Habe mich für den Wanderweg Richtung Weikerlsee entschieden, also ab in die Bim und runter nach Ebelsberg.
Ansatzweise kann man noch erahnen, daß Ebelsberg einmal ein hübsches kleines Städchen war, bevor es vom häßlichen Linzer Arm umfaßt und vom Atem der Industrie zersetzt wurde.
Vor allem die Kirche soll recht nett sein, aber die heben wir uns für ein andermal auf, ebenso wie das Schloß, das dort oben irgendwo thront und ein Museum beherbergt.
Wir überqueren die Straße ...
... und verschwinden gegenüber im Panholzerweg.
Nach dem Ortsende-Schild biegen wir nach links ab ...
... und finden uns alsbald am Ufer der Traun wieder.
Noch ist das Wetter recht verhalten, daher hab ich auch mein Kapperl nicht mitgenommen.
Der Weg geht zunächst recht unspektakulär gradaus ...
... bis man zu zwei Brücken kommt, eine für die Bahn und eine für Autos. Ganz typisch für Linz: Wenn es wo schön ist, dann muß sofort wieder was Häßliches daneben oder dahinter sein. In dem Fall darüber.
Bis hierher war ich vor zwei Jahren schon einmal gekommen, aber da zogen dann so gewaltige Gewitterwolken auf, daß ich mich feige davonmachte, ab nach Hause.
Heute jedoch von Gewitter weit und breit nix zu sehen, daher erst einmal auf diesem einladenden Bankerl Platz genommen und die mitgebrachte Saftflasche geleert.
Beruhigendes Plätschern der Traun ... fing gut an, die Wanderung.
Bin dann in diesen einladenden Wiesenweg eingebogen, Radwege mag ich nun einmal nicht.
Dies erwies sich als gute Wahl, ein herrliches Stück Weg entlang des Traunflusses, mit Blumen, Sträuchern und Wasservögeln.
Recht bald jedoch mündete der schöne Pfad wieder nach oben in den Radweg. Hmpf.
Ich hätte nun, und es hat mir eine Ewigkeit lang gestunken, daß ich es nicht gemacht habe, gleich gegenüber in einen anderen Wiesenweg einbiegen können. Hab mich aber nicht getraut, so nach dem Motto wer weiß wo der hingeht und dann muß ich alles wieder zurückgehen und ich hab doch nix mehr zum Trinken dabei und bla bla bla, was der Käthe halt immer so einfällt.
Der Herr Sonn dröhnte mittlerweile gewaltig herunter und ich mußte nun also meine Wanderung auf dem Radweg fortsetzen, den herrlich schattigen Wiesenweg am Waldrand, den ich nicht genommen hatte, immer schön im Blickfeld. Pfah, war das FIES!
Ich mein, es war eh schön, entlang saftiger, bunter Wiesen auf der einen Seite, und dem Fluß auf der anderen Seite, aber halt der Herr Sonn, der war eine rechte Plage.
Da drüben sieht man ihn wunderschön, den Wiesenweg, aber es war die ganze Zeit ein tiefer Graben dazwischen, da wär ich alter Mensch nicht rübergekommen. Hab eh geguckt, aber nix zu machen.
Hab dann bald meine Jacke im Rucksack verschwinden lassen, aber bei dem Wetter kann man in der Sonne nicht sitzenbleiben, das ist sogar den beiden zuviel ...
... also weiter im Text, da müssen wir jetzt durch.
Immer wieder verlockende Ausblicke auf den unerreichbaren Pfad nur wenige Meter weiter drüben ...
... aber es hilft nix, wir müssen herübenbleiben.
Langsam nähern wir uns der Mündung der Traun in die Donau ...
... und hier ist sie auch schon.
Vor zwei Jahren bin ich hier mit dem Schiff langgefahren und die Durchsage erzählte was von Naturschutzgebiet und urschön und so, damals bin ich auf die Idee gekommen, mal herkommen zu wollen.
Nun biegt ENDLICH mal ein Wiesenweg nach rechts ab, wenn nicht eh ein Schild am Radweg stünde, man bekäme es nicht mit.
Eeeeeeeeeeeeeeeeeeendlich Schatten ...
Und rein gehts ins Dickicht.
Total trauriger Anblick. Eine zerfahrene Schnecke und daneben der Kamerad, der sie betrauert.
Beruhigender Anblick: Wir sind noch am richtigen Weg.
Weiter geht's durch den herrlichen schattigen Wald.
Hier die erste Möglichkeit, über den See zu blicken.
Auch hier Nachwuchs.
Wir wandern entlang der einen Hälfte des Sees, vom Weg aus gibt's immer wieder Einblicke über den See.
Leider nirgends eine Bank, nicht einmal hier bei der Infotafel.
Irgendwann landet man dann auf einem Parkplatz, ich sah dieses Schild hier und dachte ok, nun lauf ich mal da lang.
Gut geraten, denn schon bald landete ich am kleinen Weikerlsee.
Hier hab ich dann doch glatt eine Bank im Schatten gefunden, von dort hat man eine wunderbare Aussicht auf den Kiosk der nicht aufhat. Toll, ne?
Mittlerweile hatte ich aber gewaltig Lust auf ein Eis, also dachte ich, ich such mir mal den Weg zurück zur Straßenbahn, so macht das doch keinen Spaß.
Das is'n Autochen, was?
Nun weiß ich auch warum der Stadtteil hier Solar City heißt, die Häuser haben tatsächlich alle so Lichtreflektoren auf dem Dach, mit denen sie Strom erzeugen. Toll.
Nach zwei Ecken ist man an der Hauptstraße und dort hätt ich doch glatt endlich mal einen Laden gefunden, wo es Eis gibt - aber da kam dann auch schon gleich die Bim, die nächste erst wieder in 20 Minuten, also ab zurück nach Linz.
....
Glücklich am Hauptplatz angekommen hatte ich Hunger bekommen und erinnerte mich, früher einmal am Marktplatz in einem sehr netten kleinen Café gut gegessen zu haben. Da wollte ich wieder hin.
Mittlerweile heißt es Robkins, schaut innen völlig anders aus ...
... irgendwie unsympathisch, keine gemütlichen Sitzbänke mehr, erinnert an ein amerikanisches Diner.
Aber außen sitzt man noch immer sehr nett ...
... und das Essen war auch schwer in Ordnung.
Frisch gestärkt wanderte ich weiter, über die Brücke ...
... in mein geliebtes Urfahr zurück ...
... und dort an der Donau entlang in Richtung Pleschinger See.
Diesen Weg bin ich vor zwei Jahren schon einmal gegangen und hatte ihn in bester Erinnerung.
Anfangs alles wie gehabt: Leute, Lärm, Lachen, auf dem Festplatz ist gerade Markt, eine Band spielt, die Menschen sitzen am Ufer und trinken Bier, unterhalten sich, schauen ins Wasser ...
... typisch Linz: Die Bäume sind mit Goldfolie umwickelt, mehr Schein als Sein.
Auf der anderen Seite Hochhäuser, ein Parkplatz, an dessen Ende dann eine Dino-Show. Ein Junge verläßt enttäuscht das Gelände und ruft seinem Kumpel zu: So eine Verarschung!
Wir entfernen uns von der Stadt ...
... es wird grüner um uns herum, man freut sich schon - doch auf einmal PRACK hört der Weg abrupt auf, man steht vor einer Baustelle.
Warum? Das kann ich euch genau sagen warum. Weil die Linzer in Urfahr einen neuen Badestrand errichtet haben. Der ist sogar schon in Betrieb. Halbfertig und kaum Häusln aber in Betrieb.
Gar Pläne für eine 'Donauinsel' gibt es.
Ja leck mich fett.
Warum hat man das nicht einfach alles gelassen wie's war?
Leider hatte ich vor zwei Jahren grad keine Kamera dabei, weil mir die in Wien im Künstlerhauskino aus der Tasche gerutscht war, daher hab ich von der wunderbaren Wanderung an der Donau entlang keine Fotos.
Aber das war gut, fein, bestens in Ordnung!
Warum nun einen bescheuerten Badestrand? Gibt es nicht bereits genug Gelegenheiten, in der Donau zu baden? Warum mußte ein ruhiger, beschaulicher Ort weichen nur damit die jungen Leute NOCH mehr Platz haben zum Lärmen, zum Skateboard-Fahren, zum deppat Umeinandersaufen und laut sein???
Naja was will man machen, wir biegen nach links, queren den Spielplatz und laufen weiter oben wieder nach rechts am Radweg entlang.
Das ist eh auch schön, aber man hat auf der linken Seite eine sehr laute Straße, das ist glaub ich gar eine Autobahn, das ist nicht wirklich erbaulich.
Links Autobahn, rechts Traktorenlärm, nicht wirklich ein wahres Vergnügen.
Ansonsten ist der Weg wirklich sehr hübsch, schattig, und ab und an steht auch ein Bankerl. Leider grundsätzlich besetzt.
Klar, es ist Feiertag, da ist jeder unterwegs.
Bevor ich nun zum See hinaufstieg, zog es mich noch einmal nach rechts in den Brennesselweg, mal schaun wie's dort so ist.
Ja und DORT war es dann endlich wirklich schön. Kein Verkehrs- oder sonstiger Lärm, einfach nur Vogelgezwitscher und Sonne ... hätte ich einen Butler dabeigehabt der mit Klappsessel und Getränken hinter mir hergewandelt wäre, hätte ich gesagt: James, hier bleiben wir!
Am anderen Ende des Weges die Donau, auch hier schön ruhig, kaum jemand da, genau wie letztes Mal.
Aber gut, ich wollte ja an den See, daher marsch marsch zurück ...
... und rauf die Böschung beim See, vorbei an diversen Linzer Unfügen ...
... und siehe da, der Pleschinger See.
Na was hätt ich glaubt. Alles voller Leut. Hammer.
Es wär sogar noch ein Bankerl frei gewesen ... in der prallen Sonne. Na dankschön.
Ich war noch nie im Sommer hier gewesen, von daher hab ich den See noch nie so überlaufen erlebt. Bisher war es hier immer sehr ruhig gewesen, man konnte am Ufer sitzen und lesen.
Egal, erst einmal ein Eis, selbst wenn es das Lieblingseis hier nicht gibt, Eis muß jetzt sein!!!
In dem Gastgarten gegenüber dem Kiosk hatte ich schon einmal was getrunken, total gemütlich, heute war der Garten bis auf den letzten Platz besetzt, alles voller Leute. Grauslich.
Bin also weiter am Ufer entlang. So schaut der See aus wenn man sich die Leut wegdenkt:
Das Beste kommt noch: Auf der rechten Seite ist FKK-Gelände, und während man da normalerweise einfach durch und rund um den See spazieren kann, ist in der Badesaison dieses Gelände gesperrt und man muß außen am Kiesweg gehen wo man absolut nix von der Natur hat.
Mann war ich grummelig.
Wie man endlich wieder zum See reindurfte, welch eine Überraschung!
Da hat sich doch glatt mitten unter all den Leuten eine Schwanenfamilie niedergelassen, total relaxt.
Die ließen sich in aller Ruhe fotografieren, sowas hab ich noch nie erlebt. Null Aggro, alles cool.
...
So hatte ich doch wenigstens zum Ende hin noch ein schönes Erlebnis.
Der Bus war natürlich wieder mal grad weg, also setzte ich mich hier auf einen Stein und las ein halbes Stündchen bis der nächste kam, hab also doch noch am See gelesen, wenn auch anders, als ich es mir ausgemalt hatte.
Hier der Link zu den Bildern dieses Tages:














































































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