Samstag, 23. Juli 2016

Linz am 22.07.16

Die Anreise war dieses Mal einfach traumhaft. Ich hatte einen Sessel im 600-er Wagen der Westbahn gebucht, also zwei Sessel, man bekommt ja dort immer zwei nebeneinander so daß man keinen nervigen Nachbarn hat.  Kleiner Nachteil bei der Sache ist, daß man erst ab Salzburg zusteigen kann, man muß also mit dem M-Zug nach Salzburg fahren.

Das Umsteigen gestaltete sich jedoch völlig mühelos, M-Zug und Westbahn arbeiten Hand in Hand, der eine kommt, der nächste fährt am selben Gleis weiter vorne ab. Auch am Rückweg. Genial.







Mittags war ich dann in Linz, wollte unbedingt nun endlich wieder einmal meine Zwerge besuchen, nachdem mich die Umstände das vorige Mal daran gehindert hatten. Direkt gegenüber meinem Hotel befindet sich Inge's Bio-Café, und auch wenn mir der Apostroph jedes Mal sowas von auf den Zeiger geht, das dort gebotene Essen ist ein Traum.



Also gleich mal reingesetzt und eine Runde gemampft, es war sowieso Zeit zum Mittagessen.
Gebackene Auberginen mit Erdäpfeln und ein side dish of salad.










Schaut das nicht köstlich aus? Geschmeckt hat es jedenfalls hervorragend, hier dann der obligatorische Häusl-Selfie:





Als nächstes dann umme Ecke in den kleinen Supermarkt, Reiseproviant für den Nachmittag am Pöstlingberg.



Kleines Keksi geht immer. Is ja bio ;-)
Vor dem Aufstieg wollt ich mir natürlich noch meine Kirche anschauen, aber was für ein Schreck, die war ZU!



Also DAS ist mir ja noch nie passiert. Es hängt zwar seit Jahren ein Zettel an der Kapellentüre, daß man aufgrund von vorgefallenem Vandalismus die Kapelle nur mehr zu den  Büroöffnungszeiten am Vormittag aufsperrt, aber so genau wurde das nie gekommen. Bin immer reingekommen, und oft war innen dann auch der Zugang zur Kirche geöffnet.
Hm. Grumpf!




Wir wandern also weiter, an der leider nicht mehr vorhandenen Post vorbei ... ich find das ja urschade, daß es die nicht mehr gibt. Gut, hatte eh nur selten auf, aber sie lag am Weg. Nun gibt es zwar eine Poststelle im Einkaufszentrum drüben, die höre und staune sogar Samstag aufhat, aber da muß  man halt extra rüberlaufen und oft noch ewig warten.




Nun, wir wandern vor zum Weg der auf den Pöstlingberg führt.




Wir überqueren die Straße und folgen dem Weg, auf der linken Seite sehen wir oben bereits die Pöstlingbergkirche, hier auf der rechten Seite das Petrinum, die Klosterschule.




Nachdem wir das kleine Brücklein am Ende des Weges überquert haben, sehen wir auf der linken Seite einen Soldatenfriedhof. Hier liegen hauptsächlich Soldaten aus dem ersten Weltkrieg, auch ein paar aus dem zweiten. Gepflegt wird die Stätte von Schülern des Petrinums, ein Zugang ist möglich, aber wie immer halt auf eigene  Gefahr. Teilweise sind die seitlichen Wege schon arg steil, für meine alten Knochen ist das nix mehr.



Daher bleiben wir am Hauptweg und schauen uns die Inschriften und Blümchen an.






















Nun geht es oberhalb des Friedhofs weiter den  Berg hinauf.



Rechts auch mal ein Bänkelein zum Ausruhen, der Weg ist g'scheit steil; ich bewundere die alten Menschen, die sich hier konsequent hinaufbeten, den gesamten Kreuzweg entlang.





















Wir folgen nicht dem steilen Kreuzweg sondern biegen da vorne dann rechts ab.




















Wir laufen hier auf den Turm 20 'Cäcilia' zu, ein Rest der Linzer Turmlinie.




Auch wieder so eine unrühmliche Linzer Geschichte. Erst bauen sie soundsoviele Türme als Befestigung, aber nach kaum 20 Jahren sind die schon wieder für den Hugo weil neuere, modernere Waffen entwickelt worden sind, gegen die sie nicht genügend Schutz boten. Seitdem sind sie großteils komplett verfallen und verschwunden, teilweise noch mehr oder weniger erhalten. Dieser hier sollte für den Bau von Wohnungen und Ateliers umgewidmet werden, aber da hätten sie eine Stinkestraße durch meine schöne Landschaft bauen müssen, da hab ich gesagt nix da, aus is, der Turm bleibt so!




Und der Turm blieb so.

Wir wandern weiter über die satten grünen Hügel ...















... bis wir nach links abbiegen, in Richtung Mariengrotte hinauf.















Ein Blick nach unten verrät uns, wie hoch wir bereits gestiegen sind:














Ein Blick nach oben stürzt uns in Verzweiflung: Da oben wird's wieder steil und rutschig!













Zunächst aber biegen wir mit dem Pfad nach rechts ab, der uns ins Unterholz führt ...















... woraufhin wir auch recht bald vor der Mariengrotte stehen.



Die Gegend ist zweifellos heilig, auch die anderen Felsen haben eine ganz deutliche Ausstrahlung.



Die heilige Quelle befindet sich unterhalb der schräg gegenüberstehenden Bank. Das Wasser hat heilkräftige Wirkung und ist besonders bei Augenleiden indiziert. Da werd ich nächstes Mal meinen Cat. incipiens besonders sorgfältig baden!














Wir setzen uns einen  Augenblick und genießen die Stille.














Alsdann gehen wir wieder vor zur Wiese ...















... und steigen bis ganz rauf zum Fußweg.















Also DEN Weg gehe ich sicher nie mehr, er ist am Schluß so sausteil und rutschig (die ham auch noch Stroh hingelegt!), daß ich immer Angst hab, ich fall den ganzen Berg wieder runter.















Von oben winkt bereits gütig die Wallfahrtskirche.













Ein paar Stufen noch, dann sind wir oben.




Hier stehen wir vor dem Turm VI Nothburga, die Befestigungen auf dem Berg gehören ebenfalls zur Turmlinie. Dieser Turm ist praktisch der Eingang.

Unweit dessen sitzt schon der erste Zwerg und weist den Weg:


 Wenig später stehen wir vor dem Eingang zur Grottenbahn.















Dies ist Turm II (Beatrix), in dem sich die Grottenbahn und die Märchengrotte befindet.
Dieses Mal sind wir auch früh genug dran, bekommen eine Karte und dürfen die heiligen Hallen betreten.















Die Bahn ist noch unterwegs, bis dahin schauen wir uns ein wenig um: Links in einer Nische liegt ein kranker Hase, der von einem Zwerg fürsorglich gepflegt wird.















Gegenüber steht Zwerg Naseputz, der ist ständig am Niesen, und wenn man ihm mit dem Taschentuch die Nase abwischt dann bedankt er sich. Im Hintergrund schaut freundlich der Pförtner aus dem Fenster.














Die Bahn fährt dann dreimal im Kreise, rechts und links können Szenen aus dem Zwergenleben bestaunt werden.
Beispielsweise der Angriff einer bösen Hornisse:





Im Zwergenland geht man nicht zum Fotografen, der kommt in's Haus, bzw. vor das Haus:












Während der dritten Umrundung werden die Zauberlichter angeschalten, dann schaut alles noch viel wunderbarer aus.














Man kann nun auch Einzelheiten erkennen, die zuvor im Dunklen lagen. Beispielsweise diesen Pilzesammmler hier:












Nach der Fahrt steigen wir hinunter ins Märchenreich, am Eingang wacht der große böse Tiger!


Innen dann ist der Linzer Hauptplatz nachgebildet, wie er früher einmal ausgesehen hat.















Komplett mit Würstlstand und Gemüsefrau.














In den Seitengassen sind Szenen aus diversen Märchen zu bestaunen, wenn man auf einen Knopf drückt geht das Licht an und teilweise gibt's auch Ton dazu.
Beispielsweise weinen und trauern die Zwerge ganz fürchterlich als sie das vermeintlich tote Schneewittchen finden.















Hier sehen wir die böse Hexe, wie sie die Kinder anlockt. Hätte sie doch wissen müssen, daß man mit Kindern NUR Ärger hat. Wäre sie halt Vegetarier geworden oder hätte ihr Haus alleine aufgegessen, zwar hätt sie dann locker 20 Kilo zugenommen aber sie wär noch am Leben.














Hier liegt das betäubte Dornröschen und wartet bis der Prinz um die Ecke kommt.












Hier können wir Schneeweißchen und Rosenrot bei Doktorspielen mit dem Bär beobachten.













Mir gefällt am besten der Philosoph. Der war früher furchtbar böse, eitel und geizig, aber nun tut ihm das alles total leid, er hockt viel daheim und liest, und büßt, und betet.















Achja, es gibt soviel zum Gucken, hier beispielsweise erschrickt sich der Räuber total, als die Bremer Stadtmusikanten hinter'm Stadel loslegen:














Hier schleift ein Scherenschleifer seine Scheren und Messer, zu dem kommt gleich der Hans im Glück um die ihm noch verbliebene Gans gegen einen Wetzstein einzutauschen.














Und da freut der Wappler sich auch noch! Naja, ein bissl debil schaut er schon aus. Damals hat wohl jeder Depp eine Lehrstelle bekommen.













Hier sehen wir Rumpelstilzchen, das dumme boshafte kleine Tier. Glaubt sich unbeobachtet und posaunt seinen Namen laut hinaus, der Jäger hinter'm Hag braucht die Ohren nicht einmal besonders arg zu spitzen. Bissl wie bei Google und Facebook.













Ja, und hier das Allerbeste: An der Wand hängt ein Spiegel, da kann man sich selber drin sehen, je nachdem welchen Knopf man drückt, schaut man jedes Mal anders aus.




















Na---das ist doch! Ei der daus, die Hexe geht wohl zum selben Optiker wie ich!


Dann als Prinzessin ...



















... nöö also des isses nu wirklich nich.

Aber jetzt, aber Hallo! DAS ist mal was!





















König Ev I, na endlich. Nun kann ich die ollen  Autos abschaffen lassen, kein Gestank mehr, keine Unfälle mehr ...













Na-hoppala! Also ein bissl aufpassen müßts schon selber auch, Kinder!

Draußen umrunden wir erst einmal unseren Palast ... also den Turm halt, in dem das Märchenreich untergebracht ist.














Hier kann man ihn deutlich sehen:













Unten im Graben wohnen Rehe, eins hab ich dann auch erwischt. Also mit der Kamera. Zwar nur von hinten, aber das bin ich ja mittlerweile gewohnt, daß man mir grundsätzlich den Hintern zudreht.














Die Promenade führt direkt zur Endstelle der Pöstlingsbergbahn, alledings ist die Fahrt damit in die Zeitkarten der Linz AG nicht inkludiert, man muß eine Lawine extra zahlen wenn man mitfahren möchte, was sicher für die Anwohner des Pöstlingberges besonders lustig ist. Ich bin jedenfalls noch nie mitgefahren. Unverschämte Preisgestaltung führt beim Ev zu sofortiger Verweigerungshaltung. Als ich das erste Mal in Linz war fuhr ein Bus, weil sie da die Schienen grad frisch umgelegt haben, und damit bin ich mitgefahren, weil ich nicht wußte, daß es eh nicht weit ist und man locker zu Fuß heraufsteigen kann.













Wie am naturbelassenen Torbogen unschwer zu erkennen ist, gehört auch diese Stelle zum Fort Pöstlingberg (Turm IV, Maria).

Wo wir nun schon einmal hier oben sind, wollen wir auch kurz zur Kirche raufschauen.














Von hier oben hat man eine prächtige Aussicht nach Linz hinunter. Man sieht auch, daß der Kiosk des alten Mannes geschlossen ist. Hatte er ihn aufgeben müssen? Lebt er gar nicht mehr? Oder hat er nur einfach mal frei?













Von außen macht die Kirche nicht soviel her, außer abends, wenn sie beleuchtet ist. Da muß ich im Spätherbst wohl noch einmal herfahren, wenn es früh dunkel wird.













Innen dagegen überrascht sie durch stilvolle Klarheit.












Natürlich hab ich auch hier zwei Kerzerl für Mama und Gusti angezündet.











Um die Ecke ist nicht nur ein Klo, sehr praktisch, sondern gleich sobald man um die Ecke gegangen ist kann man rechts durch eine kleine Türe zur Jahreskapelle hinein. Dort ist es im Sommer angenehm kühl, und die Gestaltung ist wirklich sehenswert. Da haben sie nicht einfach nur eine Krippe aufgestellt mit Jesus, Maria, Josef und ein paar Kühen, nein, sie haben sich richtig was einfallen lassen:














Das Mittelteil aus der Nähe betrachtet:















Neben der Kirche steht der Heilige Nepomuk, der Märtyrer des heiligen Schweigens, und schmollt.














Wir steigen ab, am Restaurant vorbei ...














... und kommen, wo wir nun schon einmal hier sind, auch rasch noch drüben auf den Friedhof.




























Dort hinten sind noch soviele schöne Wege, da muß ich unbedingt bald einmal hin!

Vorderhand jedoch steige ich mal wieder runter, vielleicht schaffe ich es bis sechse und krieg noch ein paar Blaubeeren ab in Inge's Café.













Gustis Häuschen, haben wir immer gesagt. 







Hier haben sie eine neue Protzhütte hingebaut. Gefällt mir garnicht!














Schöne Aussicht haben die zwar schon.













Aber das hatten die im Haus dahinter auch einmal.

An dieser Stelle dachte ich, ich mach eine Abkürzung.














Typischer Fall von 'ich dachte' weil ich zwar ein wunderschönes Haus entdeckt habe ...














... aber die Abzweigung zum Soldatenfriedhof nicht mehr fand und daher am Ende nur wenige Meter unterhalb meiner 'Abkürzung' wieder vorn an der Straße stand. Ja Scheißerle ...














Cindy ich weiß, mit Navi wäre das nicht passiert, aber dann hätte ich 'mein Haus' nicht gefunden. Anderst gestrichen gehörts, aber sonst, einwandfrei.

Weiter geht's nach unten, an den altbekannten landmarks vorbei ...














Da  rechts ginge es zum Zoo rauf, aber heute natürlich nicht mehr, schon viel zu spät.














Ja  und nun etwas sehr Trauriges:














Die Bäume weinen sehr, weil die bösen Bauleute sie abholzen wollen und noch mehr Scheiß herbauen als eh schon umeinandersteht. Das GEHT nicht. Das WILL ICH NICHT! Wer ist denn hier König, hm?














Wer kann denn ruhigen Herzens die armen Bäume weinen sehen??? 

Hier ist eine Online-Petition, da könnt ihr ALLE unterschreiben! Bitte, bitte, bitte!!!


Wer brav unterzeichnet hat, darf sich zur Belohnung hier die restlichen Fotos des Tages anschauen:


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