Sonntag, 23. Juli 2017

Augsburg 21-23 Juli 17



Anreise am Freitag vormittag - eigentlich hatte ich mir eine ICE-Karte gekauft, aber der eine fuhr mir so richtig schön vor der Nase weg, die nächste Fahrtmöglichkeit war ein Regionalzug, also hab ich halt den genommen. Dort kann man wenigstens einsteigen und Platz nehmen und aus, und muß nicht mit der kurzsichtigen Nase erstmal ewig an den Reservierungsschildern entlangschrammen während einen die bereits sitzenden Fahrgäste, verächtlich anschauen: Guck mal, die hat nicht reserviert!


Na bin ich deppat. Vier fuffzich für die paar Meter nach Augsburg, wenn ich noch nicht mal weiß, welchen Zug ich dann nehm.

Mein Zimmer war bereits für mich bereit, Villa arborea ist wirklich ein vorzügliches Hotel, also Sachen abgestellt und wieder rein in die Stadt. Hab mir auch dieses Mal ein sogenanntes Hotelticket besorgt, damit kann man um 7.50 Euro zwei Tage lang kreuz und quer rumfahren wie man lustig ist.

Normalerweise kostet die Tageskarte bereits für einen Tag 6.40 Euro.


Zuerst wie immer in den Hofgarten, schauen ob was Feines im Bücherschrank ist. 







Wurde auch fündig, aber als ich noch kein Viertelstündchen saß mit dem schönen neuen Buch und gerade mal die zuvor im basic gekauften Heidelbeeren verschlungen hatte, kam schon eine dieser Großfamilien mit den verschleierten Frauen und den lauten Kindern in den Garten. Aus war's mit der Ruhe. Ich HASSE ES. Einer der Mistblagen hieß auch noch Aladin. Das bedeutet 'Die Erhabenheit des Glaubens'. Ja, der hat in der Tat geglaubt, er ist allein auf der Welt. Irgendwann wird ihn mal jemand mit einer Lampe erschlagen ...

Also ab in den Dom, dort ist wenigstens Ruhe. 







Und heute hab ich noch was Wichtiges entdeckt: Gegenüber von der Türe in den Hof ist eine interessant aussehende Türe. Als ich eine Gruppe Menschen dort hineingehen sah mußte ich meine neugierige Nase natürlich auch reinstecken und was finde ich? Eine Toilette! Im Kreuzgang ist eine Toilette und ich wußte das nicht! Erst neulich im Galopp an den Rathausplatz weil ich dringend mußte und somit keine Zeit mehr für den Dom hatte, dabei wär da drin so eine schöne saubere Toilette gewesen! Die Seife war allerdings aus, da mußte ich zu den Männern rüber, die hatten noch. Wahrscheinlich weil sie sich hinterher selten die Hände waschen.

Natürlich bin ich hinterher raus in den Hof, der ist schon extraschön und man kann beim Brunnen wunderbar sitzen ... bis halt die nächsten Leut kommen.




Hernach noch einen kleinen Rundgang gemacht, die Fenster hier sind sehr berühmt, warum auch immer ...







... und natürlich ein Kerzerl für Mama und Gusti angezündet.




So, nun wieder raus aus dem Dom - was machmer??

Bin dann am Rathausplatz in die nächste einfahrende Bim gestiegen und nach Haunstetten gefahren, einfach mal so, früher bin ich dort gerne hingefahren wenn ich blaugemacht habe, wahrscheinlich weil mich dort niemand kennt. Damals sah es aber auch komplett anders aus. Hier an der Endstelle bin ich mal ewig auf einer Bank gesessen, die gibt es aber auch nicht mehr.



Anschließend erst einmal in Richtung Siemens II marschiert, wo ich vor Urzeiten mal gearbeitet habe und Mittwochs immer zu Fuß zur Endstelle der Bim gehen mußte, weil der Shuttle-Bus in die Stadt nur nach den normalen Arbeitszeiten fuhr (damals war noch nix mit Straßenbahnverbindung) und ich ja nur von Mo bis Mittwochmittag gearbeitet habe. Wollte einfach schaun, ob ich den Weg noch finde.

Zunächst einmal lockte der Kirchturm von St. Albert.



Mußte natürlich auch hier ein Kerzerl für Mama und Gusti anzünden ...



... und dann Herrn Umnus suchen gehen, der sich zwischenzeitlich farblich passenden Umgang gesucht hatte.



Die Gegend hinter der Kirche war nicht sehr inspirierend, lauter seltsame kleine Unternehmen mit komischen Leuten im Hof, hab mich unwohl gefühlt und bin wieder umgedreht.


Bin also wieder vor zur Endstelle, wo ich zuvor eine Ansammlung von Läden gesehen hatte (gabs früher alles nicht) ...



... hab mir dann im Rewe ein großes Wasser gekauft und bin dem Schild gefolgt, das in Richtung Siebenbrunn wies. Eine Brieffreundin hatte mir vom kürzlich wiedereröffneten Jägerhaus erzählt, das wollte ich mir einmal ansehen.



Siebenbrunn war rasch erreicht, ein gar putziges kleines Dörfchen, ach was Dörfchen, eine kleine Siedlung mitten im Wald. Allerdings doch etwas umfangreicher als ich gedacht hatte, aber es wird halt überall dazugebaut wo es nur irgend geht und es ist wirklich wunderschön hier. Wenn man ein Stinkeauto hat, ohne dieses kannst jedes Mal wenn du wohin willst erst einmal zwei Kilometer nach Haunstetten rüberlaufen, da brauchst viel Zeit.



Das Jägerhaus hat mich dann irgendwie nicht so angemacht, viele Leute im Garten, und wie ich noch gesehen habe, daß sie Preßsack mit drei 's' geschrieben haben, bin ich gleich wieder gegangen.



Ab in den Wald, und frohgemut in Richtung Botanischer Garten marschiert. Hatte Null Plan dabei, aber hab mir gedacht viel fehlgehen kannst nicht, wenn's blöd läuft kommst am Kuhsee raus, das wär jetzt so verkehrt auch wieder nicht gewesen.



Wurde aber eine sehr angenehme kleine Wanderung ...




... mit kleiner Rast zwischendrin, hatte mir vorhin im Devotionalienladen beim Dom ein Brot gekauft (ja,die haben nicht nur Kreuze und Weihwasserbecken etc. sondern auch Brot) und das wollte probiert werden. Geschmeckt hat es eh gut, aber was hab ich Blähungen davon bekommen. Glaubst du hebst hab. Nix gut! Wahrscheinlich mit Weihwasser gebacken ...



Bald darauf war der Schätzlerbrunnen erreicht ...



... und somit ...


... auch bald der Botanische Garten.



Dort war es sehr fein wie immer, zuallererst bin ich aufs Häusl und hab dort den obligatorischen Selfie gemacht ...




... als nächstes hab gesehen, daß in dieser Telefonzelle, die ja schon länger dasteht, auf einmal Bücher drin sind. Ein offener Bücherschrank???




Mitnichten, es handelt sich um Gartenliteratur, die weiters nur ausgeliehen, nicht mitgenommen werden darf. Hmpf.




Eh war es sonst wieder wunderbar, all die abgeschiedenen hübschen kleinen Eckchen ...




... der Bauerngarten ...




... die Rosen ...



... leider war der Herr Sonn dann nicht mehr gnädig und ich hab keine Fotos mehr gemacht, es gibt ja schon genug und es werden sicher weitere folgen. Hinten haben sie grad geübt für das Jazzfest am Abend, die Sessel waren bereits aufgestellt ...




... das war sehr fein mit der Musik, das hat das Kindergeplärr vom Spielplatz doch etwas übertönt. Mein Lieblingsplatz ist leider relativ nah am Spielplatz und wenn da dann grad nervige Kinder zugange sind, ist das Vergnügen doch erheblich getrübt.


Samstag vormittag hab ich mir erst einmal eine Massage gegönnt, im Hotel liegen Flyer aus, daß die Masseurin auch ins Haus kommt, am Abend vorher ist es sich nicht mehr ausgegangen bzw. wäre mir dann um 20 Uhr zu spät gewesen, also gemütlich am Samstag in der Früh ... und das war ECHT gut!!! Meiner Schulter ging es hinterher erheblich besser.


Dann zum Friedhof runter, bissl mit Gusti unterhalten ...



... und anschließed an der Wertach entlang Richtung Bahnhof.Den Weg kennt ja nun jeder, der meinen Blog verfolgt, absolut auswendig.




Hier beim Rosenaustadion ein hübsches Fleckchen Urban Gardening wie man das wohl heutzutage nennt, fand ich total hübsch. Es gibt auch viele positive Entwicklungen, da darf man nicht immer nur schimpfen auf die Jugend, die haben schon auch prima Ideen. Manchmal.


Dieses Schild hier am Ladehof, wird das irgendwann mal weggeräumt? Total zugewachsen mittlerweile, aber liegt immer noch da.













Am Bahnhof hab ich meinen Bruder und Babs getroffen, der Bruder ist rasch entschwunden nachdem er uns, lebender Fahrplan der er ist, darauf aufmerksam gemacht hatte, daß ein Zug nach Bobingen bereits einige Gleise weiter in Wartestellung sei. Ok, also den gleich genommen und viel zu früh in Bobingen angelangt, daher dort EEEEWIG auf den Bus nach Straßberg gewartet. Gegenüber der Haltestelle im Stehen, da die Haltestelle in der prallen Sonne lag.



Irgendwann kam der Bus aber doch, und bald darauf stiefelten wir die Straße rauf zum Gasthof Berger, das 'noble home' steht immer noch am Wegesrand, also daß der sich nicht schämt, das kann man doch jetzt ECHT mal wegräumen ...




... im Gastgarten wie fast immer wenn ich hinkomme kein Mensch da, verstehe ich nicht, wo man dort so fein essen kann, was wir auch getan haben.




Nun weiß ich auch warum Babs so dünn ist, sie hat nicht einmal die Sulz geschafft, also SOOOOviel ist das auch nicht, aber sooooooo lecker, daß ich mich jedesmal wenn ich eine hatte zammreißen mußte, nicht NOCH eine zu bestellen. Dieses Mal aber gab es wieder eine Brettljausn und es hat SO gut geschmeckt, daß ich erst an's Fotografieren dachte, als der Teller ratzeputz kahlgefressen war ...



Haaah, jetzt wär ein Nickerchen recht ...



... aber nix, nun wird die arme geplagte Schwägerin vom großen bösen Ev quer durch den Wald gezerrt, har har ... zunächst aber den Hügel rauf zum Friedhof, das Grab von Roy Black besichtigen ...





... und anschließend ein Stückl an der stinkigen Straße entlang Richtung Bobingen, dann nach links rein und am Garten von Frau K. vorbei ... (im Fall daß sich wer fragt warum das wichtig ist: Die gute Frau ist mir mal mit dem Radl nach und hat mir den Film abgenommen weil ich ihren Vorgarten fotografiert habe weil ich den so hübsch herbstlich dekoriert fand damals. Ich war so verdattert, daß ich ihn ihr gegeben habe ... bin danach aber zur Polizei marschiert und hab gefragt, ob das ok ist, daß die mir einfach den Film abknöpft. Der eine Polizist meinte: Naja, so wie Sie aussehen ... Sehr witzig. Hängt die Rechtslage jetzt davon ab wie jemand aussieht??? Nach einigen Telefongesprächen, während derer sich herausstellte, daß sie mich sogar kennt, vom Sehen, aus dem Zug, bekam ich meinen Film wieder. Ich mein, geht's noch? Und seither fotografiere ich mit Behagen den Vorgarten, denn das darf man, solange niemand drin ist. Hat mir der andere, nette Polizist, bestätigt.)



... hihi das ist wohl ein Selbstbildnis ...



... entlang der Wertach Richtung Göggingen gewandert, dieser Weg ist einfach SO schön.



Hier die Bank, auf der ich im Jahre 2000 mit Peter mal gesessen bin, als er meinte ich müsse unbedingt mit ihm Fahrradfahren. Auf dieser Bank haben wir dann die in Bobingen oben gekaufte Dose Bier geleert, also jeder eine, und danach ist der Ev gefahren frage nicht! Alles eine Frage des richtigen Treibstoffs ...



Wir befinden uns übrigens jetzt beim Bobinger Krankenhaus und queren hier mal die Brücke ...



... und marschieren nun am Fluß entlang zum Inninger Stausee vor.



Des zaht si a bissl aber ist einfach wunderschön zum Gehen.



Der See an sich ist zu jeder Jahreszeit ein herrliches Motiv.



Erst recht mit den Wanderinnen davor ;-)



Nun weiter Richtung Inningen, wir bleiben auf der linken Flußseite, da der offizielle Weg auf der rechten Seite ein aufwendiges Schlauferl macht und der inoffizielle Weg inzwischen so marod ist, daß ich ihn echt nicht mehr gehen mag.



Hab mich auf der Suche nach einer Lieblingsstelle von früher seitwärts in die Büsche geschlagen und dieses liebliche Plätzchen entdeckt:



Viele Leute kommen da wohl nicht lang, ist ziemlich zugewachsen der Weg.



Da könnte man wunderbar Outdoor-Fotos machen ...

Aber wurscht, wir tapfer weiter und ein Stückl weiter vorne an einem Baumstamm bissl gerastet, Schuhbänder neu binden und so.



Und schon sind wir fast in Inningen!



Dort sind wir ebenfalls auf der linken Seite geblieben, obwohl die rechte eigentlich hübscher ist, aber der Herr Sonn hat recht runtergeprallt und es war angenehmer, im Schatten zu bleiben. Und so bleibt das grausliche Inningen auch gleich noch ein paar Meter weiter weg!






Da drüben haben sie ein richtiges kleines Strandbad errichtet, nur schade, daß es kaum Schatten gibt. Das wird noch ein bissl dauern, bis alles wieder so bewachsen ist wie früher.














Nun tauchen bereits die ersten Häuser von Göggingen auf ...




... und wir hangeln uns die Straße entlang bis rauf zur Eisdiele, unterwegs ein Riesenloch, irgendwas fehlt da, aber komisch: Man rennt ein halbes Leben lang an diesen Häusern vorbei, aber kann sich hinterher nicht mehr erinnern, was da gestanden hat wenn es weg ist. Naja, man muß sich ja nicht alles merken.




Die Kugeln in der Gögginger Eisdiele (die die immer schon da war, nicht die in Richtung Friedhof, dort war ich noch nie drin) sind zwar ein bissi klein, dafür sind die Preise noch bei 1 Euro pro Kugel. Das gibt's sonst nirgends. Und geschmacklich wirklich gut und wenn ich das sag. Sonst laß ich über meine Feldmochinger Eisdiele ja nix kommen.

Kurzer Abstecher noch in die Altstadt, da Babs noch Zeit hatte auf ihren Zug, dort ist es wirklich SO schön, aber an einem Samstagabend sind natürlich auch dort die hübschen Gastgärten gerammelt voll.







Aber ich muß sagen, dieses Augsburg hat an Lebensart deutlich gewonnen seit ich jung war.
Damals war das so ein verpenntes Nest.
Inzwischen kann man ausgezeichnet leben hier und mich zieht es immer wieder zurück.


Wie immer hier alle Bilder auf einem Haufen:

Augsburg am 21 und 22 Juli 17

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