in Richtung Buffet in der Hoffnung auf ein Eis.
Aber natürlich ist wieder mal zu. Ich frag mich ja eh, wann die überhaupt aufhaben. Samstag nicht, Montag nicht, ja was für einer Ordnung folgt das hier denn???
Nachdem sie den Gastgarten immer mehr erweitern müssen, um dem Andrang standhalten zu können - hat man es nun nicht mehr notwendig, jeden Tag aufzusperren?
Der Stupa dagegen ist immer da, ein ewiges Ärgernis, der geht so schnell auch nicht mehr weg.
Kurze Rast auf der Lieblingsbank, soviel Zeit muß sein.
Blick auf den Bürgerspitalplatz, die Pferdeschwemme ist im Sommer von grünen Blättern überdeckt.
Hinab nun geht's in der Hölle Schlund ...
... naa Schmäh, in die Altstadt halt.
Wir queren den Petersfriedhof, immer ein beliebtes Motiv.
Ja, da seh ich doch jemanden aus der Margarethenkapelle rauskommen, die wird doch nicht mal auf sein! Und husch, hinein drängt sich der kleine Ev ... aber hallo, was ist DAS DENN?
Jetzt grundsätzlich, Ausstellungen in Kirchen, klar, warum nicht. Neulich in Nürnberg haben wir gesehen wie elegant sich das fügen kann und wie fein das für den Künstler ist, wenn er auf diese Art und Weise seine Werke auch mal wem zeigen kann.
Aber der Blödsinn hier? Was soll das? Blumen fotografieren von der Knospe bis zum Welken? Ja wo ist denn da die Kunst?
Da könnt ich auch meine Kaninchen-Serie aufhängen. Vom Todestag bis hin zur fauligen Verwesung. DAS ist Kunst. Wobei natürlich sicher niemand verfaulende Kaninchen in der Kirche haben möchte. Dann doch lieber verwelkte Blumen.
Werden - Blühen - Vergehen heißt der Schas. Offenbar ist es so, sobald man mit Begriffen wie 'im Kontext ihrer existentiellen Veränderlichkeit' um sich wirft knien alle nieder und öffnen ihre Tore. Na toll.
Hängt noch bis 11. September, falls jemand sich dafür interessiert. Des Künstlers werter Name ist übrigens Norbert Kopf.
Die wahre Kunst verbirgt sich hinter den Sperrholzplatten:
Wir gehen beim linken Ausgang aus dem Friedhof raus und stehen vor dem Ziel dieser Exkursion: Der ältesten Bäckerei Salzburgs.
Wie das hier duftet! Ah schau, genau die wollte ich! Nehm ich alle mit!!
Nachdem die Schätze eingesackt sind, wandeln wir gemütlich Richtung Bahnhof. Vorbei an weiteren Kunstwerken wie beispielsweise der Sphera auf dem Kapitelplatz.
Oder dem schönen Uhrenturm der über der Franziskanergasse schwebt.
Oder der Skulptur 'Awilda' von Jaume Plensa die seit neuestem vor der Uni steht. Naja, seit 2013 schon, aber seither bin ich halt hier nicht mehr langgekommen.
Wir wurschteln uns durch die Altstadt und erfahren, während wir an der Brücke auf Grün warten, daß Österreich eine Bierkultur hat.
No. Man lernt halt nie aus.

Immer wieder lustig - die Springbrunnen am Platzl, dem unteren Ende der Linzer Gasse.
Einkaufsparadies Schwarzstraße. Jedesmal wenn ich hier vorbeigehe (zugegebenermaßen eher selten, es gibt schönere Routen durch Salzburg) sehe ich andere Läden. Ein Konkurs nach dem anderen oder einfach nur Lust am Umzugskarton?
Ohne Mirabellgarten geht's einfach nicht, liegt immer so schön am Weg. Gleich mal das Lieblingsbankerl aufgesucht.
Egal wieviel Gedränge und Geknipse draußen herrscht, hier drinnen ist es ruhig und angenehm.
Piper at the end of the orangery.
Klingt immer so nett: Orangerie. Dabei ist es in der heutigen Zeit mehr und mehr ein Synonym für Vogelknast.
Schön isses halt hier. Mittlerweile ist auch die Sonne rausgekommen. Früher, so vor ca. 15 - 20 Jahren, bin ich ständig mit dem Sonnenschirm rumgelaufen und hab mich doof anschauen lassen. Heutzutage wo man immer öfter Leute mit Sonnenschirmen sieht, laß ich mich frohgemut vom Herrn Sonn verbrennen. Warum eigentlich? Zu faul immer einen Schirm mitzuschleppen oder was?
Am Weg zum Bahnhof gäbe es nun Eis, aber dort kauft jeder ein, das kann nichts Gutes sein.
Da kaufen wir uns lieber einen feinen Smoothie im Leichtsinn. Schaut nicht sehr appetitlich aus, schmeckte aber hervorragend.
So stehen wir bald wieder vor dem Bahnhof ...
... holen unseren Rucksack aus dem Schließfach (nirgends das Seefeld-Sackl zu sehen, ich frag mich wirklich wo ich das hinhab) und steigen in den M-Zug nach München.
Verspätet marschiert die Gendarmerie durch den Zug, einer murmelt was von 'hättma kontrolliern solln' aber zu spät, wir hocken schon alle drin. Die sollen gefälligst die Ausländer kontrollieren, nicht uns Einheimische!
Fröhlich winkt Fredi aus dem Zugklo, ein schöner Tag, ein schönes langes Wochenende, bis zum nächsten Mal!
Wer mag kann sich hier noch die restlichen Fotos ansehen:
Salzburg am 25.07.16



























































