Freitag, 26. Mai 2017

Stuttgart am 26.5.17

Heute am Freitag, also Werktag, wollte ich nun endlich in die überall so hochgepriesene Wilhelma rein, dachte da ist es nicht so voll, aber auch hier wurde ich SO enttäuscht. 

Aber fangen wir vorne an.

Bin gleich in der Früh los, die Hauptkassa macht bereits um Viertel nach 8 auf:





Gleich einmal der Pinguinfütterung beiwohnen dürfen, das war lustig.







Zwischendrin kommen die Reiher von der Mauer runtergeschossen und holen sich auch was ab.






















Die Gewächshäuser sind ganz nett, hier ein paar Impressionen gleich vom ersten Haus hinter der Kassa:






Dort ein Blick hinter die Kulissen, in der Früh sind die Türen noch alle auf wegen Lüften, später ist hier alles bummfest geschlossen.







Was mir supergut gefallen hat, so ziemlich als Einziges, ist der Maurische Garten.
Der ist wirklich wunder- wunder- wunderschön.

Gleich über dem Eingang saß ein Pfau, die laufen hier wie praktisch überall völlig frei umeinander, die wissen wo's Happa Happa gibt und hauen daher nicht ab.










In der Früh noch herrlich leer, da kann man nach Herzenslust fotografieren:












Herr Umnus fühlte sich fallweise bemüßigt, ins Geschehen einzugreifen ...




... und es gibt gleich am Eck (naja Eck, die Wandelhalle ist ja rund ...) ein schönes Klo.







Viel mehr Erfreuliches gibt es jedoch über die Wilhelma nicht zu berichten. Manche Leute empfinden es als positiv, daß man dort endlich einmal aufwacht und die unwürdige Haltung der Tiere beispielsweise im Nachttierhaus endlich beenden will und dies auch vollmundig kundtut. Ich dagegen find es nicht lustig, wenn überall Schilder hängen, was grad alles NICHT ist, weil veraltet oder für die Tiere nicht mehr gut genug. Auf einmal, oder was? Warum bedenkt man so etwas nicht bereits im Vorfeld? Und was hilft es den Tieren, wenn sie ihr erbärmliches Dasein halt nun hinter verschlossenen Türen fristen müssen damit man es nicht sieht? Umgezogen in andere Häuser werden ja, soweit ich das verstanden habe, nur einige Tiere. Was ist mit dem Rest? 

Überhaupt wird sehr viel instandgesetzt und repariert, man bekommt den Eindruck, hier wäre alles am Zusammenbrechen.





Besonders lustig haben es die Tiere hier sowieso nicht, zunächst einmal weil sich hier überdurchschnittlich viele laute Kinder befinden. Ich bin oft in Zoos, aber so schlimm wie in der Wilhelma hab ich es noch nie empfunden. Es hängen auch sicher nicht umsonst an mehreren Stellen gut sichtbar Schilder, daß man beispielsweise auf der Rampe nicht trampeln soll weil die Tiere gute Ohren haben und sie das nervös macht. Oder daß lautes Schreien zu unterlassen ist, aus ebendiesem Grund.

Interessiert das irgendwen? Offenbar nicht. Das Blagentum schreit und trampelt grad wie es meint, und die beigefügten Erziehungsberechtigen schauen milde lächelnd zu. Sind wahrscheinlich alle bereits ertaubt und hören es nicht, anders ist dies nicht zu erklären.
Durch den permanenten Krach können auch empfindliche Besucher wie ich den Besuch hier nicht einmal ansatzweise genießen, ich war praktisch ständig auf der Flucht.

Das ist das eine. Das andere ist die beklagenswerte Atmosphäre die durch die meisten Anlagen wabert wie dicker Nebel den außer mir wohl keiner sieht.

Der Eisbär hier schaut alles andere als happy aus.
















Die Menschenaffengehege sind noch ärger als früher die in Frankfurt, einfach nur öde und freudlos, die Tiere vegetieren vor sich hin und der Besucher kann keine ordentlichen Fotos machen weil die Scheiben total hienig sind.












Hier verkümmert gerade ein Küken, aber das ist offenbar scheißegal, nachdem die Tiere vermutlich (wie andernorts bereits mit Wehmut zur Kenntnis genommen) lediglich als Schlangenfutter aufgezogen werden kommts ja auf eins mehr oder weniger nicht an ...
Es war im Übrigen auch weit und breit niemand zu sehen, den man darauf hätte ansprechen können. Ein Zoo ohne Pfleger? Woanders ist doch immer jemand am Wischen oder am Füttern oder so. In der Wilhelma war, zumindest soweit ich das beobachten konnte, nur ganz wenig Personal vor Ort.










Der arme Tiger kann sich in seinem Mini-Außenkäfig auch nur ein paar Schritte vor und zurück bewegen.






Jetzt will sich der Zoo natürlich nix nachsagen lassen und unternimmt durchaus die eine oder andere 'Anstrengung' in Richtung Tier-Aufmunterung, damit man was vorzuweisen hat, gell, und nicht als hinterletzte Tieraufbewahrungsanstalt dasteht.

Beispielsweise hatte Mascha, ein weiblicher Vari, totale Depressionen und wollte nur noch rumliegen und nicht mehr essen. Da hat man ihr unten ein paar Hühner mit in den Käfig und alles ist gut. Angeblich. Zumindest kostet es nicht viel und man hat was zu berichten.




















Der Schaubauernhof ist eine Verarschung, da sollen sie sich mal eine Scheibe von Innsbruck abschneiden. Dort hat man im Prinzip auch nur ein paar Schweinchen, Rindsviecher, etwas Federvieh und eine Handvoll Schafe und Ziegen, aber es ist viel netter dort, einfach atmosphärisch viel freundlicher aufbereitet, die Schweinchen sowie die Hühner (und natürlich der Hahn) laufen frei rum wie es früher auf den Bauernhöfen gang und gäbe war, und die Ziegen kann man mit Spezialfutter aus einem bereitgehängten Automaten füttern.

Hier dagegen steht bzw. liegt alles nur öde rum und schaut einen aus dem hintersten Eck des Geheges gelangweilt an. Ja toll.








Das Insektarium ist ein Witz, wer einmal in Frankfurt oder Köln war der kann hier nur gähnen, und dann schleunigst die Flucht ergreifen, da die Insekten hinten im Aquariumshaus drinnen sind, und in diesem Gebäude herrscht extremer Lärm durch die vielen kreischenden Kinder. Das sag jetzt nicht nur ich, das wurde auch in anderen Berichten über diesen Tiergarten bereits erwähnt. Warum kann man diese Schreihälse nicht ein kleines bissl zur Ruhe mahnen? Da ziehen sie sich eine feine Gesellschaft heran. Den Göttern sei Dank sind nicht alle so, mir wird beispielsweise immer öfter ein Platz in der Bahn angeboten. Waaaaaaaaaaaaaaaah, muß ich faltig aussehen ...

Impression aus dem Aquarium:








Bei den beiden Jungs links fehlt bereits g'scheit was:








Stumm sind hier nur die Fische ...


























Teilweise kommt man vor lauter Leuten nicht einmal an die Glaswand ran.






Ich hab gelesen, daß sich manche Leute sowas als Haustiere halten:






Na aber huch. 






Die eine oder andere Schlange krümmt sich noch im engen Terrarium, dann ist schon wieder Sense. Viel ist hier echt nicht geboten. Und wie gesagt, der Krach. Also hätte man eh nix davon.

Biergarten gibts natürlich auch, aber - hatte ich es bereits erwähnt, das Kindergeschrei ... - und der Stand wo man sich einfach was mitnehmen könnte, hat zu.






Zum Abschluß noch was Positives: Es gab natürlich auch Kioske, und an einem davon haben sie sogar Bananen verkauft. Das fand ich wirklich toll, ich hatte ja keine dabei weil ich am Tag zuvor nur eine am Bahnhof gekauft hatte, bei den exorbitanten Preisen dort.

Mir hat es jedenfalls recht bald total gelangt, also nix wie raus, ich hatte direkt Schädelweh von dem Gekreische überall. Dachte gestern am Killesberg das war arg. Nein, heute grad noch ärger. Nee also Stuttgart muß echt nicht sein, das kann man getrost auslassen. Überall Baustellen, es stinkt wie die Pest, die Leute sind viel zu dick und können teilweise nur noch watscheln und alle haben sieben Kinder von denen mindestens drei total laut sind.

Bin dann erst einmal um die Ecke, wollte mich im Rosensteinpark eine Weile ausruhen.
Hab mir auch das Schloß Rosenstein einmal näher angesehen ...



... und dahinter einen wunderhübschen kleinen Garten entdeckt. Und kaum jemand drin!
Herrlich!











Aber natürlich wollte ich hier auch nicht den gesamten restlichen Tag verdaddeln, also erst einmal nach Hause, was essen. Am Rückweg natürlich wieder an der Wilhelma vorbeigekommen, und dort sind die Leute nach wie vor hineingeströmt wie blöd obwohl doch bereits alles proppenvoll war da drinnen. Grauslich.





Am Nachmittag dann bin ich erst einmal durch die Altstadt gestreift, die ja direkt hinter meinem Hotel anfängt. Sehr malerisch, teilweise, aber teilweise auch einfach nur heruntergekommen. 



















Ein Lokal neben dem anderen, konnte mich aber für keins entscheiden, obwohl mich das Café mit dem plätschernden Brunnen im extrem romantischen Innenhof schon SEHR angesprochen hat.








 




Der Herr Wiedmann, der die längste gemalten Bibel fabriziert, 16 Jahre lang daran gearbeitet hat und sie dann frustriert am Dachboden versteckt hat weil sie keiner sehen wollte, wohnte übrigens auch hier. In dem Haus finden nun wohl Ausstellungen statt.





 
Nun aber hurtig weiter, raus aus der Sonne, denn eigentlich wollte ich ja in den Kurpark, zur Erholung. Zuerst bin ich natürlich wieder mal in die falsche Richtung marschiert und kam am Stadtbad vorbei, dieses macht einen total heruntergekommenen Eindruck, es hängt ein Schild davor: Nicht mit Rollerskatern etc. drin rumfahren. Daß man das erst schreiben muß!!! 




Der Kurpark ist in zwei Teile aufgeteilt, unten erstmal Spielplatz, eh klar, daneben ein Brunnen, auch eh klar ... obwohl mir das zu dem Zeitpunkt noch NICHT klar war. Wußte zwar, daß Bad Cannstatt ein Kurort ist, zumindest mal war, aber daß da überall Brunnen rumstehen aus denen man auch trinken kann, das hab ich erst gemerkt, als ich einen Mann hergehen und aus dem Lautenschlägerbrunnen beim Kurhaus drüben trinken sah, und das dann später im Internet nachgesehen habe. Nicht nur die Brunnen im Kurpark, auch die in der Altstadt sind Trinkbrunnen! Na, da hätt ich kein Wasser beim dm kaufen müssen!




Weiters besteht der untere Teil aus einer großen Liegewiese ...






... an deren anderem Ende sich der oben erwähnte Lautenschlägerbrunnen befindet ...





... und natürlich das Kurhaus mit einer Statue von König Wilhelm I davor.



Nebendran befindet sich das Mineralbad. Wenn man hinter dem Kurhaus zum oberen Teil des Parks hinaufsteigt, kann man auf das Außenbecken des Mineralbades schauen, also SOOO viele Leute waren garnicht drin, und ich hab KEINE kreischenden Kinder gehört. Das nahm mich Wunder. Geh einmal in München in irgendein Schwimmbad mit Außenbecken. Egal an welchem Tag. Packst du ned ab spätestens halbzehn weil sie da mit ihren Blagen daherkommen.




Las später auf der Website, daß Kinder unter 3 in die Becken schonmal garnicht reindürfen und Kindern unter 8 der Besuch nicht empfohlen wird, weil es ein Bad ohne spezielle kindgerechte Einrichtungen ist. Grad billig ist es auch nicht, da können die Asozialen schon einmal nicht hinein. Deswegen also. Die Blagen werden dann alle im Leutzebad sein, und im Mineralbad beim Kurhaus ist Ruhe. Hätte ich doch mein Schwimmzeug mitgenommen, ich Volltrottel!!

Eigentlich wollte ich ja NIE wiederkommen, aber nun wo ich dieses Schwimmbad entdeckt habe ... und wenn man den Kindern ein bissl aus dem Weg gehen kann ist es ja doch recht hübsch hier. Eigentlich.

Der obere Teil des Kurparks ist sehr ruhig, schattig, bewaldet, traumhaft zum Ausruhen und Lesen. Zunächst einmal hat man eine wunderbare Aussicht.




Es waren zwar auch Kinder dort, auf der großen Liegewiese vor allem ...



... aber es hielt sich in Grenzen. Am Killesberg und in der Wilhelma war es halt einfach zu geballt, das darf ich mir nicht mehr geben. Hier dagegen, einfach göttlich.

Auf dieser Bank hab ich eine ganze Weile gesessen und mich ausgeruht.
























Danach die diversen mehr oder weniger schattigen Wegelein durchstreift ...














... und verschiedentliche Attraktionen bewundert, z. B. die graffitigeschmückte Wandelhalle ...


























... den Daimlerturm ...








































... oder den romantischen Pavillon.





Am Schluß dann hab ich noch im Mühlrad vorbeigeschaut, einem kleinen Biogreißler an der König-Karl-Straße. die hatten wunderbares Obst. Die Kekse sahen auch göttlich aus, die hab ich mir aber verkniffen, ohne mein Training brauch ich keine Kekse essen. Schad, daß ich da nicht mehr reinkomm, aber der macht morgen (Samstag) erst um 9 auf und um 13 Uhr schon wieder zu. Das wird nix.

Hier die Fotos des heutigen Tages: Stuttgart 26.5.17

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