Montag, 30. April 2018

Salzburg 27 - 29 April

Die Anreise wieder wunderbar ruhig, warum kann das nicht immer so sein? Keine plärrenden Kinder, keine gackernden und kreischenden Jugendlichen, einfach nur Menschen, die von A nach B reisen möchten, sich dazu hinsetzen und so verhalten, daß sie die anderen nicht stören. Geht doch!

Dieses Mal war leider noch kein Zimmer fertig, also hab ich mein Gepäck abgestellt und bin los, wollte doch am Flohmarkt im Morzger Pfarrheim vorbeischauen, ob es vielleicht etwas für mich Interessantes dort gäbe.


Gleich am Eingang standen einige gefährlich aussehende Wächter ...


... und drinnen tummelte sich auch so einiges an Volk ...


... aber im Großen und Ganzen war das Angebotene hauptsächlich Schrott. Oder sagen wir mal so: Für mich unbrauchbar. Ich erstand dann zwei kleine Pfiff-Gläser, weil ich eh ein Glas gebraucht hab (im Hotel gibt es nur diese Plastikbecher, ich hasse sie), vier hübsche kleine items für meine Puppenstube (wer lacht da???) und natürlich Bücher. Hier hätte ich STUNDEN verbringen können, habe ich bereits erwähnt, daß ich Bücher liebe???? aber ich hab mich dann doch mit sechs Stück zufriedengegeben und habe mit einigem Bedauern die wunderbaren Kunstbände links liegengelassen - wie hätte ich die auch nach München transportieren sollen wo der Rucksack eh schon immer so schwer ist.

Am Ausgang haben die Wächter dann tatsächlich die Zettel kontrolliert - die Frauen drin haben bei jedem Kauf die jeweiligen items auf einem farbigen Zettel notiert, der dann beim Ausgang eingesammelt wurde. Krass. Hab ich jetzt noch nie erlebt sowas, das ist ein ganz mißtrauisches Volk hier im Süden Salzburgs.

Ich holte mir dann im Erentrudishof, der praktischerweise genau am Weg liegt, noch ein paar Salzstangerln und einen Liter meiner geliebten Rohmilch und setzte mich damit auf ein Bankerl in der Hellbrunner Allee, Frühstücken und die neu gekauften Bücher begutachten.

Interessant fand ich hierbei, daß die Hersteller von Traumeel einen Radweg nach ihrem Produkt haben benennen lassen. Den Traumeel-Radweg. Tatsache. Ich mein, das Zeug ist eh gut, und das sollte doch genügen als Werbung, oder???



Hernach war 'mein' Zimmer zwar immer noch nicht fertig, aber dafür eins im dritten Stock zur Straße raus. Im Motel One ist das aber direkt egal, die haben eine phantastische Schalldämmung, also hab ich das halt genommen damit ich endlich loskann.

Wollte mir den Botanischen Garten ansehen, der im April ja nur von Mo bis Fr und da auch nur bis 16 Uhr geöffnet ist. Es poppte zwar gleich eine message auf, der sei am 27. April geschlossen, aber nachdem ich nicht alles glaube was im Internet steht, bin ich dennoch mal losmarschiert.

Man geht einfach die Hellbrunner Alle entlang, hierbei kommt man als erstes am Gwandhaus vorbei, nun weiß ich auch einmal was das ist - hatte schon davon gehört hatte aber keine Ahnung was ich mir darunter vorzustellen habe.


Also: Man kann dort wie der Name schon andeutet Gwand kaufen, genauer gesagt Trachtenmode der Firma Gössl, und man kann dort auch einkehren. Täglich ab 8 Uhr geöffnet aber seit der Neuübernahme voriges Jahr haben sie nur noch miese Bewertungen. Kombiniert mit den wirklich stolzen Preisen macht das wenig Lust, den Laden auszuprobieren, wo ich eh schon so ungern zum Essen gehe weil man nie weiß was man da Grausliches vorgesetzt bekommt wenn unterbezahlte mieselsüchtige Leute einem lustlos etwas auf den Teller klatschen.

Wie wandern also frohgemut weiter Richtung Stadt ... rechts erhebt sich wie immer der Gaisberg ...


... auf der linken Seite wurde gerade zwar lautstark aber dafür auch wohlige Düfte erzeugend die Wiese abgemäht. Ich liebe den Duft von frisch gemähtem Gras ...

Nach nur wenigen Metern war ich bereits am Ende der Allee angelangt, auf dem Stadtplan hat das VIEL länger ausgesehen.

Der Botanische Garten war dann tatsächlich geschlossen ...


... es soll einfach nicht sein. Muß ich halt doch im Mai noch einmal wiederkommen, oder vielleicht doch besser im Juni wenn die Rosen blühen.
Heute konnte ich lediglich hier und da von draußen reinlinsen, sah aber nicht viel.


Naja, hab ich mir gedacht, schaust halt einmal wie weit es noch ist in die Stadt, der Bus fährt ja ein arges Schlauferl, zu Fuß geht das sicher viel einfacher.

Tut es auch. Wir gehen zurück dorthin wo die Hellbrunner Allee raufkommt und biegen beim Schloß Freisaal wieder nach rechts in den Fußweg Richtung Norden ein. Is einfach schöner zum Gehen als an der blöden Stinkestraße.


Das Schloß selber ist jetzt nichts weiter Besonderes, es gehört einem deutschen Zeitungsfritzen, man kann also weder rein noch in den Park, der eh nicht besonders toll aussieht und das Wasser ist auch dreckig.


Ist zwar normal im Frühling wegen dem Blütenstaub etc. von den Bäumen, aber schaut einfach oasch aus.

Wir gehen weiter auf diesem herrlichen Frühlingswanderweg, im Hintergrund thront die immer größer werdende Festung, ein phantastischer Hintergrund für die Fotos.


Weiter vorn ein hübscher Rastplatz unter Linden ...


... leider geht das auch hier schon los mit dem Mistelbefall. Ist das jetzt neu oder fällt es mir nur gerade verstärkt auf? Überall diese fiesen Büschel an den armen geplagten Bäumen!!!























Und das hier sind ja nun immerhin Naturdenkmäler, da muß man doch was unternehmen!
Wo bleibt der Miraculix, der da mal raufsteigt und das Zeug absäbelt???

Nach einer kurzen Weile ist der hübsche Weg zuende, wir biegen nach links hinüber und kommen bei einem Parkplatz raus, ein paar Schritte weiter oben beginnt die Petersbrunner Straße (die zum Künstlerhaus raufführt) und wir begeben uns nach links weil es da schön vielversprechend aussieht.


Das im Hintergrund ist St. Erhard, die Kirche des Stadtteils Nonntal.

Auf dem Weg zur Kirche kam ich an einem Aushang vorbei, den ich zunächst einmal hochinteressant fand:

Einfach so malen, ohne Kenntnisse, so drauflos, das klingt doch toll. Klar, könnte ich bei mir daheim auch, aber seit Gustis Tod hab ich irgendwie eine Blockade, keine Ahnung, jedenfalls fand ich das Angebot hier total faszinierend. Bis ich daheim mal im Internet nachgeforscht hab und die Preise gesehen habe. Hammer. Pro Maltag 90 Euro. Wobei 'Tag' irreführend ist, es dauert jede Session nur eineinhalb Stunden. WOFÜR also die 90 Euro??? Für die paar Farben die man verbraucht? Ich mein, es steht explizit dabei, daß es keinerlei Anleitung oder Bewertung gibt, es wird einfach nur gemalt, jeder wie er meint. Und das kostet dann 90 Euro für eineinhalb Stunden????? Maltherapie ohne Therapie? Nee Kinder, das kann nicht euer Ernst sein, oder? Also echt. Ich bin erschüttert.






Die Kirche war auch eine Enttäuschung, zwar schaut sie von außen supergut aus ...


... aber wie üblich kommt man nicht über das Vorzimmer hinaus und kann die wirklich ansprechende Einrichtung nur durch ein Gitter betrachten. Hmpf.

Wir also wieder raus, die Nonntaler Hauptstraße zurück (es gibt hier jede Menge kleiner Cafés, aber alle nicht wirklich interessant für mich), nach ein paar Schritten Richtung Süden locken rechts Treppen die wir neugierig hinansteigen, mal schauen was es dort oben zu sehen gibt.


Zunächst einmal kommen wir an einer Galerie vorbei, sowas find ich ja grundsätzlich schon interessant, trau mich aber nie rein weil ich mir denke, daß die sicher nur Leute im Anzug und mit viel Geld sehen wollen, die ihnen ihre teuren Bilder abkaufen. Und niemanden der einfach nur seine neugierige Nase reinhängen will um zu gucken, was die da so anbieten.


Weiter hinten Löwenzahn am Boden, der war schon total reif!!! Hab mir gleich mal einen Stengel gegriffen und hab Paule-Paule-Pupp gemacht, bereits nach Paule-Paule hing nix mehr dran! So reif warn die schon! Unten auf den Wiesen sind sie noch alle zitronengelb!


Die Leute die hier wohnen haben wunderschöne Gärten, offenbar ein ganz besonderes Klima hier. Leider hört man den Krach von der Straße unten, also kein uneingeschränktes Paradies. Es sei denn man ist taub, aber dann kann man keine Musik hören, also auch wieder nix.



Wie ich um die Ecke biege, was finde ich direkt vor mir? Die Benediktinerinnenabtei Nonnberg.


Vor dem Haus steht eine wunderschöne Linde und man kann drunter im Schatten sitzen und über die Dächer der Stadt gucken. Natürlich saß da schon jemand, also stellte ich mich halt daneben und schaute runter.


Drinnen in der Kirche war ich natürlich auch, sie ist charakteristisch schlicht eingerichtet, hat aber eine erhabene und einnehmende Ausstrahlung.


Krypta gibt es ebenfalls, nur kann man da leider nicht rein.


Aber man kann Kerzen anzünden, das ist doch immerhin was.


Während ich meinen langsamen Rundgang machte und auch eine Weile vorne saß und sinnierte, lief eine der Nonnen immer wieder auf und ab und richtete irgendwas her. Ob die wirklich nie reden? Auf Dauer erscheint mir das dann doch ein bissl öde. Man hat ja doch auch mal Fragen mein ich.

Jedenfalls war ich total froh, diesen Ort entdeckt zu haben - gelesen habe ich davon schon oft, aber man stolpert halt nicht grad drüber solange man da entlanggeht wo man eh immer entlanggeht.


Wir folgen dem Weg um die Ecke, wo ich nun schon einmal hier war, hab ich mir gedacht: Warum nicht wieder mal auf den Mönchsberg? Wo ich da eh so gerne bin. Und von dieser Seite bin ich noch nie aufgestiegen.

Man hat auch von hier einen herrlichen Blick über die Dächer Salzburgs ...


Besonders faszinierend finde ich immer die Hinterhöfe. Die Leute geben sich oft so eine Mühe - als ob sie den vielen Spaziergängern gefallen wollten, die ihnen jeden Tag auf die Balkone und Veranden schauen.

Von unten drang laute Musik bis herauf, aber ein Blick auf den Kapitelplatz verriet immerhin, daß die Millionen von Fahrrädern und diverse Aufbauten von der Woche zuvor verschwunden waren. Wer weiß, was sie sich für diese Woche wieder Blödsinniges ausgedacht hatten.


Kann uns wurscht sein, wir steigen hier oben gar lustig umeinander, grad kommt die Festungsbahn herabgeschwebt, aber hallo ist die schnell unterwegs. Ich würde tausend Tode sterben müßte ich da mitfahren.


Dieser Teil des Weges wurde übrigens mittlerweile nach Oskar Kokoschka benannt. Daß man in Österreich immer erst sterben muß, um eine gewisse Berühmtheit zu erlangen! Also alle außer Stefanie Sargnagel, die kennt jetzt schon jeder. Außer Niki, der hat noch nie was von ihr gehört. Aber sonst schon so ziemlich alle.

Nach dem nächsten Torbogen sah die Welt schon wieder völlig vertraut aus, hier sind wir auf dem Übergang vom Festungs- zum Mönchsberg, da vorne ist das Bürgermeisterloch, durch das ich sonst immer von Leopoldskron heraufkomme.


Als nächstes hab ich mir am Kiosk ein Wasser gekauft - was natürlich irgendwo blödsinnig ist, wenn wenige Schritte weiter hinten ein Trinkwasserbrunnen ist, aber man braucht ja erst einmal ein Gefäß, wohinein man das dort lustig aus dem Löwenkopf sprudelnde Wasser geben kann. Der Tag war ja noch lange nicht zuende.

Bin also mit dem teuer erstandenen Wasser rauf, am Stupa vorbei ...


... nach hinten Richtung Lieblingsbank ...


... und mußte als erstes einmal eine Stange Wasser ins Eck stellen. Das war hinter der Lieblingsbank (die vor dem Jesus) nicht mehr möglich, weil sie da ziemlich gerodet haben und man von dem neu errichteten Baumhaus oder was das da unten darstellen sollte, einen sehr genauen Blick durch die Büsche zu der Bank herauf hat.
Bin also eins weiter, hinter der nächsten Bank geht es noch wunderbar.


Nur kann man auf der Bank nicht sitzen, alles voller Ameisen. Also doch wieder runter zum Jesus und dort ein Weilchen gerastet und das Wasser getrunken.



An dem roten Haus was da hinter dem Zaun steht wurde offenbar grad was renoviert, und die Bauarbeiter haben die ganze Zeit während der ich da hockte einen infernalischen Lärm gemacht. Bis es mir zu dumm wurde und ich aufstand und ging. DA war dann sofort Ruhe. Manchmal frag ich mich schon ...

Hab mir als nächstes das seltsame Konstrukt angeschaut das sie da unten neu aufgestellt haben ...


... das sich dann nicht als Baumhaus sondern als Klettergerüst für die Kleinen herausstellte. Klar, die machen noch nicht genug Rabatz da oben, dann müssen sie denen auch noch hinter meiner Lieblingsbank ein Turngerät aufstellen. Vorne Bauarbeiten und hinten Kinder. Werde mir eine neue Lieblingsbank suchen müssen.

Wandere also wieder nach vorne ...


... und dachte mir: Schaust mal wieder rauf am Postbotenweg. So haben ja, wie ich andernorts bereits einmal erwähnt habe, Gusti und ich die Richterhöhe immer genannt, weil wir uns gedacht haben, daß die Postboten bestimmt eine rechte Freude haben, wenn sie die Post bis da hinauf schleppen müssen. Mittlerweile hab ich natürlich mitbekommen, daß die da mit dem Auto rauffahren und nicht mit dem Rad.

Am Brunnen am Fuße des Postbotenwegs wurde die mittlerweile leergetrunkene Flasche wieder aufgefüllt ...


... und ein genüßlicher Blick hinab über Aigen geworfen ...


... bevor es dann bergan geht, hinauf auf die Richterhöhe. Dort oben treibt so ein urban poet sein Unwesen, der schreibt immer wirres Zeug an die Hauswand, heute stand folgendes dran:






































Hier oben stehen seit einiger Zeit jede Menge Bänke, und die hinten im Schatten waren auch noch zu haben. Sehr idyllisch.


Vorne jedoch, die mit Aussicht, wie immer alle belegt.
Aber Aussicht geht auch ohne Bank, und als ich hinüberblickte nach Leopoldskron ...


... dachte ich mir: Hey, warum nicht mal wieder um den See und danach über den Friedhof nach Hause.

Gedacht getan, wir drehen uns um und marschieren hügelabwärts, dabei fällt unser Blick wieder auf diese Burg an die sich die Bewohner eine Satellitenschüssel geklebt haben. Ich begreife es einfach nicht. Wenn sich Otto Normalowitsch seine Wäsche am Balkon trocknen will dann muß er drei Anträge schreiben und darf das dann auch nur, wenn der Wäscheständer von unten nicht sichtbar ist. Wegen des Gesamteindrucks ( von einem MIETSHAUS?????). Aber der Burgherr hier, der darf sich einen Scheißdreck um irgendeinen Eindruck scheren, der klebt sich einfach eine Satellitenschüssel an die Fassade, scheißegal ob das paßt oder nicht. Also, ich wüßte schon was mich mehr stört. Wäsche auf dem Balkon eines 08/15-Mietshauses oder eine Satellitenschüssel an einer BURG!!!



Aber bitte, jeder wie er meint.
Wir steigen weiter abwärts ...




... hier mit Blick auf das Seniorenwohnheim ...


... und kommen auf dieser wunderschönen Wiese bei der Brunnhausgasse raus, wo sie nun mittlerweile diese scheußlichen 'Kunstwerke' weggeräumt haben, die voriges Jahr da umeinanderstanden. Die 'Straße', der 'Radweg' und der Anhänger mit den vergammelten Rüben.

Nun ist es einfach nur Wiese, wie sich das gehört.



Eigentlich wollte ich noch bei den Schweinchen vorbeischauen, bin aber im Eifer des Gefechts statt gradaus nach links runter in Richtung Seniorenheim gelaufen und bin daher im Hans-Donnenberg-Park aufgeschlagen - da geh ich aber auch immer sehr gern durch.


Nun streben wir in Richtung Leopoldskroner See, auf dem Weg dorthin sehen wir links die Richterhöhe (die Burg vom Kuno) und rechts die Festung.


Als ich am Schloß vorbeiging, sah ich schon von weitem wie Leute herbeifuhren und bei der Einfahrt von wichtig aussehenden Männern kontrolliert wurden. Was das wohl wieder für eine elitäre Veranstaltung war?

Wir marschieren am Freibad vorbei und kommen so bald am Ufer an.

Am Anfang sieht man das Schloß noch nicht, einfach nur den See.




Aber wenn man den See weiter umrundet, taucht es dann von links auf ...


... was fast immer zu wunderschönen Bildern führt.



Am Ufer stehen jede Menge Bankerln, die Leute genießen hier die Sonne, da wo 'meine' Schaukel stand ist nun ein richtiger Spielplatz, natürlich voller Kinder, also nix mit Schaukeln.


Es sitzen auch immer Männer am Ufer die angeln, aber die traue ich mich nie zu fotografieren weil sie eh schon so grimmig schauen.

Am hinteren Ende des Ufers fasziniert mich wieder einmal dieses Haus, das ausschaut wie ein soeben gelandetes Ufo.



Der Rest der Häuser in der Gegend ist völlig normal, daher sticht es raus wie ein wunder Daumen.




Gleich um die Ecke ist ein Billa, interessant zu wissen für all diejenigen die gerne ein Jauserl am Seeufer einnehmen wollen aber nix dabeihaben.


Das mit dem Kissen fand ich irgendwie witzig. Wohnt da jetzt jemand? Oder wollten sie das Kissen verschicken und haben es nicht in den Kasten gebracht?

Wir folgen der Straße weiter gradaus, überqueren den Almkanal und laufen so direkt auf den Friedhof zu. Wie anders schaut es da aus wie noch die Woche zuvor. Die Bäume, die so prächtig rosa geblüht haben, tragen zwar noch Blüten aber die meisten Blättchen liegen bereits am Boden.


Die Abendsonne filtert sich beruhigend durch die alten Bäume ...


... und mein Engel sitzt bereits im Schatten.


Natürlich lassen wir uns die Gelegenheit nicht entgehen, kurz das Häusl zu besuchen, zwar sind wir eh gleich daheim aber was man hat, hat man.


Hinterher noch eine kleine Runde über den Teil des Friedhofs, wo ein Teil der Bombenopfer aus dem letzten Kriegshalbjahr liegen. Da muß es noch ganz schön runtergehagelt haben. Scheißkrieg!!! Es ist doch genug für alle da, aber die Menschheit ist wohl noch lange nicht so weit.


Nun aber nach Hause, vorbei an der alten Eiche ...


... im Hintergrund wie fast überall die Festung.


Die Kühe sind auch schon daheim, wahrscheinlich gibt es Abendessen und dann wird nochmal gemolken? Macht man ja heutzutage mehrmals täglich hab ich gelesen. Arme Viecher. Aber die hier kommen wenigstens auch mal raus.


Hab mir noch einen Liter Milch mitgenommen und mir zu diesem Zweck eine Flasche gekauft obwohl ich doch eine dabeihatte, aber halt im Hotel drüben. Hatte echt keine Lust, heimzugehen und dann wieder her und dann wieder heim. Noch ein paar Butterblumen von dieser bezaubernden Wiese gepflückt ...


... und dann in die zweite Milchflasche gesteckt die ich dabeihatte, so daß diese dann auch ihren Zweck erfüllte. Wunderbaren Ziegenfrischkäse und Salzstangerl geabendbrotet, und bestens geschlafen.

Am Samstag fröhlich aus dem Bett gesprungen, hätte gleich losmarschieren wollen aber mußte halt noch warten, bis der Bioladen aufmacht, wegen dem Reiseproviant, den ich mir natürlich nicht beim Merkur holen wollte wenn es doch diesen wunderbaren Laden gibt wo ich ECHTES Essen bekommen kann.

Während der Wartezeit habe ich eine Flasche Cranberrysaft - vom Merkur - getrunken, das hätte ich mir mal besser verkniffen. Noch war alles gut und ich bin bester Dinge aufgebrochen ...






































... zuerst einmal auf den Spielplatz um die Ecke, eine Runde Morgenschaukeln.


Alsdann rüber zum Laden, wo es heute einen Ziegencamembert gab plus diverses Gebäck (Dinkelsemmerln und Ciabatta).



Milchflasche hatte ich dabei für später, hatte geträumt ich solle erstmal besser nur Wasser trinken.

Die Kühe waren schon draußen ...



... und wir umrunden die Weide ...


... schnuppern entzückt an dem duftenden Flieder der hier über eine Hausmauer wächst ...


... und marschieren weiter über die Dr.-Sylvester-Straße und den Offingerweg ...


... in Richtung Abenteuer.

Aber schon verspürte ich ein mysteriöses Bauchgrummeln und beschloß, vorsichtshalber einen kleinen Besuch am praktischerweise gleich rechts gelegenen Friedhof einzuschieben.


Dort hab ich einen hübschen kleinen Teich entdeckt ...


... allerdings haben sie dort Goldfische rein, und das soll man doch nicht.


Zunächst hab ich mal eine geschlagene Zeit (Uhr ist ja gleich nebenan am Turm, und schlägt brav alle Viertelstunde ...) in der Nähe vom Häusl verbracht ...



... und hab auch bei meinen Lieblingsplätzen vorbeigeschaut. Der Engel und die Gedenkstätte für die Holländer.



Als ich davon ausgehen konnte, daß die unmittelbare Gefahr vorüber war, bin ich wieder aufgebrochen und hab am Ausgang Bienenstöcke entdeckt.


Offenbar wird der gerne gekauft in Salzburg, der Friedhofshonig.

Wir marschieren weiter ...


... an der frisch gemähten Wiese vorbei, aaaaah, der Duft, herrlich!

Weiter vorne Wegweiser, es ist nicht mehr weit zur Hauptstraße.


Unser Weg führt nun mehr oder weniger schnurgerade bis zur Moosstraße vor, und wäre eigentlich wunderschön zum Gehen. Wenn nicht ständig Autos total dicht an einem vorbeischießen würden ... und wenn, ja wenn ich nicht immer noch ziemlich heftiges Bauchweh gehabt hätte. Grrrrr, blöder Cranberrysaft!!!




Nach kurzer Zeit überqueren wir den Almkanal ... immer wenn ich den seh gefällt er mir so gut, mit dem hübschen blauen Wasser, daß ich mir vornehme, bald einmal von oben ein Stück da entlangzuwandern.


Die Straße heißt nun Sternhofweg, und ist weiterhin wunderschön zum Gehen, bis halt auf die Autos und das Bauchweh.

Hier kommen wir an einer Baumschule/Gärtnerei vorbei ...


... und hier sehen wir einen der Übeltäter stinkenden Rohres im Hintergrund verschwinden.


Die Gegend ist - abgesehen von den Autos - ein einziger Genuß ...


... überall diese wunderbaren Blumenwiesen ...




... und auf der rechten Seite sehen wir den Kirchturm von Moos näherkommen.

Mittlerweile weiß ich, daß ich einfach nur rechts da rauf und dann nach links hätte gehen brauchen um dahin zu kommen, wo ich hinwollte, aber wenn man halt deppert ist. Wir erreichen die Hauptstraße und wenden uns, weil wir es nicht besser wissen, nach links.


Dieser Teil des Ausflugs hat mir überhaupt nicht gefallen. Nirgends ein Klo in Aussicht, und eine Lärmquelle nach der nächsten. Entweder Baustelle oder jemand der meint, er müsse seine Brennesseln mit einem lauten Gerät niedermetzeln anstatt daß er sich einen feinen Tee oder Salat damit macht.

Aber interessant war, daß ich an einer ganzen Reihe Gästehäusern und Pensionen vorbeigekommen bin, und die Lage keineswegs so prima war wie man von zuhause aus immer meint. Direkt an der Straße und immer wieder neben einer Baustelle, also so stelle ich mir einen erholsamen Urlaub NICHT vor. Man meint beim Blick auf die Landkarte: Oh je, total verlassene Gegend. Is bestimmt ruhig dort. Haha. So kann man sich irren.



Nach einer gefühlten Ewigkeit kam ich endlich zur Hammerauerstraße und konnte rechts abbiegen.



Der Bloberger Hof liegt wirklich sehr hübsch und ruhig und schaut auch bezaubernd aus von außen, aber die Preise sind echt happig und man gibt sich auf der Website ausgesprochen kinderfreundlich, also nix für mich.


Ich marschiere weiter, immer in der Hoffnung irgendwo mal einen Weg nach rechts zu entdecken, aber nix. Nicht einmal ein Gebüsch in das ich mal kurz verschwinden könnte. Hmpf!!!


Nur öde Straße, Häuser und unbarmherzig herunterbrennende Sonne.
Zugegebenermaßen: Die Leute hier wohnen wirklich exzellent ...


... und machen sich viel Arbeit mit der Gestaltung der Vorgärten.


Aber da hab ich nix davon wenn ich aufs Häusl muß und zunehmend das Gefühl bekomme, an meinem eigentlichen Ziel, nämlich dem Hammerauer Moos, vorbeizulaufen.

Als ich schon an Umkehren und Aufgeben gedacht habe (der 21-er Bus fährt an der Moostraße entlang, mit dem wäre ich in die Stadt gekommen, wo es immerhin genügend Häusln gibt ...) eröffnete sich auf der rechten Seite ein wunderschöner Wanderweg. Oh yeah!!!


Zwar auch hier jede Menge Sonne, aber was will man machen, hatte ja mein Kapperl auf.


Hatte bald eine Stelle gefunden, wo man runter ans Wasser kann, hatte mir schon ein Taschentuch rausgegruschtelt und wollte grad erleichtert die Hosen runterlassen ... kam eine Frau mit ihren zwei Kindern daher und die mußten natürlich genAU HIER haltmachen! Danke!!!


Ich also grummelnd wieder rauf und weiter.


Bald drauf eine andere Stelle gefunden, was sein muß, muß sein!

Der Weg war wirklich wunderfein zum Gehen, man hat hier, ähnlich wie an der Wertach im Süden von Augsburg, Renaturierungsmaßnahmen vorgenommen, und das schaut dann halt gleich ganz anders aus als diese schnurgerade dahinfließenden Kanäle.





Nun war ich wieder versöhnt mit dem Schicksal und meiner Wanderung ;-)) nur hätte ich mir mittlerweile ein Bankerl im Schatten gewünscht. Es stehen zwar jede Menge Bänke am Flußufer, aber alle in der Sonne.


Natürlich haben wir dann doch was gefunden, aber wie groß war mein Entsetzen wie ich beim Näherlaufen von einem Mini auf dem Radl überholt wurde ... haben doch GENAU die Leute, die mich vorhin am Ufer unten gestört hatten, die lange ersehnte Bank vor meiner Nase in Beschlag genommen!!! Sind dann aber doch gleich wieder weitergefahren und ich konnte mich erleichtert in den Schatten pflanzen.
Wunderbar ruhig hier, ab und an rast ein wildgewordener Bauer vorbei und wirbelt jede Menge Staub auf ...


... aber der legt sich auch wieder und alles ist gut. Bis zum nächsten Mal.



Bald erreichen wir die Eichetsiedlung ...


... und hier geht ein vielversprechender Weg nach rechts, mitten in das Wäldchen hinein, das ich mir eigentlich die ganze Zeit hätte anschauen wollen. Aber ich war mir nicht mehr sicher, ob ich noch genug Zeit für Experimente hatte (es führte laut Landkarte zwar dieser Weg hinein ins Wäldchen, aber auf der anderen Seite keiner hinaus ...) also bin ich nach ein paar Minuten der Unentschlossenheit weitergelaufen, schließlich wollte ich gegen halb vier wieder im Hotel sein weil ich eine Verabredung hatte um vier und vorher noch meine Haare richten mußte, mit 'Kapperlhaaren' kann man keine Leute treffen, wie schaut das denn aus.


Also weiter am Weg, durch die Eichetsiedlung ...


... auch hier überall wunderschöne Blumenwiesen ...


... und hier vorne kommt der Weg wieder raus, den wir vorhin schweren Herzens im Walde haben verschwinden sehen.


Laut Karte geht er nicht wirklich rein, aber ich werde mir das bei nächster Gelegenheit einmal genauer ansehen, man darf den Landkarten nicht alles glauben. Schlimmstenfalls geht es wie in Schliersee neulich, und ich muß unverrichteter Dinge wieder umdrehen, aber im Sommer ist der Grund dann immerhin keine Schneewehe. Obwohl im Moor zu versinken auch keine schöne Aussicht ist ...


Der Weg ist weiterhin wunderschön, wenn auch nicht ganz so zauberhaft wie am Anfang, wo sie fleißig renaturiert haben.

Aber auf einmal gehts scharf rechts, wir müssen ein Schlauferl um die östliche Nase des Flughafenfeldes machen.



Das ist jetzt kurzzeitig nicht ganz so romantisch, und ich hab mich schon lauthals verflucht daß ich nicht den Weg zuvor bereits nach rechts gegangen bin, nämlich den Schwarzgrabenweg, aber ich wollte einen schönen Fußweg und keine doofe Straße. Dafür halt jetzt Flughafen.

War dann aber auch wieder interessant, ich hab nämlich einem Flugzeug beim Starten zugesehen. Und -gehört. Oida is des LAUT!!!


Beim Anblick des Startflugs ist mir ganz anders geworden. Sich vorzustellen, daß sich die Leute da freiwillig reinsetzen! Also nicht nur, daß das umwelttechnisch ein Graus ist, was die Dinger Sprit verpulvern, allein der Gedanke, daß man da nicht mehr rauskann wenn man es sich anders überlegt. Brrrrrrr, man soll ja niemals nie sagen, aber hier bin ich mir sicher, daß ich mir das absolut nie antun werde. Never ever.

Wir wenden uns wieder den schönen Dingen zu, nämlich unserem Wanderweg, der sich mittlerweile wieder eingekriegt hat ...


... und bald darauf erscheint die nächste Möglichkeit, nach rechts abzubiegen, und die wir uns extra ausgesucht hatten, weil sie Teil eines Euro-Wanderweges ist, was immer das sein soll.


Endlich mal eine kurze schattige Strecke ...


... die aber gleich wieder zuende ist.


Weiterhin Sonne, Sonne, Sonne ... rechts wunderschöne Wiesen ...


... und links erhebt sich die unvermeidliche Festung auf ihrem Hügel.

Inzwischen hatte ich echt Hunger und hätte mir ein Bankerl im Schatten gewünscht. Aber nix. Die ersten Häuser tauchten auf, links eine Schule, haha, sehr witzig ... und wieder besonnter Weg ...


... und dann, die Rettung, ein Spielplatz!

Ich meine neugierige Nase rübergelenkt, dachte mir die Eltern müssen ja auch irgendwo sitzen wenn sie ihre Minis beaufsichtigen ... und siehe da, in einer Senke ein wunderschöner Rastplatz im Schatten, wie gemacht für mich!


Da hab ich mir den Ziegencamembert und ein Ciabatta schmecken lassen. Mmmmmh, das war ein Käse! So gerne hätte ich mir noch einen besorgt, aber der Laden hat ab Samstagmittag Feierabend, da ist nix zu machen.
Egal, ich komme ganz sicher bald wieder, allein schon wegen dem Käse und der Milch! Normal meide ich ja Milchprodukte, aber diese sind einzigartig.
So einen Käse habe ich noch NIE gegessen, und ich kauf ja schon gerne vom Feinsten. Zum Nachtisch gab es noch eine Runde Schaukeln, der Spielplatz war den Göttern sei Dank vollkommen leer, ich bin schon ein Glückspilz.


Wir überqueren die Moosstraße und befinden uns jetzt in der Straße in Leopoldskron wo weiter hinten der Billa ist, von rechts grüßt ein Pferdekopf aus einem Vorgarten ...


... und es fährt ein Bus. Wenn ich jetzt schon müde gewesen wäre, hätte ich mitfahren können bis zum Friedhof oder gar bis zur Josefiau, von wo es ja dann nicht mehr weit ist zum Hotel, bzw. man umsteigen könnte in die drei oder acht und bis Polizeistation fahren. Ich war aber noch nicht müde sondern frisch gestärkt von meinem wunderbaren Käse und bin wohlgemut weiterspaziert.


Der Euro-Wanderweg hätte die Leute an der Hauptstraße ein bissl weiter raufgeschickt und am See entlang, aber da waren wir ja gestern schon gewesen und ich mußte langsam mal wieder aufs Häusl, also direkt gradaus weiter, auf unseren Friedhof zu.

Beim Billa alles unverändert, Kissen auf dem Postkasten und Fahrradl daneben.


Wir überqueren den Almkanal und marschieren direkt auf diesen alten Bauernhof zu. Ob da noch wer wohnt???


Einerseits schaut es nicht danach aus ...


... andererseits ist das Holz, zumindest die obere Lage, relativ frisch ...


... und dort hinten wurde ein Teil vom Dach frisch gedeckt.


Naja wurscht, ich muß das Sach ja nicht kaufen, sondern darf unbeschwert in aller Ruhe weiterwandern, von links grüßt wieder die Festung ...


... nun noch über die Straße und schon sind wir am Friedhof.


Alles wunderbar wie immer, ich liebe diesen Friedhof. Nicht nur, daß man hier jederzeit ein wunderbar sauberes Klo vorfindet wo man sich sogar die Hände mit warmem Wasser waschen kann, es herrscht eine göttliche Ruhe und es gibt so viele bezaubernde Ecken und Gräber und Bäume, ein gar lieblicher Ort.


Hier sieht man ganz deutlich, wie die schönen Blütenblätter, die vorige Woche noch am Baum geleuchtet haben, mittlerweile fast alle am Boden liegen.


Am Lieblingsplatz bei den Häusln bin ich noch ein Weilchen gesessen bis es Zeit wurde zu gehen, wenn ich rechtzeitig im Hotel sein wollte.


Natürlich noch beim Engel vorbeigeschaut, soviel Zeit muß sein.


Und bei der Gedenkstätte für die Bombenopfer.


Das hübsche Viertel durch das mich der Heimweg führt habe ich mittlerweile für mich 'das mediterrane Viertel' genannt, weil es mich halt so stark an den Urlaub damals am Lago Maggiore erinnert. Hier ein malerischer Vorgarten ...


... dort meine magische Eiche ...


... da oben eine pittoreske Terrasse ...


... und unten entlang der Straße die blumenbewachsene Steinmauer. Einfach toll diese Gegend, ich werde bald nirgends mehr hinfahren können weil ich jedes Wochenende hierherkommen muß. Macht definitiv süchtig.


Hab mir noch einen Liter Milch mitgenommen vom Hof ...


... und mich eine Weile ausgeruht, bis um Punkt vier meine Verabredung auf das Hotel zumarschiert kam. Wir verbrachten einen entspannten Abend im Mostwastl ...


... wo bis auf ein paar doofe Kinder niemand störte, sogar der Weps flog nur mal kurz vorbei damit man ihm nix nachsagen kann, die Speisenkarte schaute echt gut aus, schade daß ich bereits gegessen hatte, das nächste Mal bring ich einen Hunger mit!

Am nächsten Morgen mußte ich auf keine Öffnungszeiten warten, es war Sonntag da macht nix auf, also konnten wir gleich losstarten.

Eine Runde Morgenschaukeln am Spielplatz, so fängt der Tag gut an!


Die riesigen Kastanienbäume im Hintergrund versprechen Freuden für den Herbst! Leider werd ich nix davon haben, kann ja schlecht sacklweise die Kastanien nach München schleppen und ich kenn in Salzburg keine Rehe, denen ich welche anbieten könnte. Also noch nicht ...


Wir begeben uns vor zur Hellbrunner Allee und genießen unseren Morgenspaziergang. Bis auf ein paar Jogger ist noch niemand unterwegs.



Auf der rechten Seite grüßt das Tierleben vor der malerischen Kulisse des Untersbergs ...



... auf der rechten Seite gewährte ein Gitter Einblick in den Vorgarten einer G'stopftenvilla mit gar außergewöhnlichem Rasenschmuck:


Inzwischen mußte ich schon wieder aufs Häusl, aber wir sind inzwischen auch am Ende der Allee angekommen, es sind wirklich nur ein paar Minuten vom Hotel bis Hellbrunn, das ist so himmlisch.






































Nach dem Häuslbesuch drehen wir noch eine kleine Runde im Park, was um diese frühe Stunde ein wahres Vergnügen ist, da zwar bereits Leute in den Park strömen, aber niemand Kinder dabei hat und daher keiner Krach macht.


Anschließend wandern wir draußen an der Straße entlang ...


... bis rauf zur Hauptstraße wo wir offenbar die Stadtgrenze überschreiten ...


... und nach rechts in die Keltenallee einbiegen.
Ein Paradies aus weiten Feldern und gemähten Wiesen empfängt uns.


Voller Enthusiasmus wandern wir weiter, zwar hab ich den angepeilten Kapellenweg direkt verpaßt (was ich natürlich erst hinterher bemerkt habe, sonst hätte ich ihn ja nicht verpaßt) aber als auf der linken Seite ein Weg auftauchte, der die Ankunft in Grödig in einer Dreiviertelstunde versprach, hab ich mich kurzerhand zu einen Spaziergang in diese Richtung entschlossen.

Auch hier zauberhafte Gegend, einzelne Bauernhöfe, freilaufende Hühner ...


... hübsche Ecken ...


... riesige Holzstapel daß der Papa vor Entzücken einen Herzkasper bekommen hätte ...


... und wenn man um die Ecke biegt läuft man direkt auf den sogenannten Erlebnisbauernhof zu.


Die haben dort jede Menge Tiere, man wird bereits einen Kilometer vorher vom lauten Mähen der Ziegen begrüßt so daß man schon glaubt, jemand hat das Melken vergessen, aber es ist alles in bester Ordnung, eine Frau läuft mit dem Eimer rum und hat alles im Griff, die Viechalan sind offenbar einfach so.


Oder sie waren von dem Hund nicht so begeistert, der da frei rumläuft und die Spaziergänger neugierig beschnuppert. Fand ich jetzt auch nicht so toll, aber ich habe mir das Mäh-Machen verkniffen und bin stattdessen rasch weitermarschiert, vor allem weil ein Vater mit seinen zwei Kindern gleichzeitig mit mir eintraf und wo Kinder sind hab ich ja nix mehr zu melden sondern muß die immer vorlassen. Hmpf.

Hier ist offenbar auch die Grenze von Grödig, und das Hinweisschild mit seiner Dreiviertelstunde hat sich wohl auf diese Grenze bezogen. Wir sind nun in Grödig. Allerdings wollte ich in den ORT ... also weiter im Text. Wir passieren eine Rastbank im Schatten aber ich hab noch keinen Hunger.


Wir umrunden den Bauernhof und finden hinten auf einer Wiese zwei kleine Ponys vor.


Hmmm, was für eine leckere Wiese!


Wir wandern weiter ...


...vorbei an einem Hof mit freilaufenden Hühnern ...


... und freundlichen Ziegen die völlig ohne Mäh im Schatten liegen und gucken.


Mittlerweile hab ich doch ein klein wenig Hunger und setze mich auf eine bereitstehende Bank um ein Dinkelsemmerl und etwas Wasser zu mir zu nehmen.


Einfach herrlich hier. Der Geruch von frisch gemähtem Gras, die Ruhe, drüben von Grödig die Kirchenglocken die die Wandlung ankündigen, dabei ist es noch nicht einmal Zehne, wann fangt denn bei denen der Gottesdienst an? Die Kirche ist eh lustig. Die taucht ständig am Horizont auf, man meint man ist gleich dort, aber von wegen. Man läuft und läuft und läuft.

Ich hab halt aber auch einen ziemlichen Umweg gemacht, was aber egal ist, der Weg war himmlisch.
Letztendlich kommt aber auch dieser Weg an der Autobahnunterführung an.


Wir gehen durch und auf der anderen Seite liegt dann das Grödig, in das ich wollte. Als so ziemlich allererstes findet man auf der rechten Seite den Racklwirt.


Macht jetzt von außen eigentlich keinen so einladenden Eindruck, hat aber recht gute Bewertungen. Sollte ich vielleicht bei Gelegenheit mal reingehen?

Gleich dahinter das Schlaraffenland.


Die verkaufen allerdings nix zum Essen sondern Kerzen, Räucherstäbchen und so Sachen. Im Webshop hab ich eine Kirschkernauflage gesehen ... mit der liebäugle ich seither ... ob ich mir die kaufen soll???

Ein paar Meter weiter begegnet uns unser alter Bekannter, der Almkanal! Ich sollte wirklich bald einmal eine Wanderung an dessen Ufer entlang machen, aber ich glaub die meiste Zeit kann man garnicht direkt entlanglaufen, das ist dann auch wieder blöd. Aber wir werden sehen, ich komme sicher noch ganz oft hierher.


So und nun taucht sie endlich vor uns auf, die Kirche die uns die ganze Zeit schon genarrt hat mit 'Hier bin ich hier bin ich' und dann doch wieder in der Versenkung verschwand.


Wie ich hinkam war der Gottesdienst gerade aus, was ich einigermaßen schade fand, ich hätte mich gerne dazugesetzt, aber die fangen um Neun schon an und inzwischen war es Zehne, somit war ich bin bissl spät dran.


Ich hab mich ein bissl geschämt mit meiner unfeiertagsmäßigen Kleidung, die Leute waren alle sehr fesch angezogen wie das am Land am Sonntag halt noch der Brauch ist, da wollte ich mich jetzt nicht so mittendurchdrängeln und wartete sinnend vor dem Gedenktaferl für die Toten der Weltkriege, bis sich der Pulk ein bissl verlaufen hat.


Neben mich gesellte sich ein älterer Herr der genüßlich an einem wohlduftenden Zigarillo sog und was murmelte von '...il y en a beaucoup ...'. Ah oui, sagte ich, viel mehr gibt mein Französisch auch nicht her, und ich machte mich auf dem Weg ins Innere der Kirche. Die meisten Leute waren inzwischen weg, ein paar ganz Unermüdliche haben dem Pfarrer wohl grad Witze erzählt, er lachte schallend auf und ich begab mich flugs in die nun verlassene Kirche. Wie ich die Leute am Land kenne wird die nach dem Gottesdienst abgesperrt, und ich wollte doch mal gucken.


Sehr hübsch, also ohne dieses pompöse Goldzeug, sehr gemütlich und anheimelnd. Gefällt mir gut. Am Hinterausgang konnte man Kerzerl anzünden, was ich dann auch getan habe und danach stand ich noch eine Weile traurig da weil es irgendwie schon blöd ist, wenn so ziemlich alle tot sind.


Wir wandern weiter, nach links, Richtung Ortsmitte.
Die Bäckerei hat Sonntag auf, ich hab auch einen Blick hineingeworfen, nur 08/15 Gebäck und normale Sachen, ich hatte ja mein Wasser dabei, also bin ich wieder raus. War eh voller Leute, das kann ich garnicht haben sowas.


Als nächstes kommt der offene Bücherschrank der mir am Vortag schon beim Vorbeifahren aufgefallen war. Find ich wirklich klasse wie die Teile sich überall verbreiten, man muß echt keine Bücher mehr kaufen, und dieser hier scheint auch wirklich gut bestückt zu sein, nicht wie z. B. der vor dem Künstlerhaus wo echt nur noch Schas drin ist. War auch mal anders, aber die letzten Jahre fand ich den nur noch enttäuschend. Hier dagegen ... ich durfte garnicht genau hinsehen, schließlich hatte ich am Flohmarkt schon zugeschlagen gehabt, und der Rucksack ist eh schon immer so schwer. Muß echt aufpassen, weiß noch wie ich mal in Linz NICHT aufgepaßt hab und dann hatte ich alle Mühe der Welt, meine Beute an den Bahnhof zu bringen, mußte alle paar Schritte die schweren Sackln absetzen, nur gut daß mich damals Gusti vom Bahnhof abgeholt hat, aber das mach ich natürlich nicht mehr sowas.






































Ein paar Schritte weiter befindet sich offenbar der örtliche Greißler, und weil der Sonntag geschlossen hat, befindet sich direkt nebendran ein Automat mit Lebensmitteln. Einer hat das übliche Zeug, also Süßigkeiten und Getränke, aber in dem anderen sind ein paar durchaus interessante Sachen drin, Fazit: Verhungern muß man hier unten nicht!


Eigentlich hätte ich mich jetzt noch ein bissl im Ort umschauen wollen, scheint ein prima Dorf zu sein was ich so am Vortag vom Auto aus sehen konnte und auch so jetzt auf den ersten Blick.




Aber am Abreisetag bin ich dann doch immer ein bissl hektisch, wollte um spätestens halb 2 wieder im Hotel sein, es war zwar erst Zehne vorbei aber wir hatten ja einen Heimweg auch noch. Also schweren Herzens Richtung Dorfausgang marschiert und den Ort hinter mir gelassen.

Und was sehe ich als nächstes? Hier gibt es eine Schokoladenfabrik!


Im Internet hab ich gelesen, daß man beim Werksverkauf die Mozartkugeln um den halben Preis bekommt wenn man die zweite Wahl nimmt, da ist halt der Mozart dann ein bissl verrutscht auf dem Einwickelpapier, aber so what. Nur gut, daß ich sowas eh nicht esse, da könnte ich dann meine ganzen neu gekauften Klamotten wegwerfen und mir wieder Größe 44 zulegen wie vorher während meiner Lebkuchenphase.

Besser ich halte mich an den Ziegenkäse, der tut nix wenn man es nicht übertreibt.

Der Weg an der Straße entlang ist jetzt nicht schön, eh klar es geht zunächst wieder unter der blöden Autobahn durch ...



... und auch auf der anderen Seite ist es erst einmal nicht schöner.


Der Google erzählt mir, daß es linker Hand einen Briefkasten gäbe, was wieder mal darauf hindeutet, daß das Handy Gespräche mithört! Ich bin ja permanent am Labern wenn ich so vor mich hinwandere, und suchte die ganze Zeit schon einen Postkasten. Und siehe da, auf diese Art und Weise hab ich wenigstens einen gefunden.


Voriges Wochenende hab ich meine Karten nämlich im Hotel abgegeben, und ich hatte RICHTIG VIELE geschrieben. Bis heute noch keine einzige angekommen. Auch nicht innerhalb Österreichs. Da frag ich mich schon ...

Paar Meter weiter befindet sich der Mostwastl, zu dem wir am Vortag mühsam mit dem Auto gefahren sind. Dabei geht das zu Fuß direkt durch. Also wenn man die direkte Route über Hellbrunner Allee und Keltenallee nimmt, dauert das vielleicht eine Dreiviertelstunde. Auch nicht viel länger als mit dem Auto und man HAT was davon. Muß ich mir unbedingt merken für nächstes Mal! Wie gesagt, Speisenkarte wirklich ansprechend und so einen Most mag ich dann doch auch mal probieren. Vielleicht. Demnächst.



Wieder ein paar Schritte weiter luge ich in den Gastgarten von der Pflegerbrücke rein ...


... wirklich sehr hübsch, aber die Speisekarte überzeugt mich nicht. Eher teuer und viel Fleisch, im Internet werden zudem die Kinderspielplätze sehr gelobt wie ich hinterher feststellte, da hat mich mein Instinkt nicht getrogen: Eher nix für den Ev!

Wir überqueren, mal wieder, den Almkanal ...


... und biegen nach kurzem Marsch entlang der Hauptstraße in die Keltenallee ein.
Leider zusammen mit einer Gruppe von Menschen, von denen die meisten sehr kurz und sehr laut waren. Ich liebe es. Die waren so laut, daß ich es nach ein paar frustranen Überholversuchen (viel Verkehr, immer wenn ich ansetzte kam was entgegen, einmal sogar die Rettung) aufgab und mich linker Hand in den erstbesten Waldweg schlug. Puah, aufatmen!!!


Sofort war alles wieder gut, herrliche Luft, Ruhe, Vogelgezwitscher, und ein Blick in mein Handy versicherte mir, daß der Weg tatsächlich durchgängig ist und in Morzg wieder rauskommt. Oder in der Dossenstraße, je nach Wahl. Ich war begeistert! So ein schöner Weg, und ohne die blöden Kinder wäre ich da glatt dran vorbeigegangen. Sind doch manchmal zu was gut die Gschroppn.

Man läuft rechts, dann links, dann wieder rechts, am Ende kommt der Weg aus dem Wald raus, man läuft parallel zur Keltenalle den Montforterweg entlang der dann in Morzg rauskommt, in der Nähe der Kirche, also bekanntes Gebiet.




Man kommt am Schloß Montfort vorbei, da kann man aber nicht rein weil es jemandem gehört der das nicht mag wenn man ihm ständig durch die Zimmer latscht, was ich absolut nachvollziehen kann. Auch ich kann es nicht ausstehen, wenn mir permanent Leute mit ihren dreckigen Schuhen über den Teppichboden latschen, kann aber nix dagegen tun. Da muß die Heizung abgelesen werden, es muß das Trinkwasser kontrolliert werden, und nochmal und nochmal, dann wollen sie auf den Balkon, was gucken, dann nochmal wegen Reparaturen, dann fällt ihnen ein Riß in der Fassade auf aber den können sie nicht gleich richten, da müssen sie NOCHmal kommen, so geht es in einer Tour. Ich HASSE ES!!!


Nun wird der Weg nochmal so richtig fein, führt an Pferdeweiden vorbei ...



... bis er schlußendlich im Ortsteil Morzg rauskommt.


Von dort wie gehabt, Hauptstraße überqueren, und dann Richtung Hellbrunner Allee.


Hierzu fällt mir ein: Straight from the horse's arse ...
Wird jetzt aber nur ein Engländer verstehen können, was da dran witzig ist ;-))))))))))

Und schon sind wir wieder in der Hellbrunner Allee.


Kurz darauf geht es nach rechts am Schloß Frohnburg vorbei ...


wir riechen nochmal an dem 'Stinkebaum' der uns ebenfalls an diesen Urlaub in Brissagio damals erinnert ...



... und schon sind wie wieder am Spielplatz und kurz drauf beim Merkur und im Hotel.


Es war noch nicht einmal Mittag so sehr hatte ich mich beeilt, dachte ich lade noch rasch die Fotos rüber, die haben ja so schnelles WLAN hier. Rucksack abgeholt, Wasser bestellt, draußen vor dem Hotel gemütlich gemacht. Ja, ich dachte ...
Erstens war das WLAN hier draußen lange nicht so schnell wie oben am Zimmer, zweitens mußten sich direkt neben mir ein paar gackernde Weiber niederlassen (aus Augsburg ...), so daß ich kurzerhand meinen Laptop zusammenklappte und mich zur Bushaltestelle begab. Kurz noch aufs Häusl, dann über die Straße, der 12:05 kam gerade angefahren, und so um halb Eins war ich am Bahnhof. Ein Blick auf das Display verriet, daß der 12:15 noch dastand, ja sowas aber auch? Von wegen, der stand noch nicht einmal DA, der war noch UNTERWEGS.

Es stellte sich heraus, daß es (wieder mal) zu Unregelmäßigkeiten im Fahrplanablauf kam weil ein 'liegengebliebener Güterzug' dafür sorgte, daß man zwischen Bad Endorf und Prien nur eingleisig fahren konnte. Und natürlich haben Railjet und Co immer Vorfahrt. Witzig. Somit hatte ich es den Hühnern aus Augsburg zu verdanken, daß ich diesen Zug noch bekommen habe und zu einer halbwegs zivilen Zeit zuhause war. Wer weiß wie lange das gedauert hätte, wenn ich wie geplant erst um Viertel nach zwei gefahren wäre. Danke ihr Hühner ;-))

Wie immer zum Schluß alle Fotos dieses Wochenendes:

Salzburg 27-29 April

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