Dieses Mal hatte ich ein Zimmer im Schillerpark gebucht, dort hat es mir früher einmal gut gefallen, dachte das probierst nochmal. War auch angenehm dort, die Leute an der Rezeption fesch im Anzug, höflich, zwar förmlich aber doch sehr nett, wie man sich das eben wünscht. Sogar meine Wasserflasche, die ich wieder mal nicht aufbekommen habe (die kleinen von Vöslauer, die HASSE ich) hat man mir anstandslos aufgemacht.
Nachdem Feiertag war, bin ich erstmal vor in den Spar am Bahnhof, bissl was einkaufen, und dann losgeschlendert in Richtung Zoo. Zwar blöd, an einem Feiertag in einen Zoo gehen zu wollen, aber mußte sein, denn für den nächsten Tag war ich ja im Botanischen Garten verabredet und ich hatte doch mein Eselpferd so lange schon nicht mehr gesehen - weiters wollte ich wissen was aus dem neuen 'Haustierpark' geworden war, für den ich schließlich einen nicht unerheblichen Betrag gespendet hatte.
Unweit des Landhauses entdeckte ich, daß es in Linz nun auch einen Eis Greissler gibt. Das sind die mit dem weltbesten Vanilleeis. Aber die Schlange war recht lang, also bin ich vorbeigegangen, erstmal durch's Landhaus zum Trinkwasserbrunnen, um die mittlerweile geleerte Wasserflasche aufzufüllen.
Hier sehen wir den Markplatz und den Gastgarten eines Restaurants, in dem ich früher oft und gerne gewesen bin, das sich aber bei jedem Besuch mehr verändert, inzwischen habe ich den Eindruck, so GAR nicht mehr zur Zielgruppe zu gehören. Bei meinem letzten Besuch wurde ich eine ganze Zeitlang ignoriert und dann doch irgendwann mal auf blöd gefragt, ob ich etwas bestellen möchte. Ja nein, ich sitze nur so hier rum!!!
Wir queren den Hauptplatz, hier soll nächstes Jahr ein Motel One eröffnet werden, da freue ich mich schon drauf, damit wird sich das Übernachtungsproblem erledigt haben. Fehlt mir nur noch eins in Innsbruck ...
Über die Brücke nach Urfahr ... das ist halt die elende Lauferei die sich mit der Übernachtung im Goldenen Adler erledigt hatte, da WAR ich dann immer schon vor Ort, aber dort übernachte ich sicher nicht mehr (siehe voriger Beitrag).
Kurz runtergeschlupft zum offenen Bücherschrank ...
... dort finde ich halt doch immer was Interessantes, der Bekanntheitsgrad des Schrankes hat sich signifikant erhöht, auch wenn er nicht sehr hübsch aussieht. Hat sich praktisch an die Umgebung assimiliert.
Beim Urfahraner Bahnhof begegne ich einer der piktoresken alten Pöstlingbergbahnen ...
... und bewundere ein gelungenes Graffiti. Ob da die Senioren aus dem Heim gegenüber um eine Aufwertung des Speisezettels angesucht haben? Mittlerweile sitzen ja viele wilde 68-er bereits im Heim.
Nächstes Ziel ist meine Lieblingskirche St. Leopold, aber auch heute ist dort geschlossen.
Wir winden uns den Hügel hinan und kommen zu dem Wegelein, wo einst diese Amsel den Wurm langgezogen und zerhackt, dann aber so liegenlassen hat und ich ihn erlösen mußte. Was sind Tiere oft nutzlos grausam. Von wegen die töten nur wenn es sein muß. Hah!
Weiter oben stelle ich mit Erleichterung fest, daß die Bäume noch alle da sind. Die hätten ja wegen eines Bauvorhabens umgesägt werden sollen und jemand hatte ihnen traurige, weinende Gesichter umgehängt. Hat offenbar geholfen.
Beim Zoo haben sie neue Häuser hingebaut, schön sind sie nicht, aber wir sind schließlich in Linz.
Mein erster Eindruck des Haustierparks im Zoo war durchaus positiv, das Eck war bisher total verschwendet, man hat von dort nämlich eine atemberaubende Aussicht über die Stadt. Man hat den Tierchen lauter hübsche Häuser gebaut, die werden das zwar weniger zu schätzen wissen aber der Besuch hat was für's Auge.
Leider war mein Eselpferd (afrikanischer Zwergesel) irgendwie nicht so gut drauf heute, es war heiß und es waren ständig Kinder da, die an ihm rumzupften, das nervt. Zu Fressen hatte er wohl auch schon mehr als genug bekommen, so daß er mein Futter, das ich extra für ihn gekauft hatte, verschmähte. Dabei kostet das kleine Sackl jetzt schon 2 Euro, früher haben sie es um ein Fufzgerl hergegeben. Der Eintritt ist auch wieder raufgegangen, aber ok, es gibt auch jedes Mal was Neues zu sehen. Da kann man nicht meckern.
Ansonsten war ich hauptsächlich damit beschäftigt, den schreienden Kindern aus dem Weg zu gehen, das Futter hab ich dann an ein Tier unten im Schatten verfüttert, muß ein Nandu gewesen sein wie ich später beim Studium des Plans herausfand, das war nett und hat dankbar gefressen. Hab meine Runde oben beendet und noch das eine oder andere Foto geschossen ...
Diese hübsche Albinoschlange erinnert mich immer an Gusti, den hätte der Anblick so gefreut.
Das Highlight war das Besentier, da hab ich sehr gelacht.
Wir also wieder raus, vorbei an den neuen Häusern ...
... und durch das rosengeschmückte Urfahr ...
... wieder zurück.
Hier sieht man deutlich, wie die Leute über die Feiertage vermehrt Mist produziert haben und es mehr als Zeit wird, daß die MA 48 mal wieder vorbeischaut.
Hier eine wunderhübsche Hausfassade. Und was sehen wir oben links am Fenster? Eine g'schissene Satellitenschüssel!
Will jemand Wäsche auf seinen Balkon hängen oder eine Markise anbringen, dann muß er, und wir reden jetzt von stinksnormalen Mietshäusern, dreißig Genehmigungen einholen und am Ende heißt es gar: Nö. Das stört den einheitlichen Gesamteindruck der Fassade.
Aber hier? Wo man wirklich mal sagen könnte ok, hier gibt es einen Eindruck zum Zerstören, hier kann der Bewohner lustig eine inkongruente Satellitenschüssel mitten in die Fassade klatschen.
Ich fasse es nicht!
Zurück über die beblumte Brücke ...
... wieder zum Trinkwasserbrunnen hinter dem Landhaus.
Auch dieser Brunnen hier ist ein Trinkwasserbrunnen, wußte ich garnicht, aber die kleinen Fontänchen die da rauskommen, mit denen kriegst ja ewig keine Flasche voll.
Die Schlange vor dem Eis-Greisler war inzwischen noch viel länger als am Mittag, ich bin also lieber in den Dom gegangen, der ist so schön, vor allem die Fenster. Wunderbar. Leider war da grad irgendwas, vor dem Haus spielte die Blasmusik, die Leute waren zwar bereits dabei, aus der Kirche zu strömen, es waren aber noch genug drin, so daß ich nicht wirklich ordentlich fotografieren konnte.
Auch von außen ein imposantes Bauwerk.
Bin durch ein mir bisher unbekanntes Viertel zurück ins Hotel, war inzwischen hundemüde und hab mich bald schlafen gelegt.
Am nächsten Tag bin ich frischer erwacht (wieder Pillen genommen) und bin gleich mal losgestiefelt, Richtung Bauernpark auf der Gugl.
Der botanische Garten macht nämlich erst um neun auf und ich bin ja bald einmal auch eher unterwegs.
Mir gefällt es dort oben immer wieder total gut, vor allem weil grad unter der Woche total wenig Leute dort sind. Der Park ist auf mehreren Ebenen angelegt, so findet sich immer irgendwo ein Bankerl wo man sich in Ruhe niederlassen kann.
Ganz oben befindet sich ein Spielplatz, die Schaukeln waren frei, also gleich mal hin und losgeschaukelt.
Da freut sich der Ev! In Österreich darf er das ja. Also schaukeln. Sich freuen natürlich auch.
Als nächstes rauf in den Botanischen Garten, dort ist es einfach so herrlich. Gleich am Anfang hängen schon die bunten Blumen ...
... und weiter hinten steht der Orangenbaum.
Find ich faszinierend, wie der hier draußen überleben kann. Bei uns muß der immer ins Gewächshaus. Olivenbaum haben sie auch bereits draußen, es ist halt ein ganz anderes Klima.
Es gibt hier so viele verschiedene Eckchen und Gebiete, da ist für jeden was dabei.
Interessant ist die Geschichte um den Senkgarten.
Wie mir Andrea später erzählte, wollte man damals Anfang der 60-er Jahre einen richtigen Senkgarten hier errichten, also mit total hohen Wänden, aber das war der damaligen Obrigkeit zu modern und wurde nicht genehmigt. Daher wurde 'heimlich' diese gemäßigte Version errichtet. Zu modern, oder? Mann, mann, mann wie der Polizist aus Hengasch sagen würde.
Mein neuester Lieblingsort im Botanischen Garten Linz ist diese wunderbare Liegeschaukel. Oder Schaukelliege? Ich hatte Glück, es war noch niemand draufgelegen, daher zack, sofort mit Beschlag belegt.
Im unweit gelegenen Bauerngarten befindet sich ein Trinkwasserbrunnen, man kann hier also wirklich um wenige Euro Eintritt einen vergnüglichen Tag verbringen.
Natürlich besteht immer die Gefahr, daß die Schaukel belegt ist, wenn man vom Häusl, auf das man unweigerlich irgendwann mal muß, zurückkommt.
Was aber insgesamt wurscht ist, es gibt hier noch jede Menge anderer lieblicher Orte.
Besonders fasziniert war ich von den Rosen. So eine Pracht, und das bereits im Mai!
Kaum konnte ich mich losreißen, aber ich mußte vor zum Eingang, war ja mit Andrea verabredet.
Hier vorn ist auch ein Hotspot, d. h. man kann, ohne sein Guthaben zu verbrauchen, mal schauen ob wer am Handy geschrieben hat.
Daß es das Café Orchidee gibt wußte ich natürlich, schließlich bin ich dort auch bei meinen früheren Besuchen immer aufs Klo gegangen, es gibt nur dieses eine. Aber daß man da drin wirklich supergutes Essen bekommt, das wußte ich nicht. Gerade mit Cafés ist es ja oft so eine Sache.
Weiters hatte ich auch keine Ahnung, daß man nicht nur innen und vorn auf der Terasse sitzen kann, sondern daß es einen ganz bezaubernden Innenhof gibt. Dort haben wir uns niedergelassen und einen Kamillentee bestellt.
Dieser wurde auch prompt gebracht und ich bekam dann noch ein hinreißend (mit Kräutern aus dem Garten garniertes) Buttermilchsüppchen mit Spargelstücken. Hmmmmmmmm ........
Allein wegen dieses Süppchens muß ich baldmöglichst wieder nach Linz!!! Und natürlich wegen der neuen Bekanntschaft ;-)
Gestärkt marschierten wir zurück in den Garten, über die Alpen ...
... und landeten bald wieder bei den wunderschönen Rosen.
Hier war zufällig grad der Gärtner beschäftigt, der diese Pracht zu veranworten hat, und so lernte ich auch den Herrn der Rosen kennen, der ist nämlich zufällig der Ex von Andrea.
Nach einer weiteren Runde durch den bezaubernden Garten begegnete uns der Chef höchstpersönlich, Herr Dr. Friedrich Schwarz, von dem ich immer die newsletter bekomme. Den kennt Andrea auch und verwickelte ihn sogleich in ein Gespräch in dem er sich tapfer schlug. Mal schauen, wie lange der Efeu noch sein Unwesen im Heidegebiet treiben darf ;-))
Anschließend wurde ich zum Hotel und danach zum Bahnhof kutschiert, also ich schimpfe ja immer über Autos, aber manchmal sind sie schon praktisch.
Habe dadurch noch ganz wunderbar meine anvisierte Westbahn nach Wien erwischt, wo ich dann kurze Zeit später wohlbehalten angekommen bin.
Leider war das Wetter dort nicht so sonnig wie in Linz sondern diesig und trüb. Ok es war warm, aber halt völlig ohne Sonnenschein. Bin dann, einen der zur Zeit seltenen Tage auskostend an denen ich nicht müde war, gleich mal losgestochen Richtung Botanischer Garten. Der in Wien hält natürlich keinem Vergleich mit dem in Linz stand, weil es halt ein Botanischer Garten der Uni ist und kein Schaugarten, wie der in Linz. Aber er hat eine liebliche Atmosphäre und ich bin immer wieder gerne ein Weilchen dort. Trinkwasserbrunnen haben sie auch.
Als allererstes hab ich recht geschaut - was ist das da vorne? Ein Ufo???
War es dann aber doch nicht, sondern ein sehr neumodisches Zelt, das dem Botanischen Garten von den Produzenten zur Verfügung gestellt wurde, damit die ihre Waldschule drin abhalten können.
Hab in den stehengelassenen Wiesen jede Menge feinen Rotklee gefunden, sehr lecker.
Weiter vorn haben sie ein bissl was gemacht, das mit den Kakteen kannte ich noch nicht, und beim Alpengarten wurde auch fleißig ausgebaut.
Hinterher bin ich vor zur Karlskirche, unterwegs am Schwarzenbergplatz ...
... eine ganze Menge Pflanzen in Kübeln rumstehen sehen, dachte: Aha, wieder ein Kunstprojekt?
Die eifrige junge Dame vor Ort hat mir dann ausführlich erklärt, daß es sich um ein Labyrinth handle, also nicht um einen Irrgarten wo es mehrere Wege gäbe und in dem man ewig rumirren könne, deswegen heißt er auch so, sondern eben um ein Labyrinth, wo es nur EINEN Weg gibt. Und zwar einen sehr langen. Und den muß man dann gehen bis in die Mitte. Kann sich ziehen wie ich festgestellt habe, denn ich mußte natürlich meine neugierige Nase reinstecken.
Das Projekt wurde teilweise durch Crowdfunding finanziert, daher werden einige der Pflänzchen von ihren Besitzern mit Schildchen behängt und die dürfen die danach auch mit nach Hause nehmen. Aber die meisten werden wohl in einer Brache angepflanzt und können dort weiterwachsen.
In der Mitte befindet sich ein weiteres Kunstwerk, sozusagen ein Kunstwerk im Kunstwerk, 'Nutshell' von Maria Jannsen.
Was da jetzt so toll dran sein soll verstehe ich nicht, aber ich bin halt eine Banause.
Am Rückweg hab ich gemogelt und mich seitwärts aus dem Gebüsch geschlagen, damit ich nicht alles wieder zurückmarschieren muß. Schließlich wollte ich zur Karlskirche. War ich noch nie drin, hab neulich mit Cousine Elvira drüber geredet und beschlossen: Beim nächsten Wien-Besuch ist sie fällig.
Leider begann dort grad ein Gottesdienst, ich konnte also nicht so ungehindert rumfotografieren wie ich es gerne getan hätte, aber ich war schwer beeindruckt. Eine wirklich phänomenale Kirche. Was für eine Architektur, und dann die Ausstattung, ein Wahnsinn. Muß ich nächstes Mal nochmal her, vielleicht ist dann mehr Ruhe für ausgiebigere Kontemplationen und Entdeckungen.
Bin dann die Argentinierstraße entlang Richtung Heimat, man kommt am ORF-Gebäude vorbei ...
... und trifft nach ein paar Metern direkt auf die Kirche St. Elisabeth.
Dieses Mal war sie offen und ich hab kurz reingeschaut.
Besonders gefallen hat mir diese Statue. Geht doch. Wenn ich an die in Seefeld denke (welche grad in Kirchplatzl steht, offenbar mag die keiner und sie tauschen immer 'Geh kumm, jetzt nehmts es ihr wieder a Zeitl, I kauns nimma sehn' ...), warum kauft man denn so ein schiachs Trumm wenn es so liebliche Figuren wie diese hier auch gibt???
Inzwischen war es g'scheit Abend geworden, noch rasch was zum Essen geholt, was hier am Bahnhof fast rund um die Uhr möglich ist, und ab in die Heia.
Blöderweise die Nacht wieder mies gepennt, wollte aber nicht zwei Nächte hintereinander Pulver nehmen, dabei hatte ich soviel vor an dem Tag.
In der Früh erst einmal nach Oberlaa rausgefahren, war um halb 12 am Stockholmer Platz verabredet, da war noch Zeit.
Sowie man aus der U-Bahn-Haltestelle heraustritt sticht einem dieses scheußliche ehemalige Hotel ins Auge. Warum steht das immer noch??? Dachte es wird abgerissen?
Der Park ist wunderschön und es gibt jede Menge Wiesen zum Ausruhen ...
... wobei man dazusagen muß, daß die Liegesessln lang nicht so bequem sind wie sie aussehen und man muß total aufpassen, daß man nicht hintüberkippt beim Draufsetzen.
Am Allerbesten jedoch gefällt es mir unten am Filmteich. Froschgesang und Vögelzwitschern in wildromantischer Landschaft, wie im Märchen, nur ohne blöde Hexen oder Zauberer - lediglich ab und an störende Mitbürger, aber was will man machen, denen gefällt es halt auch dort.
Immer wieder Bankerln, sowohl am Wasser als auch im Gebüsch oder am Weg, jeder wie er mag.
Jetzt hatte mir Andrea ja erzählt, daß der Efeu die Bäume befällt und abwürgt, ich fand das schrecklich weil hier alles voller Efeu ist und ich das immer total schön gefunden hatte. Das macht ja grad den Zauber dieses Ortes aus. Und die Bäume stehen so seit Jahren. Oder aber jemand tauscht die immer heimlich aus, möglich ist alles. Oder es leben doch Zauberer hier, und die haben den Efeu verzaubert so daß er den Bäumen nix tut. So wird es wohl sein.
Noch rasch die Wasserflasche an der Davidsquelle aufgefüllt - der Legende nach ein Jungbrunnen, aber da müßte man wohl öfters draus trinken als ein- oder zweimal im Jahr. Bei mir hat's jedenfalls noch nix genutzt :-(
Inzwischen wurde es langsam Zeit, mich auf den Weg zu machen, wollte aber noch rasch bei einer anderen Lieblingsstelle von mir vorbeischauen, nämlich am See drüben beim Tiergehege. Wir eilen also durch den Park ...
... und erinnern uns schmunzelnd, wie Ulli voriges Jahr dort am See ein paar echt coole Fotos von mir gemacht hat hihi ;-)))
Nun aber rasch runter zur Haltestelle ...
... vorbei an den wenigen verbliebenen Blumenrabatten im Kurparkteil ...
... sonst mach ich ja auch gerne mal Fotos von oben mit Springbrunnen und so, aber heute war wohl gerade Umpflanztag, es war ALLES NACKT. Grauslicher Anblick.
Nun aber hurtig raus aus dem Park. Irgendwie hatte ich mir eingebildet, mit einem Bus recht einfach zum Stockholmer Platz zu kommen, aber ich hatte es wohl noch nicht wirklich verinnerlicht, daß seit einiger Zeit kein Bus mehr da fährt weil man nun die U-Bahn hat und mehr braucht's offenbar nicht. Hm. Ok, also in die U-Bahn und bis Alaudagasse, geht auch. Dort ist nach wie vor Riesenbaustelle, einfach grauslich. Werden die IRGENDWANN mal fertig?
Das Restaurant hab ich gut gefunden, wäre mit dem Bus eh nicht so einfach geworden, weil sie auch noch sämtliche Haltestellen verlegt haben, also eh besser so.
Man sitzt sehr lieblich im Gastgarten des Schwans, leider war es urlaut weil sie an der Straße drüben voll am Werken und Stampfen waren, aber meine Verabredung meinte komm wir setzen uns einfach um, hinten am Eck ist es leiser - naja, etwas hat es ja geholfen ... und bald waren wir in eine höchst interessante Unterhaltung verstrickt und ich hab den Krach garnicht mehr gehört. Die Arbeiter haben dann eh Mittag gemacht, hätte ich nicht gedacht, daß es das noch gibt, aber in Wien schon wurde mir beschieden. In Deutschland wird an sowas rund um die Uhr gearbeitet, Pausen gibt's ned.
Das Essen ist dort sehr gut, wenn man Chinesisch mag. Ich hatte Brokkoli mit Reis, das war wirklich fein.
Leider war ich schon wieder saumüde und ich wollte doch am Abend noch in den Rabenhof, das Stück von der Unsäglichen Sargnagel anschauen wo der Voodoo Jürgens die Musik dazu macht. Live. Menno! Karten hatte ich doch schon gekauft, und der Scheißkörper macht mir wieder einen Strich durch die Rechnung!!!
Dachte ich kann noch ein Nickerchen machen im Hotel aber es war nix zu machen. Also Ulli geschrieben, es geht leider nicht. Hätte ich es gleich in der Früh gesagt, hätte sie mit ihrem Habschi hinkönnen, aber so war es natürlich zu kurzfristig weil der am Popsch der Welt wohnt, und die guten Karten sind somit ungenützt verfallen. Hm. Ich darf echt nix mehr reservieren im Rabenhof, das wird nix mehr. Woanders auch meist nicht. Alles wo ich noch hingeh is Gunkl und ab und an mal Dorfer. Alles andere klappt schon seit vielen Jahren nicht mehr. Kann ich also genausogut bleibenlassen. Nix mehr isses mit Kultur am Abend. Echt schade, grad in Wien gibt es soviele interessante Veranstaltungen.
Die Nacht drauf ging es dann wieder mit Pennen und ich bin in der Früh gleich einmal an den Zentralfriedhof gefahren. Hatte es nicht eilig, daher hab ich mir den Spaß gegönnt, mit dem 69a in aller Ruhe ein paar Schlauferln nach Simmering zu machen. Irgendwann kommt der dann auch mal an und ich bin den Rest mit der Bim gefahren bis zum Einsertor.
Leider war es nix mit der anvisierten Ruhe, es waren ein paar Kerls mit so lauten Mähdingern unterwegs, war wohl mal wieder Zeit, das Gras zwischen den Gräbern zu schneiden. NERV!!! Der Vorteil dabei war, daß sie mit dem Lärm auch die Rehe aufgestierlt haben, hab einige gesehen und bekam sogar welche vor die Linse.
Möglicherweise war es auch immer dasselbe Reh, wer weiß es schon ...
Nach dem Marsch durch den jüdischen Teil, immer mystisch, immer bezaubernd, immer ein Erlebnis ...
... bewegte ich mich, vorbei an all den hübschen Engeln, in Richtung Park der Ruhe und Stille, hatte ein paar Blaubeeren dabei, die ich dort genüßlich zu verspeisen plante.
Natürlich darf das obligatorische Häuslfoto nicht fehlen:
Kurz noch bei den Ehrengräbern vorbeigeschaut, da liegt beispielsweise der Vater von Ernst Molden neben Helmut Qualtinger und Karl Farkas, auch Ernst Jandl ist nicht weit und weiter hinten mein Franz West, dessen Grab ich jedes Mal fotografiere, aber nie bin ich mit dem Ergebnis zufrieden.
Eins meiner Lieblingsgräber ist das hier:
Mittlerweile ist die Inschrift schon fast zugewachsen: 'Ich lebe so gerne, ich glaube ich lebe auch noch gerne, wenn ich einmal gestorben bin ...'
Hatte zuvor niemals von dieser Judith Holzmeister gehört, war bestimmt eine tolle Schauspielerin, hab sie gegoogelt, die hatte ein eigenes Gesicht!
Am Park angelangt schaue ich nach oben: Oha ...
Auf meiner Lieblingsbank saß bereits eine Frau (hmpf!!!), beim Bächlein wäre es ganz nett gewesen, aber die Bankerln dort sind alle vollgeschissen von den Vögeln. Auch wieder nix. Also um die Ecke auf die Bank unter dem Fliederbusch gehockt, Blaubeeren gemampft und gewartet, bis der Herr Sonn wieder rauskommt. Was er recht bald auch gemacht hat.
Love this place, really!!!
Hinterher wollte ich eigentlich rasch ins Hotel, bissl ruhen, was essen, war später noch mit Ulli vor dem Kunsthistorischen Museum verabredet - aber dann trieb mich die Neugier doch noch die Hauptstraße entlang nach hinten, dieses Schloß Neugebäude suchen, von dem ich schon öfter gehört, welches ich aber noch nie gesehen hatte.
Am Weg dort hinter wohnen lauter G'stopfte und was ich witzig fand: Ungefähr jeder Zweite von denen hat einen Pool.
Am Eingang des Schlosses hängt ein Taferl mit Informationen, wie bei so ziemlich jeder anderen Sehenswürdigkeit auch, es steht nix dran von Zutritt verboten, also betrat ich beherzt den Hof, war aber ziemlich enttäuscht, es war einfach nur schäbig und es gab nix zu sehen.
Kaum jedoch hatte ich dieses Foto gemacht, kam ein Mann auf mich zu, sah aus wie so ein Privatdetektiv aus dem Fernsehen, komplett mit Tschik in der Hand, und meinte, man könne da nicht durchgehen weil hinten zu wär. Ich sagte ich wolle einfach nur ein bissl gucken. Er so: Bitte nicht!
Na gut, bin ich halt wieder gegangen. Grummel. Dann sollen sie vorn ein Schild hinmachen, daß man nicht reindarf, statt das Tor sperrangelweit aufzureißen und dann ein Männchen zu beschäftigen, der da den ganzen Tag rumlaufen und die Leute verscheuchen muß.
Offenbar darf man nur hin, wenn sie eine Veranstaltung haben und den Leuten das Geld aus der Tasche ziehen können. Aber ohne mich. Ham schon verschissen die Freunde!!!
Bin dann runter, wollte mir wenigstens den unteren Garten ansehen, war schon drauf gefaßt, dort ebenfalls vertrieben zu werden, aber es kamen grad zwei Leute raus, also bin ich rein. Es waren lediglich zwei Arbeiter zugange, die haben den Rasen bewässert, sonst war niemand da. War auch ziemlich heiß und nirgends Schatten, hat mich ein bissl an den Riemer Park in München erinnert. Alles ganz künstlich und relativ neu.
Bin dann noch ein Weilchen in einer der Hängematten gelegen, war aber relativ unbequem, man sollte ein Kissen dabeihaben.
Statt wieder raufzugehen zu den G'stopften hab ich mich entschieden, diesen vielversprechenden Weg mal auszuprobieren, der direkt beim Eingang in den 'Schloßgarten' beginnt ...
... das Ganze nennt sich, wie ich später herausfand, Erholungsgebiet Simmering. Naja. Hatte die ganze Zeit so einen Burschen mit einem fies aussehenden Hund hinter mir, das war dann nicht ganz so erholsam, aber wissen wollte ich halt doch, wo der Weg hinführt.
Der kommt da raus wo der 69a hält, hätte also direkt wieder zum Hotel zurückfahren können, wollte ich eigentlich auch, aber an der nächsten Haltestelle stiegen etwa zehntausend Kinder zu, ich also raus aus dem Bus und doch die 6 genommen obwohl die voller arger Leute ist, aber immer noch das kleinere Übel und um die Tageszeit geht's eh.
Grad noch Zeit um kurz was zu essen, und schon ging es weiter, mit dem D-Wagen in die Stadt, damit ich rechtzeitig vor dem Museum bin.
War ein bissl zu früh, also noch ein paar Rosen im Volksgarten fotografiert für Andrea, weil wir drüber gesprochen haben, daß woanders die Rosen meist so niedrig gehalten werden. Also schon, aber im Volksgarten beispielsweise nicht.
Wie man sieht, hatte sich das Wetter mittlerweile zusehends verdustert, da war jetzt nix mehr mit Sonne, ich vertrieb mir die restliche Wartezeit mit Fotografieren ...
... und hoffte, daß Ulli bald käme damit wir nicht naß werden. Hatte natürlich keinen Schirm dabei und das Museum hat kein Vordach.
Drinnen dann war ich erstmal 'ne Runde baff. Aber so richtig. Klar, ich hatte bereits Bilder gesehen und wußte daher, daß es im Kunsthistorischen, im Gegensatz zu unserer Pinakothek, total abgefahren aussieht. Aber wenn man dann live in dieser Pracht steht, bistudeppat, da reißt man dann schon erst einmal Mund und Nase auf, man wird förmlich erschlagen.
Hier sehen wir die Klimt-Brücke ...
... die haben sie extra aufgebaut damit die Leute ganz nah an die Bilder vom Klimt rankommen ... und der konnte schon malen wenn er wollte ...
... und nicht mit dem Fernglas unten stehen müssen. Das schafft auch Arbeitsplätze, denn an der Treppe oben steht dann extra ein Mann, der für die Hinabgehenden die Kette wegmacht, damit sie wieder auf der richtigen Seite runtersteigen können. Gut, der kriegt wahrscheinlich nix bezahlt wie die meisten Mitarbeiter hier, aber viele Menschen sind ja froh, daß sie Arbeit haben, auch wenn sie wenig oder nichts dafür bekommen. Werde ich nie verstehen aber bitte, jedem das Seine.
Jetzt was ist das? Das ist die VIP-Lounge, da kommen nur ganz besondere Leute rein, also ich zum Beispiel ... hahaha nein das ging nur deswegen weil Ulli ja dort zeitweise ehrenamtlich beschäftigt ist und daher eine Zugangskarte hat. Durch das Fenster sieht man das Naturhistorische Museum gegenüber, da war ich mit Gusti mal drin gewesen, wir fanden es eher fad. Schon echt viel drin, also für Leute die sowas ECHT interessiert ist es eine Fundgrube, aber wenn man nur mal gucken will und was Schönes sehen, dann ist es eben fad.
In der Lounge kann man schön ruhig sitzen, es gibt auch Bücher über Kunst, und vor allem Abstand vom Trubel.
Man kann am Handy rumtippen ...
... die Aussicht genießen ...
... oder einfach nur blöd schaun.
Nachdem ich nicht sicher bin, ob man hier im Blog auch Fotos von den Bildern zeigen darf, verkneife ich mir das, aber hallo, die haben da feine Werke hängen, und ich hab ja in der relativ kurzen Zeit die ich hier verbracht habe, nur einen kleinen Teil der ausgestellten Pracht gesehen. Da gibt es SO VIEL zu gucken, ich muß echt bald wiederkommen und hoffen, daß das Wetter mies genug wird, daß man guten Gewissens im Museum abhängen kann.
Natürlich hab ich mich noch mit der einen oder anderen Postkarte eingedeckt hinterher, ich hab halt Postkarten so gerne.
Nach dem Kunstgenuß fuhr Ulli mit mir an den Hauptbahnhof, sie brauchte noch eine Fahrkarte für den nächsten Tag. Ich ja nicht, ich fahr mit der Westbahn, viel angenehmer als die ÖBB und man kann sich mit der App die Fahrkarte im Handumdrehen kaufen wenn die Kontrolleure kommen. Genial. Die App sagt einem nämlich auch, im Gegensatz zu den Kontrolleuren, was es grad für Ermäßigungen gibt. Die bekommt man nämlich sonst nur im Vorverkauf. Und das macht schon was aus. Neulich hab ich von Salzburg nach Linz glatt vier oder fünf Euro weniger bezahlt als die Frau neben mir. Die hatte nämlich keine App. Wieder ein schönes Beispiel dafür, wie die Leute praktisch genötigt werden, alles mit dem Handy zu machen, damit man sie auf Schritt und Tritt kontrollieren kann. Aber bitte, wenn es euch Spaß macht ...
Wir wollten dann noch eine Kleinigkeit zu uns nehmen und marschierten in die Konditorei Oberlaa hinein. Die heißt jetzt Oberlaa, ist aber nicht nur dort sondern auch an anderen Orten Wiens zu finden. Ich war in der Filiale Oberlaa schon einmal gewesen mit jemandem und hatte keine schlechte Erinnerung, also bestellte ich mir eine Spargelsuppe. Das hätte ich NICHT tun sollen, denn in diesem Laden sind nicht nur die Preise gesalzen. Euro 5.50 für so ein mieses, kleines, muffig schmeckendes und komplett versalzenes 'Supperl', das den Namen nicht einmal verdient? Ich war empört und habe es aus Protest nicht gegessen. Hat dann Ulli erledigt, ihr hat es geschmeckt. Ja nee also echt nicht. Dazu ein kleines Wasser, also mikroskopisch winzig, und eine Rechnung von fast 10 Euro. Wirklich gekonnt, meine Damen und Herren, aber der Ev wird sich bei euch sicher nicht mehr blicken lassen. Hmpf!!! Zwar hat die Bedienung, das gehört jetzt schon noch erwähnt, auf meine Bemerkung hin, daß es mir nicht geschmeckt hätte, zwei Makronen als 'Entschuldigung' gebracht, aber das nutzt mir nix, da ich sowas nicht esse.
Am nächsten Morgen hat es tüchtig geregnet, ich dachte ok, laß es raus, ich lade derweil meine Fotos rüber, schau sie mir an, und so ... gegen halb 10 bin ich dann gegangen damit sie das Zimmer saubermachen können, ich dachte in Salzburg wird das Wetter dann auch besser sein. Am Bahnhof sah ich einen jungen Mann am Boden hocken der die Hang gespielt hat, aber bist du gelähmt, der hatte es drauf. Habe eine ganze Weile fasziniert zugesehen, natürlich hab ich auch was gegeben. Hätte ihn gerne geknipst aber das ist ja nun sowas von verboten, dann eben nicht.
Hatte ein bissl Zeit da ich viel zu früh losmarschiert bin, wußte ja nicht wo die Westbahn abfährt. Und gut, daß ich Zeit hatte, die hab ich auch gebraucht. Die fährt nämlich nicht da wo die 'normalen' Züge fahren sondern benutzt das Gleis 1 wo die S-Bahnen fahren. Und das Gleis 1 ist gaaaaaaaaaaaaanz weit hinten, hast also a bissl an Hatscher bis'd hinkommst.
In Salzburg war es dann zunächst auch noch sonnig, Niki hatte mir vorab schon Fotos geschickt, hab zwar nicht so recht dran geglaubt, aber hab es dann ja mit eigenen Augen gesehen: Echt rundes Wetter:
Hat sich aber nach dem Einchecken recht bald gegeben, bin als erstes natürlich rüber zu meinem Erentrudishof, einkaufen.
Da hat man schon gesehen: Von Süden kommt nichts Gutes ...
... und auch gen Norden schauts nimmer schön aus.
Eigentlich hätt ich wolln in den Botanischen Garten vormarschieren und dort meine Milch genießen, aber irgendwie hab ich mich auf einmal total vergrippt gefühlt und mir war komisch, also hab ich den Rest des Tages gemütlich im Bett verbracht, hab meine Fotos durchgesehen, gelesen, Tropfen genommen (hab ja immer eine halbe Apotheke dabei) und meine neu erworbenen Schmankerln gemampft. Man muß auch mal Ruhe geben können.
Am nächsten Tag sah es schon wieder viel besser aus, sowohl mit der Gesundheit als auch mit dem Wetter - der Ev stapfte also wieder los Richtung Erentrudishof wegen dem Frühstück ...
... begrüßte die edlen Milchspender hinter dem Haus ...
... und marschierte alsdann mit Milch, einem Stückerl Käse und Gebäck bewaffnet die Hellbrunner Allee in Richtung Süden.
Auf der rechten Seite gab es wie immer allerhand Idyllisches zu sehen:
Nach kurzer Zeit erreichen wir den Schloßpark, spülen die Milchflasche aus und wenden uns dann nach rechts, Richtung Elsbethen.
Um dorthin zu kommen überquert man die Hellbrunner Brücke ...
... wir marschieren durch ein Wohnviertel und gehen ein Stück entlang dem Klausbach, wenn man dem gradaus weiter folgen würde, käme man zur Glasenbachklamm, auch sehr hübsch zum Gehen aber da war ich ja schon zweimal.
Wir queren also an der nächsten Brücke den Bach, von hier geht es nun mehr oder weniger parallel zur Hauptstraße, an der wir natürlich NICHT entlanggehen wollen daher bleiben wir im Wohngebiet.
Mittlerweile war es später Vormittag geworden, Niki war auch schon wach (hihi) und wir verabredeten uns in etwa einer Stunde oben in St. Jakob am Thurn. War eh seine Idee gewesen, daß ich mal diese Gegend erkunde, also warum nicht.
Bin dann seinem Rat folgend den Römerweg entlanggegangen und siehe da, nach wenigen Metern ragte in der Tat das Schloß Anif vor mir auf. Das wollte ich doch schon lange mal sehen.
Bis in den Hof hab ich mich getraut ...
... weiter hinein dann lieber doch nicht, im Fall daß es so geht wie zwei Tage zuvor beim Schloß Neugebäude, also daß gleich einer gelaufen kommt und mich rauswirft. Muß man nicht öfters haben. So schön ist das Teil dann auch wieder nicht.
Durch die Schloßstraße kam ich zur Volksschule ...
... und zur Kirche St. Elisabeth.
Die war zwar offen, aber wie fast überall konnte man nur bis zum Gitter und halt durchschauen, mehr nicht.
Immerhin gab es die Möglichkeit, Kerzerl anzuzünden, was ich ja immer sehr gerne mache.
Wir marschieren die Goldensteinstraße entlang, hier ist es nun schon sehr ländlich ...
... und es gibt auch einen Milchautomat.
Nachdem ich allerdings nicht weiß, wo man hier als nächstes auf's Häusl gehen kann, verzichte ich erst einmal und gehe weiter, an einer kleinen Kapelle vorbei ... nee warte mal das sieht nur AUS wie eine Kapelle, das ist die Zeugstätte der örtlichen freiwilligen Feuerwehr. Ja cool. Lagern die dort ihre Schläuche drin?
Die Häuser werden weniger ...
... und wir erreichen die Hauptstraße.
Die queren wir, gehen ein Stück südlich an einem verfallenden ehemaligen Gasthof vorbei ...
... und bei einer Baustelle nach links in die Franz-Fischer-Straße hinein.
Diese mäandert langsam nach oben ...
... man kommt an hübschen Vorgärten vorbei ...
und bald heißt die Straße Kapellenweg, die Gebäude werden stattlicher ...
... und seltener ...
... und hören dann fast ganz auf ...
... bis auf die namensgebende Kapelle natürlich.
Bankerl hätt's auch geben, aber heute nicht, ich hab mich ein bissl beeilt damit ich innerhalb der verabredeten Stunde oben ankomme, bringt ja nix sich mitten am Weg treffen zu wollen.
Nun biegen wir nach rechts in den Steinerweg und hier wird es so richtig fein ländlich, also nicht daß ich so leben wollte, Haufen Arbeit und nie Urlaub, aber für unsereinen zum Vorbeigehen ist es schon sehr hübsch romantisch.
Endspurt Thurnbergstraße ...
... und hinter der Kurve taucht dann das beschauliche Dörfchen St. Jakob am Thurn auf.
Hinter dem Thurn ... äh Turm ...
... fand ich wie gerufen ein schattiges Bänkelein, von wo aus ich Herrn Nikolaus Bescheid geben konnte, daß ich angekommen war und hier auf ihn warten würde. Mit Blick auf die efeubewachsene Mauer läßt es sich gut Jause machen, der Käse mußte gegessen werden, nicht daß er schlecht wird wenn ich ihn stundenlang durch die Hitze schleppe.
Zum Trinken gibt es auch was, zuerst war mir die Jakobsquelle ein bissl suspekt ...
... denn es steht nicht explizit dran, daß es sich um Trinkwasser handelt, ich ging also wieder rüber zur Straße damit Nikolaus mich sehen kann wenn er langgefahren kommt ... und da fragt mich doch glatt einer, ob man aus der Quelle trinken könne.
- Ja das hab ich mich auch grad gefragt.
- Doch doch, beeilte sich der mitgeführte Opa zu versichern, er hätte schon oft gesehen, wie jemand das Wasser getrunken habe.
- Sind Sie diesen Leuten dann auch nochmal begegnet?
- ???
- Ob Sie diese Leute danach auch nochmal gesehen haben?
- Ach so, haha, ja also wir sind hier am Land, wenn nix dransteht dann kann man's trinken.
Dann hab ich das mal geglaubt und mir, bevor mich Nikolaus in luftige Höhen entführen konnte, mein Fläschlein aufgefüllt.
Los ging die Fahrt, direkt hinein in eine wunderschöne Landschaft, durch putzige kleine Dörflein, an einem Nacktbadestrand vorbei (nein, wir haben nicht angehalten ...) bis wir dann das olle Auto an einem Parkplatz abstellen und zu Fuß weitergehen konnten.
Und was war das für ein wunderschöner Weg! Ich hab mich vor lauter Begeisterung kaum mehr eingekriegt.
Ganz am Anfang stand auch gleich eine Bank, was mich zu der Annahme verleitete, daß es derer mehrere geben müßte, und Niki sich daher immer wieder mal setzen könnte, und wir marschierten frohgemut los.
Dann kam aber keine Bank mehr, nur noch Weg.
Viel Weg, mit wundervoller Aussicht ...
... und lieblichen Blümelein am Wegesrand.
Nikolaus fragte jeden, der uns entgegenkam, wie lang es denn noch wäre, was ich ein bissl peinlich fand, denn ein Weg bergauf wird ja nicht kürzer dadurch, daß man Leute, die bergab gehen, um ihre individuelle Einschätzung bittet.
Vor allem weil der letzte, der gefragt wurde, richtig höhnisch reagierte, uns abschätzend ansah und meinte: Naja, in dem Tempo in dem IHR daherkommt, bestimmt noch eine Stunde, höhöhö. Sehr witzig. Arschloch!
Es kam dann aber doch irgendwann mal eine Bank, zwar in der Sonne aber in der Not hockt sich der Wanderer halt auch mal auf eine besonnte Bank.
Wir sind dann natürlich letztendlich doch noch angekommen, kurz nach der Begegnung mit dem Höhnischen kamen wir an einen Schranken, ich hörte neben mir Gemurmel von wegen: 'Hätten wir doch mit dem Auto bis hier rauffahren können, grummel ...' aber nun war es fast geschafft.
Gleich hinter dem Schranken befindet sich die Karalm, die macht aber erst im Juni auf und wir hatten halt noch Mai.
Wir erklimmen die letzten paar Meter ...
... hier gibt es auch ein richtiges Netz an Sesselliften, für Leute die irgendwie noch weiter rauf wollen, aber man kann es auch übertreiben.
Wir haben es uns jetzt jedenfalls erst einmal gemütlich gemacht, es gab einen feinen Most und ich hab mir die Vitalpizza gegönnt. Hmm war die fein!
Hab eh nicht alles geschafft, normal eß ich nicht soviel auf einmal, aber die war so gut, alleine deswegen würde ich da glatt nochmal raufgehen, notfalls auch von ganz unten so wie die eine Frau der wir begegnet sind. Aber es fährt nur dreimal am Tag ein Bus von Hallein, wenn man also den am Abend zurück nicht mehr kriegt dann schaut man uralt aus und es ist ein Riesenhatscher hier rauf von Gaissau oder gar Krispl, da brauchst locker den ganzen Tag. Sogar ich.
Ausgeruht und gestärkt traten wir den Heimweg an ...
... der war jetzt auch nicht anders als der Hinweg, nur eben nach unten, daher hab ich nicht viele Fotos gemacht sondern lieber geschaut, es ist so eine wunderschöne Gegend.
Niki hat sich schon sehr schwer getan mit dem Knie und war heilfroh, als wir endlich am Auto waren. Runter ist komischerweise noch blöder als rauf, das war bei Mama genauso, daher hat sie sich immer ein paar Stöcke mitgenommen zum Wandern, da war das mit dem Northern Walking noch lange nicht modern.
Niki ist dann extra noch durch ein paar sehr hübsche Dörfer gefahren, die eine Kirche hätte ich mir gerne angesehen, aber da war grad irgendsoein Dorffest, alle dagehockt und fleißig am Tschechern, da wollte ich dann doch lieber weiterfahren, weiß man nie wie die drauf sind.
Am nächsten Morgen erstmal schön am Spielplatz drüben eine Runde Morgenschaukeln ...
... dann rüber zum Erentrudishof, Milch holen ...
... und auf einem Bankerl im Grünen frühstücken.
Alsdann entlang der Hellbrunner Alle gen Süden ...
... vorbei an den Bauernhöfen und Pferden und Kühen ...
... und weil es so schön ruhig war noch im Hellbrunner Schloßpark ...
... habe ich noch einen kleinen Rundgang gemacht und ein bissl fotografiert.
Total fasziniert war ich von den riesigen Fischen im Teich, die sind mir vorher noch nie aufgefallen, oder zumindest kann ich mich nicht dran erinnern. Oder sie waren früher halt einfach nicht so groß.
Wir bewegen uns wieder in Richtung Ausgang ...
... schließlich haben wir noch mehr vor ...
... auch wenn man hier wirklich locker den Rest des Tages verbringen könnte.
Noch rasch auf's Häusl ...
... und dann ab durch die Mitte (an dieser Stelle muß ich immer dran denken wie Ulli mir mal erzählt hat wie sie mit Herrn H. hier war und der war SO faul, der wollte nicht einmal bis zum Schloß hinterlaufen, geschweige denn durch den Park. Da fragst dich doch!) ...
... links die Straße rauf ...
... und oben dann wieder rechts rein in die Keltenallee.
Weiter vorne wieder nach links auf den inzwischen altbekannten Wanderweg Richtung Grödig, wo ich neulich die arme Ulli entlanggejagt hab, aber ich find den einfach so wunderschön!
Heute mußte ich allerdings doch einmal meiner Neugier folgen und dieses Grundstück weiter hinten in Augenschein nehmen, die Mauer sah irgendwie nach Friedhof aus und ich dachte ... aber war dann doch keiner sondern nur ein langweiliges Grundstück das halt irgendwem gehört.
Hmpf.
Also wieder zurück durch den Bauernhof, der Herr Hahn stolzierte auf und ab und sah überall nach dem Rechten ...
... und dann weiter am bekannten Weg.
Ich hab mir Zeit gelassen, mich auf der Gelsenbank im Wäldchen erst einmal niedergelassen und ein paar Karten geschrieben. Herrliche Aussicht von der Bank:
Aber halt die Gelsen. Normal tun die mir ja nix, aber die hier sind eine recht forsche Sippe, ich hatte danach einige Stiche vorzuweisen, besonders nervig waren die am Ohr, da schlafe ich normal nämlich drauf!!!
Wir nähern uns jetzt dem Erlebnisbauernhof Grödig ...
... dort gab es dieses Mal richtig was zu sehen. Nicht nur die kilometerweit hörbaren, immer hungrigen Ziegen ...
... sondern im Ställchen nebenan auch lauter kleine niedliche Schweinchen!
Darf ich vorstellen: Willy Wildschwein:
An den Stieren geht man besser zügig vorbei, der Zaun schaut doch recht dünn aus.
Hier bei der Bank um die Ecke kann man auch wunderbar rasten, man hört die Ziegen noch von weitem, von der anderen Seite schallt der Kirchturm von Grödig herüber, es ist so idyllisch man mag garnicht mehr weg.
Aber natürlich gehen wir weiter ...
... es gibt ja überall soviel zu sehen ...
... schlüpfen unter der blöden Autobahn durch und befinden uns in Grödig.
Natürlich hab ich auch dieses Mal den Bücherschrank besucht, der ist wirklich gut bestückt, bisher hab ich jedes Mal ein paar interessante Bücher mitgenommen. Selber schuld wenn mir immer die Schulter wehtut.
Auch dieses Mal war keine Zeit, um den Ort etwas näher zu besichtigen, ich war ein bissl unter Zeitdruck, ich wollte im Mostwastl einkehren, der ja erst um 11 aufsperrt, aber gleichzeitig um spätestens eins wieder im Hotel sein, da ich stets gerne mit dem 14:15 nach München zurückfahre, in der Hoffnung, daß die meisten Leute doch bis zum Abend bleiben und es daher nicht so voll ist. Was meistens auch recht gut hinhaut. Also mußte ich den Turbo ein bissl einschalten, hatte doch recht getrödelt bisher und es war eh schon Elfe.
Aber von hier aus ist es ja nicht mehr weit zum Mostwastl (Ulli ich sehe genau was du grad für ein Gesicht machst!!! ;-))))) ...
... und ich hab mir eine wunderbare Spargelsuppe gegönnt und einen feinen Most dazu. Hmmm das schmeckt. Wieso kriegt man eigentlich in Deutschland nirgends so einen Most zu kaufen??? In den Läden haben sie nur Bier, Wein, Sekt und diesen pinken Weiberkram, aber keinen Most. Es gibt Getränkehandlungen die würden welchen liefern, aber in den dritten Stock nur mit Zuschlag und sie sagen dann nicht genau wann sie kommen so daß man den halben Tag daheimhockt. Dann eben nicht!
Hab noch ein paar Postkarten geschrieben, dann ab damit in den Briefkasten neben dem Greißler und wutsch durch die Keltenallee ...
... wieder Richtung Heimat.
War dann mehr als rechtzeitig im Hotel, hätte also genausogut den hübschen Waldwanderweg nehmen können, aber der ist das nächste Mal auch noch da, und ich könnte ja vielleicht mal einen Zug später fahren, hab doch jetzt immer meine Kopfhörer dabei. Obwohl die auch nicht viel nützen, das hab ich im Zug von Linz her gemerkt wo der Kerl in einer Tour telefoniert hat und ich ihn trotz Musik die ganze Zeit gehört hab. Jetzt hat der aber nur geredet. Wenn dann auch noch wer plärrt und schreit ...
Trotz einiger Holprigkeiten war es insgesamt ein rundum gelungener Urlaub, ich hab mich sehr gefreut, meine lieben Freunde mal wieder getroffen zu haben, das hat schon was wenn man zur Abwechslung auch mal mit echten Leuten spricht, nicht immer nur mit den Toten am Gögginger Friedhof. Die erzählen mir nie was Neues!
Hier wie immer noch die Links zu den Fotos:
Linz Mai 2018
Wien Mai 2018
Salzburg Ende Mai 2018








































































































































































































































































































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